SAGAS OF THE ICELANDERS - bei Volker - Woche A 2.1.

Beiträge zu Spielrunden aus dem ersten Trimester 2017

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Volker
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Re: SAGAS OF THE ICELANDERS - bei Volker - Woche A 2.1.

Beitrag von Volker »

Jan_S hat geschrieben:
Volker hat geschrieben: Ulf, ist die Waffe, die Du dem Banditenanführer abgenommen hast, die Dänenaxt, die Du trägst oder eine andere Waffe? Wenn ja, welche?
Es handelt sich um ein Schwert, dass ich, falls üblich, den Götter als Opfer dargebracht habe.
Uiii, das ist spannend!

Harek, hast Du dieses Schwert tatsächlich den Göttern geopfert, oder ist es in irgend einer Form in deinen "Hort" gewandert?
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Volker
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Re: SAGAS OF THE ICELANDERS - bei Volker - Woche A 2.1.

Beitrag von Volker »

SPIELEN BILDET: Das Liebesleben der Wikinger
(von Elin Dalstál)

SCHEIDUNG

Während der Siedlerperiode herrschte auf Island ein Geschlechterungleichgewicht. Die meisten Siedler waren Männer und in schweren Zeiten war Kindstötung bei Mädchen weit verbreitet. Eine Frau im heiratsfähigen Alter fand leicht einen neuen Mann, wenn sie sich scheiden ließ, aber nur ein reicher Mann konnte sicher sein, eine neue Frau zu finden. Dieser Umstand machte die Scheidung zu einer mächtigen Drohung, welche Frauen gegen ihren Mann einsetzen konnten.

Scheidungen waren häufig und die Gründe dafür waren bei den Wikingern im Grunde die gleichen wie heutzutage: kalte und lieblose Ehen, sexuelle Probleme, wirtschaftliche Gründe, Fremdgehen, Streitereien, Unfruchtbarkeit oder Konflikte zwischen den Familien der Ehepartner.

Darüber hinaus war Misshandlung des Ehepartners ein weiterer Scheidungsgrund. Schlug man seinen Ehepartner, so war das nicht nur eine persönliche Beleidigung, sondern eine Beleidigung der ganzen Familie. Das galt besonders, wenn ein Mann die Hand gegen seine Frau erhob, denn Gewalt gegen Frauen war ein Tabu an sich. Ein Mann, der seine Frau schlug, konnte bestenfalls mit Vergebung, aber niemals mit Vergessen rechnen. Im schlimmsten Fall drohte ihm der Tod durch die Hand seiner Frau oder deren Familie. Und das war vielleicht noch nicht das Ende der Angelegenheit, denn eine einzige Ohrfeige konnte für Generationen Blutfehden und Mord nach sich ziehen.

Im Falle einer Scheidung waren einige Formalitäten zu beachten. Um geschieden zu werden, musste man zwei Mal vor Zeugen bekunden, dass man die Scheidung wolle und den Grund dafür angeben. Dann mussten sich die Familien über die wirtschaftlichen Regelungen und das Sorgerecht für die Kinder einigen. Im Allgemeinen hatte die Frau ein Anrecht auf ihre Aussteuer, die Morgengabe, und ein Drittel des gemeinsamen Besitzes. Der Mann erhielt sein Brautgeld zurück und hatte Anspruch auf zwei Drittel des gemeinsamen Besitzes. Der Partner, der die Scheidung wollte, war wirtschaftlich benachteiligt, außer der andere Partner war in irgendeiner Form die schuldige Partei. In diesem Fall musste die schuldige Partei eine Entschädigung zahlen. Was das Sorgerecht anging, so wurden Säuglinge und Kleinkinder immer der Mutter zugesprochen. Ältere Kinder wurden zwischen den Familien aufgeteilt, je nach deren Möglichkeiten, sie zu unterhalten.
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Volker
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Re: SAGAS OF THE ICELANDERS - bei Volker - Woche A 2.1.

Beitrag von Volker »

SPIELEN BILDET: Das Liebesleben der Wikinger
(von Elin Dalstál)

LIEBE

Die Wikinger hatten eine Vorstellung von romantischer Liebe. Wahre Liebe war etwas, dass entstand, sobald man verheiratet war und seinen Ehepartner besser kennen lernte. Eine einvernehmliche, auf gegenseitigen Respekt, Leidenschaft und Zärtlichkeit beruhende Beziehung war der Stoff für Gedichte. Einige Ehen wurden aus Liebe geschlossen, aber das geschah meist später im Leben. Da sowohl Scheidungen als auch vorzeitige Tode recht häufig vorkamen, heirateten viele Menschen mehr als einmal. Manchmal lag solchen späteren Ehen Liebe zugrunde. Man hielt jemanden, der bereits einmal verheiratet war, für erwachsen genug, um die Natur der Liebe zu verstehen. Gleichzeitig gestand man diesen Menschen zu, mit ihrer ersten Ehe ihre Pflicht gegenüber der Familie erfüllt zu haben.
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Max
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Re: SAGAS OF THE ICELANDERS - bei Volker - Woche A 2.1.

Beitrag von Max »

Volker hat geschrieben:
Jan_S hat geschrieben:
Volker hat geschrieben: Ulf, ist die Waffe, die Du dem Banditenanführer abgenommen hast, die Dänenaxt, die Du trägst oder eine andere Waffe? Wenn ja, welche?
Es handelt sich um ein Schwert, dass ich, falls üblich, den Götter als Opfer dargebracht habe.
Uiii, das ist spannend!

Harek, hast Du dieses Schwert tatsächlich den Göttern geopfert, oder ist es in irgend einer Form in deinen "Hort" gewandert?
Da es sich um das Opfer meines Neffen handelt, habe ich natürlich ordnungsgemäß den Göttern geopfert (nicht das der Bursche das Ding hinterher wiedererkennt).
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Volker
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Re: SAGAS OF THE ICELANDERS - bei Volker - Woche A 2.1.

Beitrag von Volker »

Jaja, Vorsicht ist die Mutter der Schatzkiste... :wink:
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Volker
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Re: SAGAS OF THE ICELANDERS - bei Volker - Woche A 2.1.

Beitrag von Volker »

SPIELEN BILDET: Das Liebesleben der Wikinger
(von Elin Dalstál)

SEXUALITÄT UND ANZIEHUNGSKRAFT

Sinnliche Begierden und sexuelle Bedürfnisse wurden bei Männern und Frauen gleichermaßen als normal und gesund angesehen. Im Ehebett war das sexuelle Vergnügen beider Partner gleich wichtig.
Außerdem kleideten die Wikinger sich, um attraktiv zu wirken und um ihren Wohlstand herauszukehren. Wenn man es sich leisten konnte wurde geradezu erwartet, dass Goldschmuck, feine Kleidung und herausragende Handwerkskunst zur Schau gestellt wurden. Körperpflege und Reinlichkeit spielte bei beiden Geschlechtern eine große Rolle und eine wöchentliche Körperwäsche war üblich.
Mehr noch, sowohl Männer wie auch Frauen legten Wert darauf, ihre Körper sexuell anziehend zu präsentieren. Frauen sorgten vor Festen dafür, dass ihre Kleider möglichst hauteng anlagen, und trugen große Broschen und Perlenschnüre, um ihre Brüste zu betonen. Die Männer hingegen stellten ihre Körper durch Ringkämpfe und andere sportliche Wettbewerbe bei sozialen Ereignissen zur Schau.
Obwohl Sex ein Thema war, über das man offen sprach und sogar Witze machen konnte, stellten sexuell gefärbte Beleidigungen ein schweres Vergehen dar. Einen Mann der Homosexualität oder der Sodomie zu bezichtigen, oder einen Mann mit einem weiblichen Tier zu vergleichen, stellte eine tödliche Beleidigung der männlichen Ehre dar. Eine Frau der Untreue oder des Inzests zu beschuldigen war eine ähnlich schwere Beleidigung.
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Volker
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Re: SAGAS OF THE ICELANDERS - bei Volker - Woche A 2.1.

Beitrag von Volker »

SPIELEN BILDET: Das Liebesleben der Wikinger
(von Elin Dalstál)

SEX AUSSERHALB DER EHE

Unverheiratete Männer konnten nach Belieben Sex haben, so lange es nicht mit einem anderen Mann, einer Blutsverwandten, oder der Ehefrau eines anderen Mannes war. Verheiratete Männer hingegen durften Mätressen oder Bettsklavinnen haben, und es wurde von Ehefrauen erwartet, diese zu akzeptieren, da keine von ihnen ihren sozialen Status gefährden konnte. Bettsklavinnen waren eben Sklavinnen und die Mätressen stammten aus niedrigeren sozialen Schichten, so dass sie den Mann nicht heiraten konnten.
Frauen hatten bei weitem nicht so große sexuelle Freiheiten wie Männer. Mit einer verheirateten Frau zu schlafen war ein Verbrechen gegen den Ehemann. Frauen hatten vor ihrer Hochzeit selten sexuelle Beziehungen. Dies lag zum einen daran, dass die Frauen sehr früh (quasi mit dem Erreichen der Geschlechtsreife) heirateten, zum anderen daran, dass Frauen, die vor der Ehe schwanger wurden, ihrer Familie ein geringeres Brautgeld einbrachten.
Für arme Frauen allerdings war die Position als Mätresse eines reichen Mannes wirtschaftlich gesehen vorteilhaft, wenn auch nicht unbedingt von Dauer. Um ihre Stellung zu halten musste eine Mätresse auf das anhaltende Interesse des Mannes hoffen, und wenn sie schwanger wurde, konnte sie nur hoffen, dass der Mann das Kind als das seinige anerkannte und versorgte.
Alles andere war für Frauen eine Art Grauzone. Sex war keine Sünde, aber ein Kind zu bekommen ohne verheiratet zu sein war zumindest problematisch.



Und damit endet diese Schulwoche. :wink:
Allen ein schönes Wochenende!
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Volker
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Re: SAGAS OF THE ICELANDERS - bei Volker - Woche A 2.1.

Beitrag von Volker »

Um den Anspruch noch mehr in die Höhe zu schrauben, folgen nun einige Beiträge der kombinierten Kategorie SPIELEN BILDET/REGELKRAM. :wink:


DAS VIERTELGERICHT
Eine Ergänzung zum Recht in „Sagas oft he Icelanders“
Von JASON MORNINGSTAR

(Anmerkung vom Spielautor Gregor: Im Sinne der Spielregeln ist eine Unze Silber mit einigen Stücken, eine Mark bzw. acht Unzen Silber mit einer Handvoll gleichzusetzen. Abhängig vom Kontext und/oder eurer Einschätzung entsprechen drei Mark einigen oder vielen Handvoll Silber.)

(Anmerkung der SL: Das Viertelgericht wurde im Jahr 965 eingerichtet. Zur Zeit unserer Saga ist es also noch drei Generationen entfernt. Dennoch sind die rechtlichen Hinweise sehr nützlich. Ob wir die vorgeschlagenen „Moves“ nutzen werden, hängt natürlich vom Konsens am Spieltisch ab.)


EINLEITUNG

Die isländische Rechtsprechung ist nichts für Zartbesaitete. Sie ist gleichzeitig peinlich genau und grenzenlos anarchisch – man kann einen Fall gewinnen, indem man die Partei mit den meisten schwer bewaffneten Freunden ist, aber genau so kann man gewinnen, indem man esoterische Regeln zitiert, in denen es darauf ankommt, mit welchem Schiffskameraden ein Toter die meisten Mahlzeiten geteilt hat. Wenn du deinen Fall vor das Viertelgericht bringen willst, sei dir sicher über dein Vorgehen, sonst droht dir die Ächtung – oder schlimmeres…
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Volker
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Re: SAGAS OF THE ICELANDERS - bei Volker - Woche A 2.1.

Beitrag von Volker »

DAS VIERTELGERICHT
Eine Ergänzung zum Recht in „Sagas oft he Icelanders“
Von JASON MORNINGSTAR


DAS VIERTELGERICHT – EIN LEITFADEN I

Die vier Viertelgerichte repräsentieren die vier Himmelsrichtungen der Insel und treten jährlich bei der Nationalversammlung, dem Althing, zusammen. Jeden Herbst hören sie generell die Fälle an, die in ihren geografischen Bereich fallen.

Wenn ein Streitfall das Viertelgericht (Fjordungsdomr) erreicht, handelt es sich dabei meist um einen schwerwiegenden Fall. Einzelne Goden halten ihre eigenen niederen Gerichte ab, normalerweise mithilfe von 12 von ihnen eingesetzten Männern, um lokale Fälle zu behandeln. Meist werden diese Fälle durch Schlichtung beigelegt, bevor das Viertelgericht überhaupt in Erwägung gezogen wird. Ein Vorgehen bei Streitfällen kann sein, Eigengerichtsbarkeit anzubieten, bevor ein Gericht zusammentritt, und der Gegenpartei zu erlauben, ein ihr fair erscheinendes Urteil zu treffen. Dies geschieht häufig, wenn die Gegenpartei erdrückend mächtig ist, oder als Zeichen guten Willens, wenn man auf die die Weisheit und die Mäßigung des Gegners vertraut.

Jedermann kann seinen Fall beim Viertelgericht vorbringen. Die Fälle werden von den Goden, engen Familienangehörigen, und selten von den betroffenen Parteien selbst beraten. Man kann Prozesse auch an Männer abgeben (oder gar verkaufen!), deren Erfolgsaussichten besser sind, wie zum Beispiel an einen Goden, der über starke soziale und politische Verbindungen verfügt – oder eine schlagkräftige Gruppe Krieger.
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Roland
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Re: SAGAS OF THE ICELANDERS - bei Volker - Woche A 2.1.

Beitrag von Roland »

Max hat geschrieben:
Volker hat geschrieben: Harek, hast Du dieses Schwert tatsächlich den Göttern geopfert, oder ist es in irgend einer Form in deinen "Hort" gewandert?
Da es sich um das Opfer meines Neffen handelt, habe ich natürlich ordnungsgemäß den Göttern geopfert (nicht das der Bursche das Ding hinterher wiedererkennt).
Glück gehabt, gestern war der Bruder des Toten da. :oops:




Rosenmontag hätte ich auch etwas früher Zeit, ab 16.00 oder 17.00 Uhr.
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