Feng Shui – A Better Tomorrow bei Martin - Woche A 2.1.

Beiträge zu Spielrunden aus dem ersten Trimester 2017

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Roland
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Feng Shui – A Better Tomorrow bei Martin - Woche A 2.1.

Beitrag von Roland »

Regelsystem: Feng Shui 2nd Edition

Genre: Action, Melodrama, Martial Arts, Comedy, Horror, Musical

Prämisse:

Die wahren Möglichkeiten der alten chinesischen Kunst des Feng Shui sind nur wenigen bekannt – schade, daß sie Dich alle tot sehen wollen!
Denn wer das beste und meiste Feng Shui kontrolliert, der hat Glück, Erfolg, Gesundhet, Macht.

Hexenmeister und Hungrige Geister aus der Vergangenheit. Kung Fu Kämpfer mit mysthischen Kräften. Sinistre Geheimbünde. Cyborg-Soldaten aus der Zukunft.
Ihr Ziel: Die Eroberung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Die PCs sind die handvoll Helden, die sich ihnen entgegenstellen und das richtige tun: Eine ganze Menge Leute umbringen!

„40 von denen gegen einen , d.h. mich – ja, das klingt in etwas fair.“
-- wie Helden in Hong Kong-Filmen die Lage einschätzen

Das Rollenspiel für die überdrehten, actiongeladenen und melodramatischen Hong Kong-Filme geht in die zweite Edition!

Jeden 2. Montag im Köbolde-Kino
Eintrittskarten für bis zu 6 Helden sind im Angebot.
Preis: 0,-- EUR aber dafür die Bereitschaft sich auf toll-dreiste Abenteuer voller wilder Stunts, Überraschungen und Tränen einzulassen.

Inspierierende Filmographie:

Hardboiled
The Killer
So Close

A Chinese Ghost Story I – III

The One-Armed Swordsman Trilogy

The Thieves

The Iceman Cometh
Magic Cop
Mr Vampire

The Heroic Trio

The God of Gamblers
The Return of the God of Gamblers

Big Trouble in Little China

Mit dabei:

Daniel
Markus
Ralph
Stefanie
Götz
Zuletzt geändert von Roland am 02.01.2017, 13:17, insgesamt 4-mal geändert.
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Stefanie
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Re: Feng Shui – A Better Tomorrow bei Martin - Woche A 2.1.

Beitrag von Stefanie »

Feng Shui 2nd Edition

Martin - Spielleiter - Regisseur - Kritiker

Daniel - Yi Xue - Supernatural Creature (aka Alucard aus dem Anime "Hellsing Ultimate")
Götz - Darius Chang - Killer (älterer Bruder)
Ralle - Fung Chang - Spy (jüngerer Bruder)
Stefanie - Yu Shu - Ghost (genannt das Jadebuch)
Markus - Yue Yat-Sen - Old Master (der von den östlichen Winden)
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Daniel_P
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Re: Feng Shui – A Better Tomorrow bei Martin - Woche A 2.1.

Beitrag von Daniel_P »

Yì Xuè (Gerechtes Blut)
Ich weiß schon nicht mehr wie ich starb. Ich weiß nur noch, dass ich aufgewacht bin. Etwas erhob sich in mir. Etwas, jemand, ein Fragment aus der anderen Welt und es machte mich mächtig und gierig nach Blut und Zerstörung. Ich vergnügte mich mit dem Quälen von euch niederen Wesen und suchte einen Gegner, der eine Herausforderung darstellte. Mein Vergnügen, Durst und Lust war zügellos. Bis ich endlich einen Rivalen fand, der sich mir entgegenstellte und mir meine mickrigen Grenzen zeigte. Zu beschreiben, wer oder besser was mich fast vernichtete, würde euch den Verstand rauben. Eine Boshaftigkeit und Finsternis, dem menschlichen Geiste unbegreiflich. Siechend und der ewigen Dunkelheit nah, brach ich auf den Stufen eines Hauses zusammen.
Der Klan des roten Lotus aber zeigte weder Abscheu noch Furcht und rettete mich. Sie lehrten mich den Wert des Lebens und die große Gabe, die mir zu Teil wurde. Sie waren es auch, die mir halfen meine andere Seite im Zaum zu halten und zu kontrollieren. Diese gütigen Leute, zu anderen Zeitaltern hätte man sie Samariter genannt, baten nur um eines im Gegenzug: Helfe uns den Schwachen zu helfen.
Seit diesem Tage beschütze ich jene, die dem Klan des roten Lotus angehören oder in seinem Namen Gutes tun und jage alles und jeden zum Teufel, der es wagt diesen barmherzigen Menschen ein Leid zu tun.
Es liegt keine Leine um meinen Hals, ich tue dies aus freiem Willen. Man kann es Dankbarkeit nennen oder Buße für meine Schandtaten, bis zum Ende meiner Tage.

- hier ein paar Bilder als Idee:
https://secure.static.tumblr.com/7353c3 ... com_51.jpg
http://4.bp.blogspot.com/-P8SGpL3RWWw/V ... shot-1.jpg

„Ein mickriger König in Begleitung einer Schar Untoter, ein Schwächling, der weder gewillt noch gewagt ist etwas zustande zu bringen. Nicht mal in der Hölle gibt es einen Platz für dich. Du bringst Schande über unsere Art!“ - Yì Xuè, 1395 n.C
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JimBob
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Re: Feng Shui – A Better Tomorrow bei Martin - Woche A 2.1.

Beitrag von JimBob »

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Daniel
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Stefanie

Im Konferenzsaal mit dem Kraftlinienplan
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Stefanie
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Re: Feng Shui – A Better Tomorrow bei Martin - Woche A 2.1.

Beitrag von Stefanie »

Yu Shu – das Jadebuch

Bild Bild Bild Bild

(entlehnt von den Schauspielerinnen Joey Wong und Michelle Yeoh)

Yu Shu war einst die Bibliothekarin der eisernen Kaiserin Wu gewesen. Ihr Liebhaber war Li Mu Bai, Offizier am Kaiserlichen Hofe. Er fiel einer Intrige zum Opfer und wurde vor Yu Shus Augen von Pfeilen erschossen. Sie selbst hatte hiernach in der Kaiserlichen Bibliothek geforscht, denn es gäbe da ein Buch der Wiederauferstellung/Unsterblichkeit. Doch dann fiel sie derselben Intrige zum Opfer. Verflucht waren sie beide.

Ihr Geist schwebte am Rande der Netherworld und kam doch nicht zur Ruhe. So kam es, dass sie seither als Geist umher irrte auf der Suche nach dem verlorenen Wissen. Sie durchwanderte als ewig junge Frau die Jahrhunderte und Jahrtausende. Immer wieder traf sie auf Reinkarnationen von Li Mu Bai, und immer wieder starben diese vor ihren Augen, während sie hilflos zusehen musste. Doch ihr Zorn traf dessen Mörder, und so vollzog sie stets ihre Rache. Bis sich das Rad des ewigen Schicksals von neuem zu drehen begann.

"I would rather be a ghost drifting by your side as a condemned soul than enter heaven without you... because of your love, I will never be a lonely spirit."
(entlehnt von "Tiger & Dragon")
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Stefanie
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Re: Feng Shui – A Better Tomorrow bei Martin - Woche A 2.1.

Beitrag von Stefanie »

Bild

Hong Kong NOW. Die Kamera zoomt durch das schier endlose Häusermeer hinab zum Victoria Harbour. Dort an der Kowloon Bucht ragen die „Razor“ / Rasierapparate genannten Hochhäuser in die Höhe. Die Kamera schwenkt eines der topmodernen Hochhäuser mit seinen glitzernden Fassaden hinauf und verharrt vor einer Fensterflucht, hinter der eine vergnügungssüchtige Meute ausgelassen tanzt. Im Hintergrund der Disco gibt es an der gegenüberliegenden Wand abgetrennte Separees mit luxuriösen Sitzgelegenheiten.

Intro

Der Lift öffnete sich, und Fung Chang gab seinen Auftritt. Der Anzug wieder makellos, die allgegenwärtige Sonnenbrille saß. Feng war dressed to kill. Drei Moves-Security checkten ihn eher halbherzig, da Feng herrisch etwas grunzte. Sogleich führten sie ihn in den VIP-Bereich, wo ihn weitere Wächter erwarteten.

Darius Chang stand auf dem Raucherbalkon der Disco und beobachtete das Geschehen nach außen hin vollkommen gelangweilt. Völlig unbemerkt von allen Beobachtern sprachen die beiden Brüder kurz ihre Taktik durch. Darius würde seinem kleinen Bruder Fung als Backup bereit stehen.

Schon marschierte breitbeinig der Muskelkoloss Mr. Ling samt seiner Entourage von sechs Bodyguards, zwei Hostessen und dem wieseligen Assistenten Mr. Wu in den VIP-Bereich zu Fung. „Mr. Weston, wissen Sie, wo das Objekt ist?“. Wortlos schob Fung Mr. Ling sein Smartphone hinüber. Es zeigte das Bild einer alten Urne. „Das Siegel ist ungebrochen“, bemerkte Mr. Ling mit Kennerblick, „die Urne soll helfen bei der Sonnenblumenschrift. Die letzte Kundige dieser Schrift war eine alte Bibliothekarin, gennant das Jadebuch. Besorgen Sie mir die Urne mit der Asche, unverzüglich!“

Höflich verabschiedete Fung sich und hinterließ unsichtbar für die Anwesenden unter dem Couchtisch ein immer schneller blinkendes Etwas. Er war kaum halb durch die Disco geschritten, als hinter ihm die Bombe explodierte. Die Security reagierte recht schnell, und bald war Fung in einem Kugelhagel verstrickt. Aber da kam Darius herangeeilt und setzte mit seinen Pistolen einen Widersacher nach dem anderen zur ewigen Ruhe. Den letzten durfte Fung dann selbst erledigen. Rasch eilten sie zurück zum VIP-Bereich. Dort hatten sich die beiden Begleiterinnen hinter dem massigen Mr. Ling in Sicherheit gebracht, der immer noch ruhig an seinem Schnapsglas nuckelte. Mr. Wu schoss auf Fung, zielte aber zu ungenau. Darius legte auf Mr. Ling an, traf aber nur das besagte Schnapsglas.

Im Moment des berstenden Glases gab es einen seltsam grünlichen Widerschein in Mr. Lings Augen. Mit ungeheurer Kraft griff er nach hinten zu einer der nun kreischenden Damen und biss ihr in die Kehle. Das rote Blut verschmierte sein Gesicht und rann das Kinn herunter. Tief holte der Hühne Luft und spieh eine Fontaine schwarzen Blutes in Darius‘ Richtung. Der konnte gerade noch ausweichen und sah mit schreckensgeweiteten Blickes hinter sich die Wandverkleidung wie von Säure zerfressen aufbrodeln. Die Brüder Chang nahmen nun mit ihren Schüssen den schrecklichen Mr. Ling in die Zange. Mehrfach getroffen grunzte der und warf die letzte jämmerliche Begleiterin aus dem Fenster. Dann sprang er hinterher – in das nächtliche Nichts des 30. Stockwerks.

Darius wagte nur einen kurzen Blick aus dem hoch gelegenen Fenster. Zu sehen war so nichts. Fung derweil hatte sich auf den Assistenten Wu geworfen, ihn gefesselt und samt des Aktenkoffers am Schlawittchen gepackt. Sie traten den Rückzug an, wobei Darius rücksichtslos sämtliche Gegenwehr aus dem Weg räumte. Über ein verwinkeltes Treppenhaus entkamen sie ihren Häschern. Die Wege der Chang-Brüder trennten sich in der Tiefgarage.

Das Ende eines Frosches

Unten vor dem Hochhaus mit dem interessanten Lichtspektakel in lichter Höhe stand ein Mann mit absolutem Durchschnittsgesicht. Sein langer, roter Mantel wehte leicht in einer lauen Meeresbrise. Mr. Ling prallte mit voller Wucht auf ein Autodach und dellte das gehörig ein. Aber als er sich aufrappelte, hatte er mit seinen überlangen Gliedmaßen und der breiten Fratze eher den Anschein eines überdimensionalen Frosches. Yi Xue rannte auf Ling zu. Dabei fiel der lange Mantel hinter ihm zu Boden und wurde länger und länger. Er verwandelte sich in ein Wesen mit einer Vampirfratze, aus seinen Armen ragten Krallen, oder waren es nicht Wolfsmäuler? Der Mantelschwanz war eine schwarze Wolke.

Yi Xue und Ling kannten sich, und sie hassten sich schon lange. „Ich kann nicht zulassen, dass Du Dich gegen die Menschheit vergehst“, stieß Xue hervor und biss mit seinen Wolfsmäulern und den Fangzähnen energisch zu. Die Wölfe rissen ganze Stücke Fleisch aus dem Ling-Frosch-Biest. Das Biest wehrte sich nach Kräften und spieh wieder die schwarze, beißende Dunkelheit hervor. Xue fühlte den Schmerz, aber er ließ nicht locker. Weiter rissen die Wölfe, bald flog ein überdimensioniert langer Arm davon. Dann war Ruhe, und der Monsun prasselte herab, spühlte das viele Blut bald in den Rinnstein.

Blaulicht blitzte auf und zwei Hong Kong Polizisten riefen ihn zu stoppen, begannen dann unsicher das Feuer zu eröffnen. Yi Xue fauchte sie nur einmal mit seiner unmenschlichen vampir-dämonischen Aura an. Die Polizisten nahmen reißaus. Xue aber griff sich seinen Mantel, und sofort kroch der dunkle Wolkenschwanz wie schutzsuchend unter die trockene Hülle. Die Arbeit war getan. Es war Zeit zu gehen.

Wissen Du wünschst

Fung und Darius grübelten lange, wer oder was Mr. Ling war. Ihnen war schnell klar, dass sie einen Experten brauchten, einen Sifu. Sie suchten einen alten Meister. Nach einigen Sackgassen bei McDonalds und dem örtlichen Radio Shack bekamen sie den Tipp mit dem Laden bei einem alten KungFu-Dojo. Dort in einem sehr kleinen Krimskrams-Laden hauste der alte KungFu-Meister Yue Yat-Sen. Dieser war in eine alte konfuzianische Robe gekleidet und brühte sich gerade einen Tee auf. Während Darius offen die Vordertüre nahm, schlich Fung sich katzengleich leise durch die Hintertüre hinein. Aber Fung konnte sich gar nicht so genau umschauen, denn da stand wie aus dem Nichts der zart lächelnde alte Meister Yue vor ihm und hielt ihm zuvorkommend eine frisch gefüllte Teeschale hin.

Die Chang-Brüder berichteten Meister Yue von dem seltsamen Mr. Ling. Aber zu blutspuckenden Vampiren wusste der KungFu-Weise nichts. Aber das alte Polaroid mit der Urne wusste er zu deuten. Ja, das war das Jadebuch, da war sich Meister Yue sicher.
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Volker
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Re: Feng Shui – A Better Tomorrow bei Martin - Woche A 2.1.

Beitrag von Volker »

WILD!

Bitte mehr davon. :D
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Ralph
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Re: Feng Shui – A Better Tomorrow bei Martin - Woche A 2.1.

Beitrag von Ralph »

Ich hab montag leider spätschicht und werde deswegen nicht da sein können :(
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Daniel_P
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Re: Feng Shui – A Better Tomorrow bei Martin - Woche A 2.1.

Beitrag von Daniel_P »

Nachdem wir uns endlich alle getroffen haben und einen weiteren fiesen Frosch niedergerungen haben, gewährt uns das Schicksal den ersten Aufstieg.
Xuè wird das nutzen, um „Blood Drain“ zu lernen. Von nun an kann ich mich am Blut meiner Opfer laben und daraus Wundpunkte regenerieren.
:twisted: This isn't even my final form!
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Stefanie
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Re: Feng Shui – A Better Tomorrow bei Martin - Woche A 2.1.

Beitrag von Stefanie »

Das Jadebuch

China. Zeit der Tang-Dynastie. Ein silberner Vollmond warf ein herbstliches Licht auf die Kaiserliche Bibliothek. Lampions leuchteten durch die offenen Fenstertüren, denn es fand das Ritual des Bücherreinigens statt. Die kaiserliche Biblkiothekarin Yu Shu, genannt das Jadebuch, atmete tief durch, als sie gemeinsam mit ihrem Liebhaber, dem heldenhaften Leutnant der kaiserlichen Garde Li Mu Bai den Mond betrachtete.

Hinter ihnen regten sich Schatten und krochen zwischen den Bücher- und Rollengängen hin und her. Ein Raub wurde verübt. Sogleich ruckten die Mondbetrachter herum und machten sich auf die Hatz. Doch schon wurden sie empfangen von einem Hagel an Wurfpfeilen. Gekonnt fing das Jadebuch einen mit einer unwichtigen Rolle auf. Die Niederschriften über die Vorschriften der Provinzbeamten konnten schon einen Kratzer vertragen. Li Mu Bai warf ihr einen Dolch zu, dann wirbelte er mit seinen zwei Schwerten umher und mähte einen vermummten Angreifer nach dem anderen nieder. Es ging über die Regale hinauf und hinunter. Hier ein Spagat auf einem Armlehnenstuhl, dann ein Balanceakt auf einem lackierten Tischchen. Mehr und mehr Schatten sanken zu Boden, aber noch mehr Schatten erhoben sich.

Die Angreifer hatten es vor allem auf den kaiserlichen Leutnant abgesehen. Seine Uniform wies mehr und mehr Löcher auf. Auf eines schien wie durch Zufall der warme Herbstmond bot so dem droben im Bibliotheks-Gebälk drohenden Black Arrow Killer die perfekte Zielmarke. Gleich sechs perfekte Pfeile versenkten sich in Li Mu Bais Brust. Yu Shu schrie erschrocken auf und eilte zu ihrem Geliebten. Ein vergifteter Wurfpfeil traf sie dabei am Arm.

Rücken an Rücken standen sie in der Mitte der Bibliothek. Durch die offenen Pforten beschien sie der Mond, wie sie sich immer noch der huschenden Angreifer erwehrten. Aber von oben drohte die Gefahr. Neben den Black Arrow mit seinen Schattenpfeilen gesellte sich der Blue Arrow mit seinen gezackten Pfeilen. Yellow Arrow schoss mit Gift um sich, während der Red Arrow einen flammenden Regen warf und die Bibliothek in Brand setzte.

Oben auf einer Ballustrade tauchte ein finsterer kaiserlicher Magistrat auf und verfluchte Yu Shu und Li Mu Ba. Yu Shu würde nach ihrem Tod ein untoter Geist sein. Und immer wieder würde sie dem reinkarnierten Li Mu Bai begegnen, eher dieser immer wieder vor ihren Augen sein Leben aushauchen würde. Hinter ihm verschwand einer seiner schattenhaften Lakaien mit der Sonnenblumenschrift.

Die Suche nach dem Jade Buch

Die vorherige Geschichte erzählte Meister Yue den Gebrüdern Chang. Und seitdem war das Jadebuch immer wieder in der chinesischen Geschichte aufgetaucht, zuletzt wohl zur Zeit des Opiumkrieges.

Vor über einhundert Jahren bewachten britische Soldaten zusammen mit chinesischen Handlangern ein wichtiges Lagerhaus mit Opiumballen im Kowloon-Hafen vor Hong Kong Island. Plötzlich wurde das Tor aufgestoßen und Oberkonstable Li Mu Bai samt Polizisten drangen ein. Es war Zeit, diesen Drogensumpf trocken zu legen. Von fast allen unbemerkt schwebte das geisterhafte Jadebuch durch eine Lagerhauswand, um auf ihren reinkarnierten Liebsten aufzupassen. Major Primbutton-Smithe duellierte sich mit Oberkonstable Li Mu Bai, während die enttarnte Yu Shu sich mit umhergeschleuderten Buchrollen wehrte. Schon steckte der britische Offizier in der Klemme, als aus einem Oberlicht geschossen ein roter Flammenpfeil den Oberkonstable tödlich traf. Wehmütig schrie das Jadebuch auf, um zu in ihrer Trauer zu verblassen. Tief im Schatten rieb sich ein alter Mann in kaiserlicher Robe die langen, fast klauenartigen Finger und lachte hämisch auf. Einer seiner Helfer eilte mit einer Urne herbei.

Darius Chang war es klar, sie brauchten die Urne des Jade Buches. Und die von Meister Yue beschriebene Lagerhalle kannte er. Sie war immer noch in Betrieb. Momentan betrieb die Glorious Heaven Society dort ein Waffenlager. Er würde mit Meister Yue dort suchen, während sein Bruder Chang Feng sich auf die Recherche nach einem reinkarnierten Li Mu Bai machte. Auch dieser mochte als Ankerpunkt für das Jadebuch dienen. Kompliziert wurde die Angelegenheit, als er von seinen Gangstervorgesetzten auf seinen Bruder Chang Feng und Meister Yue angesetzt wurde. Aber er lebte nun einmal in interessanten Zeiten, so hatte er sein Leben gewählt.

Die Urne

Nichts desto trotz nahm Darius Meister Yue mit zum Waffenlager. Rasch hatten sie den Aufpasser Mr. Su überredet, ihnen den Weg zu den alten Lagergewölben zu weisen. Tiefer ging es in die Keller, bis eine morsche Planke unter Meister Yue brach. Behände rettete der alte Meister sich mit seinem Gehstock. Tief ins Wasser ging es unter ihnen, und im Licht der Taschenlampe leuchtete eine alte verschlossene Kiste auf.

Zu dumm, dass sie hier unten nicht alleine waren. Eine Rotte Ratten war über ihren Besuch nicht glücklich und drang auf sie ein. Endlich rettete Darius sich ins Wasser, und die Ratten ließen ab. Von Meister Yue ausgiebig belehrt hievte Darius die schwere Kiste hinauf. Das solide Stahlschloss wurde von Meister Yue kurzerhand aufgetreten. Drinnen lag unter trockenen Stoffbahnen eine alte Urne.

Aus der Urne drang ein weißlicher Nebel hervor, aus dem Yu Shu sich projizierte. Chang Darius stand eher skeptisch daneben, während sich Meister Yue sogleich um eine freundliche Begrüßung des Jadebuches bemühte. Zu dritt machten sie sich gemeinsam mit der Urne auf, die Schmugglerkanäle zu verlassen.

Verdorbener Feierabend

Yi Xue hatte neben seiner Jagd nach gefährlichen Hybridwesen noch eine andere Arbeit. Tagsüber arbeitete er in einer wohltätigen Suppenküche. Abends nach getaner Arbeit schlenderte er wie absichtslos an einen Pier und sprang kurzerhand ins Wasser. Unterwasser war nun ein roter Schatten zu erspähen, wie er sich in Richtung seines geheimen Unterschlupfes an einem tropischen Waldstück aufmachte.

Nicht weit davon in den Schmugglerkanälen wurden Meister Yue, Yu Shu und Chang Darius von den nun wach gewordenen Gangstern verfolgt. Kugeln flogen, und hier und da explodierte ein Feuertopf. Doch da war noch etwas anderes, etwas Gefährliches, das spürte Yu Shu. Sie hörten schon die Meeresbrandung, aber eine Wand senkte sich vor ihnen in den Kanal hinab. Sie mussten tauchen, doch Yu Shu seufzte. Das Wasser, ja, das Wasser scheute sie ebenso, wie den Stahl und den Kristall. So floss sie zurück in die von Meister Yue geöffnete Urne und ließ sich so in das Meer hinab tauchen, während Darius mit Kugelhageln den Rückzug deckte.

Sie tauchten just an der Stelle auf, wo Yi Xue gerade seine Kleider ausschüttelte. Befremdet blickte er auf die zwei Unbekannten und perplex, als mit einem Male eine dritte Gestalt auftauchte. Aber auch er spürte eine andere, weitaus gefährlichere Präsenz. Das Wasser brodelte hinter ihnen, und 16 Handlanger mit Sonnenbrillen sprangen aus dem Wasser heraus. Hinter ihnen tauchte ein grünliches Wesen auf mit großen, runden Augen und einem breiten Froschmaul. Darius grübelte noch, dass das Wesen entfernte Ähnlichkeit mit dem toten Mr. Li hatte, aber den hatte er doch erschossen.

Jetzt widmete er sich den herandrängenden Gangstern mit einem Carnival of Carnage und traf dabei auch die eine oder andere Sonnenbrille. Er stutzte, als dahinter die eingefallenen Augenhöhlen eines lange Toten auftauchten. Die Seltsamheiten nahmen gar kein Ende mehr. Auch Yi Xue verwandelte sich nun , indem er seinen roten Mantel fallen ließ und zu einem dunkeln Etwas wurde mit vielen Zähnen und Augen. Diese konzentrierten gemeinsam mit Yu Shu nun auf riesige Froschwesen. Auch Meister Yue wirbelte seinen Stab und zeigte eine für sein Alter nicht geahnte Quirligkeit.

Das Froschwesen war verwundet. Aus vielen Wunden tropfte Glibber und drang seltsamer Rauch hervor. Seine ätzende Spucke mochte sich auch diesmal nicht verfangen. Endlich unter den vielen Attacken platzte der Froschleib auf. Der Glibber quoll aus dem Leib heraus, und übrig blieb eine schlaffe Haut, die in das dunkle Hafenbecken fiel.

Ein menschliches Gesicht formte sich auf den Wellen: „Darius Chang, zum zweiten Male hast Du mir das Gesicht genommen. Die Mutter wird sich rächen!“
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