Pirates of the Eastern Seas (GURPS light bei Werner) Woche B

Beiträge zu Spielrunden aus dem zweiten Trimester 2017

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Roland
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Pirates of the Eastern Seas (GURPS light bei Werner) Woche B

Beitrag von Roland »

Pirates of the Eastern Seas – zwischen Madagaskar und Manila

Spielsystem: GURPS Light….garantiert mit mehr Action als bei den meisten meiner Abenteuer….

Wir befinden uns im Jahre 1643. Das Osmanische Reich ist trotz einiger Rückschläge immer noch die unangefochtene Hegemonialmacht im Nahen Osten. In Indien erreicht das Mogulreich seine größte Macht und ist unter Shahab-ud-Din Muhammad Khurram, besser bekannt als Shah Jahan („König der Welt“) so unermesslich reich, dass er seiner früh verstorbenen Frau das prächtigste Mausoleum der Weltgeschichte bauen kann. Weiter im Osten etabliert die berüchtigte holländische Ostindische Kompanie (Vereenigde Oost-Indische Compagnie, VOC) nach der Eroberung des ehemals portugiesischen „uneinnehmbaren“ Malakka die holländische koloniale Präsenz in den legendären „Gewürzinseln“ und macht sich schnell überall unbeliebt, während sowohl Portugiesen als auch Briten mit dem weltoffenen und toleranten Ayutthaya friedliche Handelsbeziehungen pflegen. Im Sultanat von Aceh versucht eine Dynastie von Königinnen durch Bündnisse mit den Europäern den Niedergang des Reiches im Kampf mit den nach Unabhängigkeit strebenden Satellitenstaaten aufzuhalten, während Geschichten von unermesslichen Reichtümern, die im Dschungel von Borneo verborgen sein sollen, dem Sultanat von Brunei zu schaffen machen, das seinerseits mit dem Niedergang zu kämpfen hat. Weiter im Norden haben sich die Spanier in den Philippinen behaupten können, gefördert durch die unablässigen Konflikte zwischen den chinesischen Teilreichen, die nach dem Zerfall des Ming-Imperiums entstanden waren.

Unermesslicher Reichtum und ausufernde politische Konflikte, dazu die vorübergehende Schwäche der europäischen Mächte aufgrund der Kriege in Europa – dem dreißigjährigen Krieg, dem Britischen Bürgerkrieg und dem Portugiesischen Restaurationskrieg. Eine perfekte Spielwiese für Piraten, sollte man meinen, doch die Geschichtenerzähler haben sich erst 50 Jahre später für den Indischen Ozean interessiert, als „Roundsmen“ wie Long Ben Avery, ausgehend von der berüchtigten Ile de Sainte Marie bei Madagaskar, sich hier eine signifikante Präsenz erobert hatten. Dies hatte mehrere Gründe. So erforderte die Piraterie hier eine gewisse seemännische Kompetenz, gänzlich ungeeignet für Männer vom Schlage eines Francis L’Olonois oder Rock Brasileiro, die es schafften, ihre Schiffe selbst auf übersichtlichen Kurzstrecken auf Grund zu setzen und gelegentlich schon mal für einige Wochen aus dem Golf von Panama nicht mehr herausfanden. Zum anderen erforderte sie eine gewisse Lernfähigkeit und Weltoffenheit, um sich in einer Umgebung zurechtzufinden, in der nicht jeder Spanisch oder Französisch sprach, und die Fähigkeit, den asiatischen Händlern in ihrer ureigenen Kunst des zivilisierten Übers-Ohr-Hauens gewachsen zu sein.

Dennoch kann kein Zweifel daran bestehen, dass die Piraterie in den Meeren des Ostens im 17. Jahrhundert AD ein ebenso einträgliches Geschäft ist wie anderswo, wie das Beispiel von Captain Cobb und seiner "Roebuck" zeigt, der 1635 Schiffe des Großmoguls kaperte und Reichtümer erbeutete, die Zeitgenossen zu der Aussage hinriss, dass es in den Zeiten von Francis Drake nicht fantastischer gewesen sein könnte. Andere wurden aus den verschiedensten Gründen von der Geschichte vergessen oder eher durch anderweitige Aktivitäten berühmt, etwa als Entdecker oder Diplomaten. Die Geschäftsfelder zwischen Händlern, Diplomaten, Entdeckern und Piraten lassen sich eben, hier wie anderswo, nicht so genau trennen.

Dies ist eine dieser vergessenen Geschichten. Ihr seid diejenigen, die sich sowohl von den Geschichten von unermesslichen Schätzen des Ostens verzaubern lassen, als auch die Fähigkeiten mitbringen, sich dort zu behaupten. Meistens mit der Gewalt von Säbeln und Kanonen, aber falls nötig, auch schon mal mit Schmeichelei und Diplomatie. Da es keine Basis für europäische Piraten hier gibt, muss man sich an die lokalen Machthaber halten – was kein Problem sein sollte, denn auf die Frage, wer hier an der Zusammenarbeit mit kompetenten Freibeutern mit überlegener europäischer Technologie interessiert ist, gibt es nur eine Antwort: so ziemlich alle.

Quellen:
John Biddulph: "The Pirates of Malabar and an Englishwoman in India Two Hundred Years ago", 1907
Charles Grey: "Pirates of the Eastern Seas", 1933

Ich lasse diesen inspirierenden Text unübersetzt, da ich nicht über die Fähigkeit verfüge, die Stimmung in einer Übersetzung zu erhalten:

"Romance lingers even to old age with most of us and abides most with those whom fate has confined to the well ordered lines of old countries […]. How few are they that have not thrilled to such tales and in fancy joined in a voyage to the Spanish Main or the Eastern Seas wherein sailed the stately treasure galleon, or the rich pilgrim ship that would yield to hardy ruffians red gold, rich jewels and fair women at risk of a life worth little at the best."

"In the attendant tang of the salt sea and the wide and wind-swept spaces and the sunny shores of fairy-like, palm-clad golden-sanded islets, whereon and whereby these "Gentlemen of Fortune" cruised "On the Accounts" to bloody sea fights and high adventure varied by riotous carouses and lawless love that will and does appeal to the adventurous if only in desire. Rascals though they always were, and often enough murderous ruffians, reckless and drunken, with the ever dangling halter before their introspection, one must give some meed of admiration to men who in tiny ships no larger than a Thames barge or a Margate hoy, sailed many thousands of miles in stormy and often uncharted seas, endured wreck on desolate coasts whence they could only escape by building a tinyer craft from the wreck. Who attacked and robbed ships many times their size and numbers in company, founded colonies on Madagascar and led armies to war and victory, sometimes reigning as petty kings over large dominions."
-- Charles Grey, "Pirates of the Eastern Seas", Introduction.

Im Übrigen: diese Piratengeschichte enthält keine Untoten, Cthulhu-Analoga oder magisch schwimmende oder gar fliegende Schiffe. Ich verspreche aber nicht, dass fantastische Elemente *völlig* abwesend sind.
Außerdem: wir befleißigen uns hier einer völlig unhistorischen Gleichberechtigung. Weibliche Piraten sind in jeder Rolle willkommen, und den verbreiteten Aberglauben, dass Frauen an Bord Unglück bringen, vergesst mal ganz schnell. In jeder anderen Hinsicht darf man aber durchaus historisch korrekt sein anstelle von politisch korrekt.



Patrick
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Patrick
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Re: Pirates of the Eastern Seas (GURPS light bei Werner) Woc

Beitrag von Patrick »

Prio 1+2 in Woche B für mich :D Yo ho, auch ohne Zombies und so :P
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Gudrun
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Re: Pirates of the Eastern Seas (GURPS light bei Werner) Woc

Beitrag von Gudrun »

Für die Piraten Prio 2
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Martin_D
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Re: Pirates of the Eastern Seas (GURPS light bei Werner) Woc

Beitrag von Martin_D »

Prio 1 :-)
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JuL
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Re: Pirates of the Eastern Seas (GURPS light bei Werner) Woc

Beitrag von JuL »

Saluton!

Auch für mich hier Prio 1.

Mast und Schotbruch … oder was sagt man im Ostmeer?!
JuL
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Meikel
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Re: Pirates of the Eastern Seas (GURPS light bei Werner) Woc

Beitrag von Meikel »

Hallo zusammen,

ich bin auch interessiert.

Viele Grüße,
Meikel
Werner
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Re: Pirates of the Eastern Seas (GURPS light bei Werner) Woc

Beitrag von Werner »

Vielen Dank für Euer Interesse! :)

Hier mal die Grundregeln zum Download, falls noch nicht bekannt. Je nach Bedarf wird das eine oder andere aus dem Hauptregelbuch hinzukommen, aber das hier sollte als Überblick schon mal ausreichen. Wir starten mit 175 Punkten. Es wird einen zusätzlichen Vorteil geben, der waghalsige Aktionen begünstigt und 30 Punkte kostet. Wie der genau funktioniert, sage ich beim Treffen.
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Timur
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Re: Pirates of the Eastern Seas (GURPS light bei Werner) Woc

Beitrag von Timur »

Ahoi! Machen wir die Charaktere am Montag vor Ort?
Werner
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Re: Pirates of the Eastern Seas (GURPS light bei Werner) Woc

Beitrag von Werner »

Timur hat geschrieben:Ahoi! Machen wir die Charaktere am Montag vor Ort?
Ja. Ihr könnt euch aber schonmal etwas ausdenken. Außer dem Kapitän müssen die folgenden Rollen nicht alle von Spielern besetzt werden, aber es kann hilftreich sein:

1. Kapitän. Der hat, wie bei Piraten üblich, keine allgemeine Befehlsgewalt außer im Kampf, muss aber das Schiff führen.
2. Kanonier. Wichtig, wenn es zum Kampf zwischen Schiffen kommt.
3. Navigator. Weiß, wie man die Position des Schiffes bestimmt. Kann mit dem Kapitän identisch sein, muss aber nicht.
4. Steuermann. Üblicherweise der zweite Mann in der Mannschaft. Wichtig für Schiffsmanöver. Kann mit dem Navigator identisch sein, aber nicht mit dem Kapitän.

Selbstverständlich sind auch andere Rollen möglich. Ihr müsst im übrigen nicht alle Europäer sein, aber die Hochseeschiffahrt ist noch weitgehend eine Domäne der Europäer, und d.h. ein hochseetauglisches Schiff zu dieser Zeit hat Asiaten maximal als Minderheit. Die meisten europäischen Mannschaften sind zu rassistisch um sie überhaupt zu akzeptieren, aber Piraten sind in der Regel toleranter.

Wichtige Sprachkenntnisse unter den Spielern:
1. Spanisch, Französisch, Niederländisch oder Englisch - damit man sich mit anderen Europäern verständigen kann. Mindestens zwei davon sollten unter den Spielercharakteren vorhanden sein.
2. Arabisch, Malaiisch, Urdu - Verkehrssprachen im arabischen, indonesischen bzw. indischen Raum. Davon sollten mindestens zwei unter den Spielercharakteren vorhanden sein.
3. Optional: Thai, Khmer oder Persisch.

Der eine oder andere soziale Skill (Handel, Diplomatie etc.) kann nützlich sein. Für die Seefahrt werden gebraucht: Shiphandling (Ship) (Kapitän), Leadership (Kapitän), Seamanship (alle), Navigation (Sea) (Kapitän und Navigator), Gunner (Kanonier), Boating (Sailboat) (Steuermann und Kapitän).

Tech Level ist 4. Alle Gegenstände in den GURPS-Regelbüchern sind erlaubt sofern nicht sehr unplausibel.
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