Eagle Eyes: In den Schatten Roms - Fate bei Volker - Woche A

Beiträge zu Spielrunden aus dem zweiten Trimester 2017

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Volker
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Re: Eagle Eyes: In den Schatten Roms - Fate bei Volker - Woc

Beitrag von Volker »

KAPITEL I - BLUT UND WEIN

Die Spatzen pfeifen es von den Dächern. Senator Titus Manlius Silvanus lädt zu einem seiner seltenen, aber umso erleseneren Gelage ein. Doch was ist der Grund? Seine Tochter Manlia soll wunderschön und eine echte römische Dame sein.

Sind deshalb solch illustre Personen wie Lucius Sergius Catilina oder der junge Pontifex Gaius Julius Caesar geladen? Steht die Vereinigung zweier großer Familien durch eine Hochzeit bevor?

Warum seid Ihr dort, ohne einen direkten Auftrag der Sinistram?

Und wird es Ärger geben, wie immer, wenn einer von euch in der Nähe ist?


Fragen über Fragen, die wir hoffentlich heute beantworten werden.


Anguis in herba - Eine Schlange im Gras (Vergil)
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Volker
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Re: Eagle Eyes: In den Schatten Roms - Fate bei Volker - Woc

Beitrag von Volker »

DIE SINISTRAM SPRECHEN

Marcus Valerius Vigo, Quintus Flavius, Sosigenes, Ihr habt klug und vorsichtig gehandelt, als ihr den Mord an Senator Titus Manlius Silvanus Tochter entdecktet. Obwohl die Tote im Domus des Senators, noch dazu während eines festlichen Gelages, gefunden wurde, habt Ihr einen Skandal verhindert, umgehend die Hintergründe der Tat ermittelt und den Sinistram mitgeteilt.
Offensichtlich wollte sich der Bandenführer Paquius Crassus an Senator Titus rächen, da dieser, ein ehemaliger Verbündeter, ihn verriet und zum Galeerendienst verurteilen ließ.

Doch höret: Senator Titus mäßigender Einfluss im Senat ist wichtig, um die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten. Ein Skandal oder von Crassus angezettelte Unruhen auf dem Aventin sind nicht wünschenswert.

Eure Aufgabe ist also zweigeteilt:
Der Mord an Manlia muss jemand anderem als Crassus in die Schuhe geschoben werden. Wir haben mit dem Nichtsnutz Quintus Tarquinius Bibulus bereits einen aussichtsreichen Kandidaten an der Hand.
Dies mag Euch dabei helfen, Crassus davon zu überzeugen, dass das Verfolgen seiner Rachepläne nicht in seinem Interesse sein kann. Wenn Ihr die Nützlichkeit dieses Verbrechers sicherstellen könnt, gut. Wenn nicht, wisst Ihr, was zu tun ist.

Für den Senat und das Volk von Rom!



Nil satis nisi optimum – Das Beste ist gerade gut genug
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Volker
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Re: Eagle Eyes: In den Schatten Roms - Fate bei Volker - Woc

Beitrag von Volker »

REGELKRAM

Freunde, Römer, Mitspieler,

mit der Bewältigung des gestrigen Abends haben die Charaktere einen Kleinen Meilenstein erreicht. Was bedeutet das für Euch?

Einen kleinen Meilenstein erreicht ihr normalerweise am Ende einer Sitzung, oder wenn ein Abschnitt in der Geschichte abgeschlossen ist. Dieser Meilenstein macht einen Charakter nicht stärker, es geht mehr darum, dass er sich verändert und sich gegebenenfalls an die Entwicklung in der Geschichte anpasst. Ihr müsst einen kleinen Meilenstein nicht unbedingt benutzen, wenn es gerade gar nicht sinnvoll oder nötig ist, aber ihr habt auf jeden Fall die Möglichkeit dazu.

Wenn ihr einen kleinen Meilenstein erreicht, könnt ihr eines (und nur eines) der folgenden Dinge tun:

• Tauscht die Boni von zwei Methoden.
• Benennt einen Aspekt um, der nicht euer Konzept ist.
• Tauscht einen Stunt gegen einen anderen Stunt.
• Nehmt euch einen neuen Stunt (passt eure Erholungsrate an, wenn ihr schon drei Stunts habt).

Solltet ihr eine mittlere Konsequenz haben, dann seht nach, ob ihr sie schon seit zwei Sitzungen habt. Falls ja, könnt ihr sie ausradieren.


Amicus certus in re incerta cernitur - Einen wahren Freund erkennt man in der Not (Cicero)
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Volker
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Re: Eagle Eyes: In den Schatten Roms - Fate bei Volker - Woc

Beitrag von Volker »

Hallo zusammen! Da ich immer noch an meiner Bindehautentzündung laboriere und Pfingsten durch die Familie beansprucht wird, fällt der Spieltermin am 05.06.2017 leider aus.
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Roland
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Re: Eagle Eyes: In den Schatten Roms - Fate bei Volker - Woc

Beitrag von Roland »

O tempora, o mores!
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Volker
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Re: Eagle Eyes: In den Schatten Roms - Fate bei Volker - Woc

Beitrag von Volker »

Danke, Roland, für das Nachliefern einer lateinischen Floskel. Das habe ich beim letzten Post vergessen. :wink:


ROMANUS EUNT DOMUS
Ein Schnellkurs in Latein

Ich versuche, in meine Posts und auch im Spiel immer mal wieder die lateinischen Begriffe allgemein bekannter Gegenstände, Ideen, oder Tätigkeiten zu verwenden. Zum einen zeigt dies die Herkunft mancher heute noch gebräuchlicher Lehnwörter, zum anderen hoffe ich, damit die Immersion zu fördern.
Es sei noch darauf hingewiesen, dass, obwohl ich manche römische Namen oder Begriffe mit „J“ schreibe, die Römer stattdessen den Buchstaben „I“ verwendeten (wie z.B. im Namen Gaius Iulius Caesar).

Die Pluralbildung ist im Lateinischen leider nicht so einfach wie beispielsweise im Englischen, wo man einfach ein „s“ an die Worte hängt.
Für alle, die es interessiert, hier eine vereinfachte Liste der Pluralendungen:

Singular / Plural
-a (lupa) / -ae (lupae)
-us (gladius) / meist -i (gladii); manchmal auch -us
-um (templum) / -a (templa)
-is (inauris) / -es (inaures)
-e (monile) / -ia (monilia)
-io (pugio) / -iones (pugiones)



Aut disce aut discede – Lerne oder verschwinde
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Volker
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Re: Eagle Eyes: In den Schatten Roms - Fate bei Volker - Woc

Beitrag von Volker »

HOW MUCH IS THE FISH?
Münzen und Preise im alten Rom

Obwohl Ressourcenmanagement in Eagle Eyes eigentlich keine Rolle spielt, folgen dennoch (wegen Immersion und so) ein paar Anmerkungen zu Münzen und Preisen im alten Rom.

Zur Zeit der späten Republik, in der unsere Minikampagne spielt, zirkulieren folgende Münzen in Rom (in absteigender Reihenfolge ihres Wertes): der Aureus (aus Gold), der Denar (aus Silber), der Sesterz (aus Bronze), der Dupondius (aus Bronze), der As (aus Kupfer), der Semis (aus Kupfer), und der Quadrans, die kleinste Münzeinheit (aus Kupfer).
Der Sesterz ist also eine Münze mittleren Werts, mit dem man alltägliche Einkäufe macht. Es gelten folgende Entsprechungen:

1 Sesterz = 2 Dupondien = 4 Asse = 8 Semes = 16 Quadranten

Für teurere Anschaffungen benutzt man Münzen, die in gewisser Weise unseren Geldscheinen entsprechen:

• 1 Denar = 4 Sesterze
• 1 Aureus = 100 Sesterze

Ein Sesterz entspricht ungefähr dem Wert von zwei Euro. Hier sehen wir eine Liste mit Preisen:
• 1 Liter Olivenöl = 3 Sesterze = 6 Euro
• 1 Liter gewöhnlichen Weins = 1 Sesterz = 2 Euro
• 1 Liter guten Weins = 2 Sesterze = 4 Euro
• 1 Liter Falernerwein = 4 Sesterze = 8 Euro
• 1 Kilo Brot = ½ Sesterz = 1 Euro
• 1 Kilo Weizen = ½ Sesterz = 1 Euro
• 1 Teller Gemüsesuppe = ¼ Sesterz (1 As) = 0,50 Euro
• 1 Eintritt für die Thermen = ¼ Sesterz (1 As) = ,50 Euro
• 1 Tunika = 15 Sesterze = 30 Euro
• 1 Maultier = 520 Sesterze = 1040 Euro
• 1 Sklave= 1200 bis 2500 Sesterze = 2400 bis 5000 Euro

Ein römischer Bürger trägt im Durchschnitt etwa 30 Sesterze bei sich, also etwa 60 Euro. Andererseits gibt es enorme Unterschiede zwischen Arm und Reich: Eine kleine Familie von drei Personen braucht am Tag 6 Sesterze zum Leben. Ein wohlhabender Bürger Roms benötigt hingegen mindestens 20.000 Sesterze im Jahr, also etwa 55 Sesterze am Tag.
(Quelle: Alberto Angela – Ein Tag im alten Rom)



Auri sacra fames – Verfluchter Hunger nach Gold (Vergil)
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Volker
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Re: Eagle Eyes: In den Schatten Roms - Fate bei Volker - Woc

Beitrag von Volker »

PERICULA URBIS
Die Gefahren des Stadtlebens

Das Leben eines römischen Bürgers war eigentlich ständig in Gefahr. Neben dem allgegenwärtigen Pfusch am Bau, der jederzeit ganze Gebäude zum Einsturz bringen konnte, drohten Verbrechen, Aufstände, Feuer, Überschwemmungen und Seuchen. Auch Unfälle konnten schnell tödlich enden, ob man nun von einem Wagen überrollt wurde oder einem ein Blumentopf auf den Kopf fiel. Und da die ärztliche Kunst zur damaligen Zeit eher experimentell zu nennen war, konnte bereits ein gebrochenes Bein einem Menschen das Leben kosten.
In den folgenden Posts betrachte ich Kriminalität, Unruhen, Brände, Fluten, und Krankheiten (also fast all die Dinge, die in den Aufgabenbereich der Adler fallen :wink: ) etwas genauer.


Audiatur et altera pars! - Man höre auch die andere Seite!
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Volker
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Re: Eagle Eyes: In den Schatten Roms - Fate bei Volker - Woc

Beitrag von Volker »

FACINUS
Straßenkriminalität

Verbrechen und Rom sind Synonyme. Im Zuge der Punischen Kriege stieg die Zahl besitzloser Bürger dramatisch. Ohne Arbeit oder zu bestellendes Land waren viele Plebejer gezwungen, sich kriminellen Tätigkeiten zuzuwenden, um überleben zu können. Hinzu kamen immer mehr Freigelassene, die von ihren geizigen Herren aus der Sklaverei entlassen wurden, wenn diese sie nach Verletzungen oder im Alter nicht mehr versorgen wollten. Verbrechen, insbesondere Gewaltverbrechen (vis), kamen immer häufiger vor, bis sie am Ende der Republik fast epidemische Ausmaße annahmen.

Die Straßen Roms waren besonders gefährlich für jene, die sich in der Stadt nicht auskannten. Zu leicht konnte man sich in den qualvoll engen Gassen verirren und das Opfer von Straßenräubern oder Mitgliedern örtlicher Banden werden.
Besonders riskant war es, Roms Straßen in der Nacht zu betreten. Da Rom über keinerlei Straßenbeleuchtung verfügte (Öl war zu teuer und Fackeln zu leicht zu stehlen) wagten sich nur Narren, Kriminelle, oder Menschen in Begleitung von Sklaven oder Klienten nach Einbruch der Dunkelheit vor die Tür. In Straßen zwischen hohen Mietshäusern muss die Dunkelheit selbst in mondhellen Nächten nahezu undurchdringlich gewesen sein.

Die Nacht war die Zeit der Straßenräuber, der rachsüchtigen Säufer, und herumstreifender Gruppen junger Adliger auf der Suche nach „Zerstreuung“. Jede von diesen Begegnungen konnte schnell zu Gewalt und möglicherweise Tod führen…


Aut inveniam via maut faciam – Entweder ich finde einen Weg oder ich baue einen
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Volker
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Re: Eagle Eyes: In den Schatten Roms - Fate bei Volker - Woc

Beitrag von Volker »

DIEBESWELT

Die Diebe Roms (fures) sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich:

Einbrecher (effractarii) – Sie rauben heimlich Häuser und Mietskasernen aus, indem sie Türschlösser aufbrechen oder durch die Fenster einsteigen. Aus diesem Grund haben viele untere Etagen der insulae Gitter vor den Fenstern.

Taschendiebe (cleptae) – Sie leeren die Taschen der Passanten, auch wenn die Römer eigentlich keine Taschen besitzen. Die meisten Geldbeutel (sacculi) werden an Gürteln um die Hüfte, entweder ober- oder unterhalb der Tunika, getragen. Einige cleptae sind Beutelschneider; sie benutzen scharfe Messer, um diese Gürtel zu durchschneiden und die Börsen so zu Boden fallen zu lassen.
Andere haben sich darauf spezialisiert, den Besuchern der Bäder ihre Kleidung zu stehlen… eine lukrative und profitable Sparte des Berufs.

Straßenräuber (raptores oder insidatores) – Sie sind der Fluch der Straße, und das nicht nur in der Nacht. Einige Gassen der Stadt sind berüchtigt dafür, dass in ihnen Räuber lauern, die selten Skrupel haben, ihre Opfer auch zu töten. Die meisten Straßenräuber arbeiten mindesten zu zweit, einer der beiden lenkt das Opfer ab, während sich der andere von hinten anschleicht.

Briganten (latro) – Diese Räuber suchen die Straßen außerhalb der Stadt heim, wobei sie häufig die Nekropolen (Totenstädte) als Verstecke nutzen. Sie arbeiten gewöhnlich in kleinen Banden, um auch berittene Opfer überwältigen zu können. Manchmal jedoch setzen sich diese Banden lediglich aus verzweifelten Bettlern zusammen, die nichts als Essen und Kleidung suchen.

Bandenmitglieder (grassatores) – Sie finden sich in jedem Distrikt bzw. jeder Nachbarschaft der Stadt. Sie betreiben Schutzgelderpressung und andere Formen des organisierten Verbrechens und befinden sich in endlosen Auseinandersetzungen mit anderen Banden um ihre Herrschaftsgebiete. Schwerwiegendere Probleme werden meist von einem sogenannten Vollstrecker (interfector) gelöst…

Attentäter (sicarii) – Sie sind bezahlte Mörder und mit den richtigen Kontakten im kriminellen Milieu leicht zu finden. Da aber Auftragsmorde selbst in Rom selten sind, liegen oft große zeitliche Abstände zwischen den Kontrakten, so dass die meisten professionellen Mörder hauptberuflich einem anderen ruchlosen Geschäft nachgehen.

Fälscher (falsarii) und Betrüger (deceptores) – Sie sind nicht an sich gefährlich. Aber sie können einen Bürger in Schulden stürzen, was in Rom eine prekäre Situation ist, denn die meisten Menschen können sich sowohl Essen wie auch Unterkunft nur schwer leisten.




Morituri te salutant! – Die Totgeweihten grüßen Dich!
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