HeXXen II: Davy Jones‘ Kiste – bei Frank W. - Woche B - 09.09.24
Moderator: Vorstand
HeXXen II: Davy Jones‘ Kiste – bei Frank W. - Woche B - 09.09.24
Er kam in einem Sturm“, sagte er,
„und er ging in einem Sturm;
er kam in der Nacht und er ging in der Nacht;
niemand weiß, woher er kam,
und niemand weiß, wohin er ging.
Soviel ich weiß, stach er erneut mit seiner Kiste in See
und mag wohl an Land gehen,
um Leute auf der anderen Seite der Welt zu plagen.
Freilich wäre es jammerschade,“ fügte der Mann hinzu,
„wenn er in Davy Jones’ Kiste gelandet wäre.“
— Washington Irving, „Adventure of the Black Fisherman“
Davy Jones
… ein Name, der unter Seeleuten Angst und Schrecken verbreitet. Ist doch dessen legendäre Kiste eine Bezeichnung des finsteren Meeresgrunds, den man nur erreicht, wenn man jämmerlich im Meer ertrinkt. Doch in manchen Tavernen erzählen alte Seebären flüsternd davon, dass Davy Jones, der Teufel der See, nicht bloß eine Schreckgestalt ist, nicht bloß eine Redewendung für die gnadenlosen Launen der Meere, sondern dass er tatsächlich auf einem Schiff ohne Namen die Karibik befährt, immer auf der Suche nach armen Seelen, die er vor die Wahl stellt: Entweder jämmerlich zu ersaufen oder sich seiner verfluchten Crew anzuschließen, auf ewig dazu verdammt, unter seinem grausamen Kommando Dienst zu tun, um andere brave Seeleute und Piraten gleichermaßen in ihr Verderben oder in ein nasses Grab zu ziehen.
Was ist dieses HeXXen 1733 überhaupt?
„Wir schreiben das Jahr 1733, aber das Zeitalter des Barocks und der absolutistischen Herrscher verlief nicht ganz so, wie wir das in Erinnerung haben. Der 30jährige Krieg tobte durch Europa und verwüstete und entvölkerte weite Landstriche, aber die eigentliche Bedrohung kam auf, als im Jahr 1640 ein Trupp schwedischer Söldner im Schwarzwald versehentlich ein Tor zur Hölle öffnete. Seitdem sind böse Hexen, Fabelwesen und andere Kreaturen der Nacht eine ständige Gefahr für die Menschheit.“
Wie sieht es mit den Regeln aus?
Das Spiel orientiert sich stimmungsmäßig an Filmen wie „Hänsel und Gretel: Hexenjäger“, „Sleepy Hollow“ oder „Solomon Kane“ und ist im Kern ein sog. cinematisches Popcorn-Rollenspiel in einer finsteren Welt. Spaß und eine spannende Geschichte stehen über Realismus und Detailverliebtheit. Viele Regeln sind eher abstrakt gehalten, während der Fokus auf spektakuläre Effekte im Kampf gelegt wird. Aber eine spannende Story ist ebenso wichtig wie eine einzigartige Atmosphäre, die sich an der Märchenwelt der Gebrüder Grimm orientiert, allerdings nicht an den Disney-Versionen, sondern an der klassischen, deutlich dunkleren Erzählweise.
Wir spielen mit der neusten Regelauflage – HeXXen II. Allzu viel hat sich dabei aber nicht verändert, wer also die erste Auflage kennt, wird sich auch hiermit gut zurechtfinden. Und wer das alles noch gar nicht kennt: Keine Sorge, es gibt nur ein paar Grundregeln, die für die Spieler wichtig sind, alles ist sehr gut verständlich und zugänglich, und niemand braucht einen Master in Spieltheorie, um mitspielen zu können. Und der Spaß steht sowieso jederzeit deutlich im Vordergrund dabei. Die Charaktere werden bei der ersten Sitzung zusammen erstellt und etwas aufeinander abgestimmt, um eine interessante, schlagkräftige Truppe zu bilden.
Was sollte ich mitbringen?
Das Ganze ist ausgelegt für 3–5 wackere Jäger, die es wagen, den Kampf gegen die Mächte des Bösen aufzunehmen. Doch diesmal ist der Schauplatz nicht das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, sondern die malerische aber ebenso gefährliche Karibik. Deshalb gibt es diesmal auch die Möglichkeit für draufgängerische Piraten, sinistere Voodoo-Anbeter und andere, Karibik-typische Charaktere, neben all den „klassischen“ Jägerprofessionen natürlich.
Charakterbögen werden gestellt, sowie alles weitere an spezifischem Material, wie spezielle Würfel, Marker, etc. Lediglich die typischen Utensilien, über die ja jeder zu Hauf verfügen sollte, werden noch benötigt, wie Papier und Stift, Snacks und Getränke, sowie ein bisschen Spaß an Drama, Action und der einzigartigen Stimmung einer düsteren Karibik-Kampagne.
Wo wir spielen, wird sich noch zeigen, da der Austragungsort ja aktuell leider noch etwas in der Schwebe ist. Bevorzugt wird aber auf jeden Fall ein Spiel in Präsenz. Alles weitere wird sich zeigen.
Also dann, ihr Bilgeratten, willkommen an Bord der Fleute Aeolus, unser Ziel ist die Hafenstadt Willemstad auf Curaçao …
Falkenheim
Rainer
Philip
Steffi
Martin D.
Markus
Robert
„und er ging in einem Sturm;
er kam in der Nacht und er ging in der Nacht;
niemand weiß, woher er kam,
und niemand weiß, wohin er ging.
Soviel ich weiß, stach er erneut mit seiner Kiste in See
und mag wohl an Land gehen,
um Leute auf der anderen Seite der Welt zu plagen.
Freilich wäre es jammerschade,“ fügte der Mann hinzu,
„wenn er in Davy Jones’ Kiste gelandet wäre.“
— Washington Irving, „Adventure of the Black Fisherman“
Davy Jones
… ein Name, der unter Seeleuten Angst und Schrecken verbreitet. Ist doch dessen legendäre Kiste eine Bezeichnung des finsteren Meeresgrunds, den man nur erreicht, wenn man jämmerlich im Meer ertrinkt. Doch in manchen Tavernen erzählen alte Seebären flüsternd davon, dass Davy Jones, der Teufel der See, nicht bloß eine Schreckgestalt ist, nicht bloß eine Redewendung für die gnadenlosen Launen der Meere, sondern dass er tatsächlich auf einem Schiff ohne Namen die Karibik befährt, immer auf der Suche nach armen Seelen, die er vor die Wahl stellt: Entweder jämmerlich zu ersaufen oder sich seiner verfluchten Crew anzuschließen, auf ewig dazu verdammt, unter seinem grausamen Kommando Dienst zu tun, um andere brave Seeleute und Piraten gleichermaßen in ihr Verderben oder in ein nasses Grab zu ziehen.
Was ist dieses HeXXen 1733 überhaupt?
„Wir schreiben das Jahr 1733, aber das Zeitalter des Barocks und der absolutistischen Herrscher verlief nicht ganz so, wie wir das in Erinnerung haben. Der 30jährige Krieg tobte durch Europa und verwüstete und entvölkerte weite Landstriche, aber die eigentliche Bedrohung kam auf, als im Jahr 1640 ein Trupp schwedischer Söldner im Schwarzwald versehentlich ein Tor zur Hölle öffnete. Seitdem sind böse Hexen, Fabelwesen und andere Kreaturen der Nacht eine ständige Gefahr für die Menschheit.“
Wie sieht es mit den Regeln aus?
Das Spiel orientiert sich stimmungsmäßig an Filmen wie „Hänsel und Gretel: Hexenjäger“, „Sleepy Hollow“ oder „Solomon Kane“ und ist im Kern ein sog. cinematisches Popcorn-Rollenspiel in einer finsteren Welt. Spaß und eine spannende Geschichte stehen über Realismus und Detailverliebtheit. Viele Regeln sind eher abstrakt gehalten, während der Fokus auf spektakuläre Effekte im Kampf gelegt wird. Aber eine spannende Story ist ebenso wichtig wie eine einzigartige Atmosphäre, die sich an der Märchenwelt der Gebrüder Grimm orientiert, allerdings nicht an den Disney-Versionen, sondern an der klassischen, deutlich dunkleren Erzählweise.
Wir spielen mit der neusten Regelauflage – HeXXen II. Allzu viel hat sich dabei aber nicht verändert, wer also die erste Auflage kennt, wird sich auch hiermit gut zurechtfinden. Und wer das alles noch gar nicht kennt: Keine Sorge, es gibt nur ein paar Grundregeln, die für die Spieler wichtig sind, alles ist sehr gut verständlich und zugänglich, und niemand braucht einen Master in Spieltheorie, um mitspielen zu können. Und der Spaß steht sowieso jederzeit deutlich im Vordergrund dabei. Die Charaktere werden bei der ersten Sitzung zusammen erstellt und etwas aufeinander abgestimmt, um eine interessante, schlagkräftige Truppe zu bilden.
Was sollte ich mitbringen?
Das Ganze ist ausgelegt für 3–5 wackere Jäger, die es wagen, den Kampf gegen die Mächte des Bösen aufzunehmen. Doch diesmal ist der Schauplatz nicht das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, sondern die malerische aber ebenso gefährliche Karibik. Deshalb gibt es diesmal auch die Möglichkeit für draufgängerische Piraten, sinistere Voodoo-Anbeter und andere, Karibik-typische Charaktere, neben all den „klassischen“ Jägerprofessionen natürlich.
Charakterbögen werden gestellt, sowie alles weitere an spezifischem Material, wie spezielle Würfel, Marker, etc. Lediglich die typischen Utensilien, über die ja jeder zu Hauf verfügen sollte, werden noch benötigt, wie Papier und Stift, Snacks und Getränke, sowie ein bisschen Spaß an Drama, Action und der einzigartigen Stimmung einer düsteren Karibik-Kampagne.
Wo wir spielen, wird sich noch zeigen, da der Austragungsort ja aktuell leider noch etwas in der Schwebe ist. Bevorzugt wird aber auf jeden Fall ein Spiel in Präsenz. Alles weitere wird sich zeigen.
Also dann, ihr Bilgeratten, willkommen an Bord der Fleute Aeolus, unser Ziel ist die Hafenstadt Willemstad auf Curaçao …
Falkenheim
Rainer
Philip
Steffi
Martin D.
Markus
Robert
Re: HeXXen II: Davy Jones‘ Kiste – bei Frank W. - Woche B - 09.09.24
Jäger der Karibik
Die Jäger:
Alice de la Barthe. Weiße Hexe, Köchin und Schwertfuchtlerin sowie Jean du Lac, Schiffsjunge, (10 Jahre) - Stefanie
Don Amando Diego de la Torre de Alcantara, Bruder Amadeo, Johanneus-Bruder - Markus
Francis Marlowe, Seefahrer - Rainer
Inamocu, Kopfjäger von der Insel Bonaire („Gute Luft“ im Papiamen-to-Dialekt) - Philip
Leon de Polignac, reisender Tüftler aus der Karibik - Robert
Neo Nganga, Voodoopriester und ehemaliger Sklave - Martin
Er kam in einem Sturm“, sagte er,
„und er ging in einem Sturm;
er kam in der Nacht und er ging in der Nacht;
niemand weiß, woher er kam,
und niemand weiß, wohin er ging.
Soviel ich weiß, stach er erneut mit seiner Kiste in See
und mag wohl an Land gehen,
um Leute auf der anderen Seite der Welt zu plagen.
Freilich wäre es jammerschade,“ fügte der Mann hinzu,
„wenn er in Davy Jones’ Kiste gelandet wäre.“
— Washington Irving, „Adventure of the Black Fisherman“
Davy Jones
… ein Name, der unter Seeleuten Angst und Schrecken verbreitet. Ist doch dessen legendäre Kiste eine Bezeichnung des finsteren Meeresgrunds, den man nur erreicht, wenn man jämmerlich im Meer ertrinkt. Doch in manchen Tavernen erzählen alte Seebären flüsternd davon, dass Davy Jones, der Teufel der See, nicht bloß eine Schreckgestalt ist, nicht bloß eine Redewendung für die gnadenlosen Launen der Meere, sondern dass er tatsächlich auf einem Schiff ohne Namen die Karibik befährt, immer auf der Suche nach armen Seelen, die er vor die Wahl stellt: Entweder jämmerlich zu ersaufen oder sich seiner verfluchten Crew anzuschließen, auf ewig dazu verdammt, unter seinem grausamen Kommando Dienst zu tun, um andere brave Seeleute und Piraten gleichermaßen in ihr Verderben oder in ein nasses Grab zu ziehen.
Die Welt von Hexxen
1640 tobt der große Glaubenskrieg in Europa. Schwedische Söldner öffnen im Schwarzwald ein Tor zur Hölle. Und die erhebt sich mit Pauken, Trompeten und Klauen. Im Jahr 1694 beschwören Seehexen einen Leviathan. Holland in Not und geht unter. Großbritannien verschwindet hinter einer Nebelwand.
Viele Märchen und vor allem Gruselgeschichten werden war. Nur, wenn man sich zusammen tut, werden Dämonen auch mal besiegt. Die Jäger sind geboren.
Nun sind wir im Jahr 1733 – in der Karibik- an Bord der Fleute „Aeolus“, eines schnittigen Zweimasters. Das Schiff befindet sich kurz vor der Hafenstadt Willemstad auf Curacao. Die „Aeolus“ war ein Handelsschiff mit zwei Masten, gute dreißig Meter lang, kaum Kanonen. Dafür aber viel Laderaum und wenig Tiefgang.
Die Deck-Crew der „Aeolus“
Jan de Witt, Kapitän - (50) ist im Dienst der niederländischen Kaufmannsfamilie de Witt, Mochte eigentlich keine Frauen an Bord. Nun hat er gleich zwei unter seinen Offizieren
„Toni“ Antoinette Leclercq, Frühere Bukanierin - (37) war bei den Bukanieren auf Hispaniola, bis sie plötzlich die Insel verließ, ist immer wachsam und hat ihre Muskete dabei
Mr. Richardson, Montgomery J.G. Richardson „Monty“, Schiffskoch - (62) war einst Seesoldat bei der Royal Navy, ein Bein ist steif Gibt sich brummig, hat aber ein gutes Herz
Coral, Quartiermeisterin - (25) stammt von Slaven auf Jamaika. Organisations-talent. Heuerte mit 14 als Schiffsjunge auf der „Aeolus“ an, wurde irgend-wann entdeckt und ist nun Quartier-meisterIN
Holger Torbensson, Schiffszimmermann - (33) von einem schwedischen Schoner von Piraten auf Grund gesetzt, will zurück in die Heimat
Die kurze Vorgeschichte
Auf der Reise von Havanna auf Kuba aus durch die karibischen Meere bis hin nach Willemstad auf Curacao hatten sie schon einige Erfahrungen gemacht. Dank des umsichtigen Kurses von Kapitän de Witt ging bislang alles sehr glimpflich aus. Zweimal hatten sie in der Ferne unbekannte Schiffe gesichtet – womöglich waren es Piraten. Dank des niedrigen Fachgangs konnten sie die Verfolger ausmanövrieren. Dann war da diese seltsame Sandbank gewesen. Diese schien sich zu bewegen und einmal sogar Buckel auszuprägen. Auch hier hielten sie lieber großzügig Abstand. Ganz befremdlich war das merkwürdige Gewitter gewesen mit seinen violetten und grünlichen Blitzen. Laut de Witt handelte es sich um einen Äthersturm, ein zum Glück lokal begrenzter Orkan. Aber hier mussten alle Mann und Passagiere anpacken, um dem Übel zu entkommen.
Dieser Tag aber war ganz wunderbar. Es war eitel Sonnenschein und eine leichte Brise. Viele Fische und auch Schildkröten begleiteten das dahingleitende Schiff. Langsam ging die Sonne am wolkenlosen Himmel unter. Smutje Richardson bereitete mit Alice das Abendessen vor. Darauf freuten sich die Matrosen – und auf die Portion Rum, die dann auch ausgegeben wurde. Eigentlich war es fast schon zu langweilig. Dank des strengen Regiments von Kapitän de Witt, meist begleitet von Francis Marlowe, war das Deck picobello sauber, die Segel und Takelagen gut in Schuss. In wenigen Tagen würden sie Willemstad erreichen. Inamocu hoffte dort auf eine schnelle Passage auf seine Heimatinsel Bonaire. Don Amando und Leon diskutierten das eine oder andere Thema mit wissenschaftlicher Akrebie. Von Neo war nicht viel zu sehen. Und der kleine Robert kletterte ein ums andere Mal hoch ins Krähennest – aber nichts war zu sehen.
Der Tod aus dem Meer
Mit der Nacht kamen die Rufe, aufgeregte Rufe mit einem besorgten Blick über die Reling. Rasch wurden die Waffen gegriffen, für die Rüstung war keine Zeit mehr. Die See kochte, rund um die „Aeolus“. Und aus der Gischt kamen die Untoten. Sie kletterten an Bord, griffen nach den Seefahrern. Es waren Dutzende bis Hunderte von Meeresleichen. Um die Jäger herum tobte ein erbitterter Kampf ums Leben.
Leon schoss mit seiner gewaltigen Muskete und mit der Pistole und schickte zwei Untote zurück in die Gischt. Inamocu setzte seinen Degen tief in eine Meeresleiche. Und er tat das mit so viel Wucht, dass es gleich noch einen zweiten traf – und beide gingen über Bord. Damit nicht genug, drängte er sogleich gegen einen dritten. Don Amando fühlte sich ohne Rüstung recht unwohl, aber auch ihr zog einen Degen. Eins, zwei, dann der Untod wirklich tot. Sogleich eilte er zu Inamocu, und gemeinsam rangen sie den Gegner nieder. Francis war gut vorbereitet – wie immer. Er riss seinen Säbel hervor und köpfte eine Leiche. Alice hatte sich ebenso ihr Schwert gegriffen, tat sich zu Beginn noch etwas ungelenk, richtete dann jedoch ebenfalls einen Untoten.
Aber da waren zwei weitere Untote, die nun in die Reichweite zu Francis und Leon kamen. Alice rief laut und fuchtelte mit ihrer Klinge, so dass sie selbst nun Zentrum des Geschehens wurde. Einem Klauenhieb konnte sie ausweichen. Die zweite Klaue aber traf sie am Oberarm.
Es ließ sich eigentlich ganz gut an. Doch schon drängten weitere Untote aus dem Meer. Die einen waren mit Tang bedeckt, andere glichen Krebsen mit großen Scheren.
Plötzlich wurde Inamocu von Tangleichen über Bord geworfen. Tang- und Krebsleichen drohten das Deck zu fluten. Leons Musketenschuss knackten einen Krebskörper, die Pistole gab den Rest. Don Amando wirkte einen Teufelsbann auf seine Klinge und befreite die umzingelte Alice von einigen Meeresleichen.
Neo kam etwas verspätet vom Unterdeck und verschaffte sich einen Überblick. Behände schwang er seine Todestrommel, und dumpfe, aber antreibende Klänge erklangen weithin über die „Aeolus“.
Die Jäger:
Alice de la Barthe. Weiße Hexe, Köchin und Schwertfuchtlerin sowie Jean du Lac, Schiffsjunge, (10 Jahre) - Stefanie
Don Amando Diego de la Torre de Alcantara, Bruder Amadeo, Johanneus-Bruder - Markus
Francis Marlowe, Seefahrer - Rainer
Inamocu, Kopfjäger von der Insel Bonaire („Gute Luft“ im Papiamen-to-Dialekt) - Philip
Leon de Polignac, reisender Tüftler aus der Karibik - Robert
Neo Nganga, Voodoopriester und ehemaliger Sklave - Martin
Er kam in einem Sturm“, sagte er,
„und er ging in einem Sturm;
er kam in der Nacht und er ging in der Nacht;
niemand weiß, woher er kam,
und niemand weiß, wohin er ging.
Soviel ich weiß, stach er erneut mit seiner Kiste in See
und mag wohl an Land gehen,
um Leute auf der anderen Seite der Welt zu plagen.
Freilich wäre es jammerschade,“ fügte der Mann hinzu,
„wenn er in Davy Jones’ Kiste gelandet wäre.“
— Washington Irving, „Adventure of the Black Fisherman“
Davy Jones
… ein Name, der unter Seeleuten Angst und Schrecken verbreitet. Ist doch dessen legendäre Kiste eine Bezeichnung des finsteren Meeresgrunds, den man nur erreicht, wenn man jämmerlich im Meer ertrinkt. Doch in manchen Tavernen erzählen alte Seebären flüsternd davon, dass Davy Jones, der Teufel der See, nicht bloß eine Schreckgestalt ist, nicht bloß eine Redewendung für die gnadenlosen Launen der Meere, sondern dass er tatsächlich auf einem Schiff ohne Namen die Karibik befährt, immer auf der Suche nach armen Seelen, die er vor die Wahl stellt: Entweder jämmerlich zu ersaufen oder sich seiner verfluchten Crew anzuschließen, auf ewig dazu verdammt, unter seinem grausamen Kommando Dienst zu tun, um andere brave Seeleute und Piraten gleichermaßen in ihr Verderben oder in ein nasses Grab zu ziehen.
Die Welt von Hexxen
1640 tobt der große Glaubenskrieg in Europa. Schwedische Söldner öffnen im Schwarzwald ein Tor zur Hölle. Und die erhebt sich mit Pauken, Trompeten und Klauen. Im Jahr 1694 beschwören Seehexen einen Leviathan. Holland in Not und geht unter. Großbritannien verschwindet hinter einer Nebelwand.
Viele Märchen und vor allem Gruselgeschichten werden war. Nur, wenn man sich zusammen tut, werden Dämonen auch mal besiegt. Die Jäger sind geboren.
Nun sind wir im Jahr 1733 – in der Karibik- an Bord der Fleute „Aeolus“, eines schnittigen Zweimasters. Das Schiff befindet sich kurz vor der Hafenstadt Willemstad auf Curacao. Die „Aeolus“ war ein Handelsschiff mit zwei Masten, gute dreißig Meter lang, kaum Kanonen. Dafür aber viel Laderaum und wenig Tiefgang.
Die Deck-Crew der „Aeolus“
Jan de Witt, Kapitän - (50) ist im Dienst der niederländischen Kaufmannsfamilie de Witt, Mochte eigentlich keine Frauen an Bord. Nun hat er gleich zwei unter seinen Offizieren
„Toni“ Antoinette Leclercq, Frühere Bukanierin - (37) war bei den Bukanieren auf Hispaniola, bis sie plötzlich die Insel verließ, ist immer wachsam und hat ihre Muskete dabei
Mr. Richardson, Montgomery J.G. Richardson „Monty“, Schiffskoch - (62) war einst Seesoldat bei der Royal Navy, ein Bein ist steif Gibt sich brummig, hat aber ein gutes Herz
Coral, Quartiermeisterin - (25) stammt von Slaven auf Jamaika. Organisations-talent. Heuerte mit 14 als Schiffsjunge auf der „Aeolus“ an, wurde irgend-wann entdeckt und ist nun Quartier-meisterIN
Holger Torbensson, Schiffszimmermann - (33) von einem schwedischen Schoner von Piraten auf Grund gesetzt, will zurück in die Heimat
Die kurze Vorgeschichte
Auf der Reise von Havanna auf Kuba aus durch die karibischen Meere bis hin nach Willemstad auf Curacao hatten sie schon einige Erfahrungen gemacht. Dank des umsichtigen Kurses von Kapitän de Witt ging bislang alles sehr glimpflich aus. Zweimal hatten sie in der Ferne unbekannte Schiffe gesichtet – womöglich waren es Piraten. Dank des niedrigen Fachgangs konnten sie die Verfolger ausmanövrieren. Dann war da diese seltsame Sandbank gewesen. Diese schien sich zu bewegen und einmal sogar Buckel auszuprägen. Auch hier hielten sie lieber großzügig Abstand. Ganz befremdlich war das merkwürdige Gewitter gewesen mit seinen violetten und grünlichen Blitzen. Laut de Witt handelte es sich um einen Äthersturm, ein zum Glück lokal begrenzter Orkan. Aber hier mussten alle Mann und Passagiere anpacken, um dem Übel zu entkommen.
Dieser Tag aber war ganz wunderbar. Es war eitel Sonnenschein und eine leichte Brise. Viele Fische und auch Schildkröten begleiteten das dahingleitende Schiff. Langsam ging die Sonne am wolkenlosen Himmel unter. Smutje Richardson bereitete mit Alice das Abendessen vor. Darauf freuten sich die Matrosen – und auf die Portion Rum, die dann auch ausgegeben wurde. Eigentlich war es fast schon zu langweilig. Dank des strengen Regiments von Kapitän de Witt, meist begleitet von Francis Marlowe, war das Deck picobello sauber, die Segel und Takelagen gut in Schuss. In wenigen Tagen würden sie Willemstad erreichen. Inamocu hoffte dort auf eine schnelle Passage auf seine Heimatinsel Bonaire. Don Amando und Leon diskutierten das eine oder andere Thema mit wissenschaftlicher Akrebie. Von Neo war nicht viel zu sehen. Und der kleine Robert kletterte ein ums andere Mal hoch ins Krähennest – aber nichts war zu sehen.
Der Tod aus dem Meer
Mit der Nacht kamen die Rufe, aufgeregte Rufe mit einem besorgten Blick über die Reling. Rasch wurden die Waffen gegriffen, für die Rüstung war keine Zeit mehr. Die See kochte, rund um die „Aeolus“. Und aus der Gischt kamen die Untoten. Sie kletterten an Bord, griffen nach den Seefahrern. Es waren Dutzende bis Hunderte von Meeresleichen. Um die Jäger herum tobte ein erbitterter Kampf ums Leben.
Leon schoss mit seiner gewaltigen Muskete und mit der Pistole und schickte zwei Untote zurück in die Gischt. Inamocu setzte seinen Degen tief in eine Meeresleiche. Und er tat das mit so viel Wucht, dass es gleich noch einen zweiten traf – und beide gingen über Bord. Damit nicht genug, drängte er sogleich gegen einen dritten. Don Amando fühlte sich ohne Rüstung recht unwohl, aber auch ihr zog einen Degen. Eins, zwei, dann der Untod wirklich tot. Sogleich eilte er zu Inamocu, und gemeinsam rangen sie den Gegner nieder. Francis war gut vorbereitet – wie immer. Er riss seinen Säbel hervor und köpfte eine Leiche. Alice hatte sich ebenso ihr Schwert gegriffen, tat sich zu Beginn noch etwas ungelenk, richtete dann jedoch ebenfalls einen Untoten.
Aber da waren zwei weitere Untote, die nun in die Reichweite zu Francis und Leon kamen. Alice rief laut und fuchtelte mit ihrer Klinge, so dass sie selbst nun Zentrum des Geschehens wurde. Einem Klauenhieb konnte sie ausweichen. Die zweite Klaue aber traf sie am Oberarm.
Es ließ sich eigentlich ganz gut an. Doch schon drängten weitere Untote aus dem Meer. Die einen waren mit Tang bedeckt, andere glichen Krebsen mit großen Scheren.
Plötzlich wurde Inamocu von Tangleichen über Bord geworfen. Tang- und Krebsleichen drohten das Deck zu fluten. Leons Musketenschuss knackten einen Krebskörper, die Pistole gab den Rest. Don Amando wirkte einen Teufelsbann auf seine Klinge und befreite die umzingelte Alice von einigen Meeresleichen.
Neo kam etwas verspätet vom Unterdeck und verschaffte sich einen Überblick. Behände schwang er seine Todestrommel, und dumpfe, aber antreibende Klänge erklangen weithin über die „Aeolus“.
Re: HeXXen II: Davy Jones‘ Kiste – bei Frank W. - Woche B - 09.09.24
Francis erwehrte sich mit Pistole und Säbel den nassen Untoten. Alice hatte sich eine weitere Krebsleiche ausgewählt, aber die erwies sich als zäh. Immerhin konnte sie den Tanglassos ausweichen, die bald Leon, Francis und Neo zu umwickeln drohten.
Das gesamte Oberdeck war ein Schlachtfeld. Kapitän de Witt hielt mit einer Hand das Ruder fest, während er mit der anderen wacker den Säbel den gruseligen Leichen entgegen focht. Die ersten Untoten drangen ins Unterdeck vor, woher nach kurzer Zeit schrille Schreie der dort versteckten Passagiere erschollen. Und das Meer schäumte weiter und stieß weitere Wogen von Meeresleichen hervor.
Der Krake?
Die Luke zum Laderaum klappte auf. Mehrere Passagiere hasteten heraus, unter anderem der Bootsjunge Jean. Alice spürte innerlich mehrere Wackermänner fallen, als ihr Schutzbefohlener sicher hinauf ins Krähennest kletterte. Hinter zuckten mehrere armdicke Tentakel nach den schreienden Reisenden. Leon hastete zur Ruhe und nagelte in Windeseile die Luke zu.
Neo rief einen Loa herbei. Der Jean-Pedro-Loa ritt den besessenen Voodoopriester, als dieser sich gemeinsam mit den anderen Jägern der Masse der Untoten erwehrte. Die drohten nun Kapitän de Witt zu überfluten. HILFE! Und Hilfe kam, denn Leon stand als einziger frei. Seine Muskete erledigte einen Halsabschneider. Nun gewann de Witt neuen Mut und befreite sich. Alice fühlte sich ebenfalls beschwingt und schnitt mit ihrer Klinge durch den einen oder andern Wanst. Aber langsam nagte es an ihnen. So rief Neo den Loa Gede an und bat um Kraft für die Jäger – Tod zum Leben!
Plötzlich kränkte das Schiff, es schlug zur Seite – das Deck hatte Schlagseite. Da waren am großen Segel einige Taue gerissen oder vielleicht auch angenagt. Don Amando eilte hinzu und friemelte notdürftig die Taue zusammen. Zum Glück richtete sich die „Aeolus“ wieder auf. Nur Francis schien das Geschaukel nicht zu stören. Seine Seebeine standen wie ein Mast. Die übrigen Jäger hatten sich bald wieder berappelt und lichteten das Unleben um sie herum. Leons Muskete brachte endlich Frieden und Ruhe. Auch der Rest des Schiffs war wieder unter Kontrolle. Sie hatten überlebt!
Die Jäger kümmerten sich um die Verwundeten, während Leon im Wasser nach Inamocu suchte. Aber der Kopfjäger blieb verschwunden. Kapitän Jan de Witt bedankte sich für ihre Heldentaten. Nach kurzem Atemholen wagten sie es, die Ladeluke zu öffnen. Es müffelte nass, aber die Tentakel hatten sich durch ein kaputtes Bullauge zurück ins Meer gezogen. Matrosen und Jäger sponnen jede Menge Seemannsgarn über den Ursprung der untoten Leichen und der riesigen Tentakel.
Der Krabbenkrebs
Aber wirklich viel Zeit zur Ruhe blieb ihnen nicht. Denn schon wieder neigte sich die „Aeolus“ zur Seite. ALARM! Ein Blick zu den Tauen? Aber das Segel schwang nur sacht in der nächtlichen Brise. Eine riesige Schere erschien über der Bordwand und zerteilte einen Matrosen in zwei Teile. Ein riesiger Krebs wuchtete sich auf Deck. Die Reling wurde dabei eingedrückt, und die Deckbalken bogen sich.
Es war ein massiger Körper, schwer gepanzert. Und natürlich so widernatürlich wie schon die Meeresleichen. Die Jäger griffen zu ihren Waffen und sprangen in die Schlacht. Der Krabbenkrebs war aber unbeeindruckt und schnappte nach Alice – ein Scherenschnappen, ein heftiger Tritt, und sie taumelte. Neo suchte nach Schwachstellen und deutete aufgeregt auf eine Stelle am Bauch, wo der Panzer vielleicht etwas dünner war.
Der Krebs aber marodierte über das Deck und demolierte auch die Takelage. Nur nicht verzagen, wackere Jäger, immer weiter druff! Mal setzten sie Nadelstiche, mal wurde Francis ordentlich gezwickt. Leon griff sich das Schwarzpulverfass und ließ es auf der Krabbe explodieren. Die Druckwelle zerfetzte einen Teil des fetten Panzers, ließ aber auch die anderen Jäger taumeln.
Mut! Mut! Auch ihre kleinen Stiche zeigten nun Wirkung. Allmählich wirkte der Krebs angestrengt. Aber sein nächster Tritt brachte Neo fast zu Fall. Francis schnappte sich eine Bordkanone und setzte einen satten Treffer. Hieb um Hieb, Schuss um Schuss. Endlich sprang Francis mit seinem Säbel zum Maul und trieb die Klinge tief in den Schlund. Der Krabbenkrebs verreckte und rutschte langsam über die zerstörte Reling in die Gischt.
Das gesamte Oberdeck war ein Schlachtfeld. Kapitän de Witt hielt mit einer Hand das Ruder fest, während er mit der anderen wacker den Säbel den gruseligen Leichen entgegen focht. Die ersten Untoten drangen ins Unterdeck vor, woher nach kurzer Zeit schrille Schreie der dort versteckten Passagiere erschollen. Und das Meer schäumte weiter und stieß weitere Wogen von Meeresleichen hervor.
Der Krake?
Die Luke zum Laderaum klappte auf. Mehrere Passagiere hasteten heraus, unter anderem der Bootsjunge Jean. Alice spürte innerlich mehrere Wackermänner fallen, als ihr Schutzbefohlener sicher hinauf ins Krähennest kletterte. Hinter zuckten mehrere armdicke Tentakel nach den schreienden Reisenden. Leon hastete zur Ruhe und nagelte in Windeseile die Luke zu.
Neo rief einen Loa herbei. Der Jean-Pedro-Loa ritt den besessenen Voodoopriester, als dieser sich gemeinsam mit den anderen Jägern der Masse der Untoten erwehrte. Die drohten nun Kapitän de Witt zu überfluten. HILFE! Und Hilfe kam, denn Leon stand als einziger frei. Seine Muskete erledigte einen Halsabschneider. Nun gewann de Witt neuen Mut und befreite sich. Alice fühlte sich ebenfalls beschwingt und schnitt mit ihrer Klinge durch den einen oder andern Wanst. Aber langsam nagte es an ihnen. So rief Neo den Loa Gede an und bat um Kraft für die Jäger – Tod zum Leben!
Plötzlich kränkte das Schiff, es schlug zur Seite – das Deck hatte Schlagseite. Da waren am großen Segel einige Taue gerissen oder vielleicht auch angenagt. Don Amando eilte hinzu und friemelte notdürftig die Taue zusammen. Zum Glück richtete sich die „Aeolus“ wieder auf. Nur Francis schien das Geschaukel nicht zu stören. Seine Seebeine standen wie ein Mast. Die übrigen Jäger hatten sich bald wieder berappelt und lichteten das Unleben um sie herum. Leons Muskete brachte endlich Frieden und Ruhe. Auch der Rest des Schiffs war wieder unter Kontrolle. Sie hatten überlebt!
Die Jäger kümmerten sich um die Verwundeten, während Leon im Wasser nach Inamocu suchte. Aber der Kopfjäger blieb verschwunden. Kapitän Jan de Witt bedankte sich für ihre Heldentaten. Nach kurzem Atemholen wagten sie es, die Ladeluke zu öffnen. Es müffelte nass, aber die Tentakel hatten sich durch ein kaputtes Bullauge zurück ins Meer gezogen. Matrosen und Jäger sponnen jede Menge Seemannsgarn über den Ursprung der untoten Leichen und der riesigen Tentakel.
Der Krabbenkrebs
Aber wirklich viel Zeit zur Ruhe blieb ihnen nicht. Denn schon wieder neigte sich die „Aeolus“ zur Seite. ALARM! Ein Blick zu den Tauen? Aber das Segel schwang nur sacht in der nächtlichen Brise. Eine riesige Schere erschien über der Bordwand und zerteilte einen Matrosen in zwei Teile. Ein riesiger Krebs wuchtete sich auf Deck. Die Reling wurde dabei eingedrückt, und die Deckbalken bogen sich.
Es war ein massiger Körper, schwer gepanzert. Und natürlich so widernatürlich wie schon die Meeresleichen. Die Jäger griffen zu ihren Waffen und sprangen in die Schlacht. Der Krabbenkrebs war aber unbeeindruckt und schnappte nach Alice – ein Scherenschnappen, ein heftiger Tritt, und sie taumelte. Neo suchte nach Schwachstellen und deutete aufgeregt auf eine Stelle am Bauch, wo der Panzer vielleicht etwas dünner war.
Der Krebs aber marodierte über das Deck und demolierte auch die Takelage. Nur nicht verzagen, wackere Jäger, immer weiter druff! Mal setzten sie Nadelstiche, mal wurde Francis ordentlich gezwickt. Leon griff sich das Schwarzpulverfass und ließ es auf der Krabbe explodieren. Die Druckwelle zerfetzte einen Teil des fetten Panzers, ließ aber auch die anderen Jäger taumeln.
Mut! Mut! Auch ihre kleinen Stiche zeigten nun Wirkung. Allmählich wirkte der Krebs angestrengt. Aber sein nächster Tritt brachte Neo fast zu Fall. Francis schnappte sich eine Bordkanone und setzte einen satten Treffer. Hieb um Hieb, Schuss um Schuss. Endlich sprang Francis mit seinem Säbel zum Maul und trieb die Klinge tief in den Schlund. Der Krabbenkrebs verreckte und rutschte langsam über die zerstörte Reling in die Gischt.
Re: HeXXen II: Davy Jones‘ Kiste – bei Frank W. - Woche B - 09.09.24
Alice hinkte schwer, aber ihre Wunden wusste so niemand zu heilen. Auch die „Aeolus“ war arg mitgenommen. Es gab Löcher, die Bordwand fehlte teilweise, das große Segel war mitgenommen. Vielleicht hatte auch der Rumpf schon Schaden genommen. Aber Ruhe war ihnen immer noch nicht vergönnt.
Davy Jones?
Es gab ein Bersten. Ein Ruck ging durch die „Aeolus“. Der Rumpf einer gewaltigen Galeone stieg aus dem Meer empor. Es war eine gespenstische Erscheinung mit Hunderten von ertrunkenen und teils verwesten Matrosen. Oben auf dem Achterdeck stand eine einsame Gestalt und starrte sie mit ihrem Totenkopf an. Die Matrosen bekreuzigten sich: Davy Jones!
„Legt die Waffen nieder oder kämpft!“ – erscholl es unheimlich mit lauter Stimme:
„Ihr habt die Wahl!“
Wie würden sich die Jäger entscheiden? Würden sie letzten Endes in Dave Jones Kiste landen, im nassen Grab auf dem Grund der Karibik? Oder sollten sie etwa Teil der untoten Crew der Galeone werden?
Ein nasser Tod?
Die Jäger zeigten sich störrisch und wollten sich nicht so einfach ergeben. Aber auch der Kapitän mit seinem schmalen, skelettartigen Schädel war nicht minder störrisch, wollte nichts von einem „Parley“ wissen. Teil der gruseligen Mannschaft wollten sie auf keinen Fall werden. Sie wollten selbst entscheiden, was geschehen würde. Und so machten sie sich auf zum Kampf. Der Kapitän lachte, es erklang von überall und durch sie alle hindurch:
„Ihr wagt es wirklich!
Aber so hatte ich Euch eingeschätzt…
FEUER!“
Die Kanonenpforten öffneten sich, Schwälle von Wasser schossen heraus. Und dann öffneten sich die Tore der Hölle.
Einen Wimpernschlag später schlugen Dutzende von Kugeln in der „Aeolus“ ein, die Fleute begann sofort zu sinken. Erschrocken rief Alice nach Jean, der oben im Krähennest hing. Die Jäger suchten ihr Heil vorne. Sie sprangen in Richtung der feindliche Galeone. Doch alle zu kurz, zu tief. Nur Don Amando gelang es, an der glitschigen Bordwand. Einen Herzschlag später schlugen die schwarzen Wasser der karibischen See über Francis, Neo, Imanacu, Alice und Leon. Die „Aeolus“ war gesunken. Aber auch die Galeone tauchte auf Kommando ab. Und so ging auch Don Amando unter.
Davy Jones?
Es gab ein Bersten. Ein Ruck ging durch die „Aeolus“. Der Rumpf einer gewaltigen Galeone stieg aus dem Meer empor. Es war eine gespenstische Erscheinung mit Hunderten von ertrunkenen und teils verwesten Matrosen. Oben auf dem Achterdeck stand eine einsame Gestalt und starrte sie mit ihrem Totenkopf an. Die Matrosen bekreuzigten sich: Davy Jones!
„Legt die Waffen nieder oder kämpft!“ – erscholl es unheimlich mit lauter Stimme:
„Ihr habt die Wahl!“
Wie würden sich die Jäger entscheiden? Würden sie letzten Endes in Dave Jones Kiste landen, im nassen Grab auf dem Grund der Karibik? Oder sollten sie etwa Teil der untoten Crew der Galeone werden?
Ein nasser Tod?
Die Jäger zeigten sich störrisch und wollten sich nicht so einfach ergeben. Aber auch der Kapitän mit seinem schmalen, skelettartigen Schädel war nicht minder störrisch, wollte nichts von einem „Parley“ wissen. Teil der gruseligen Mannschaft wollten sie auf keinen Fall werden. Sie wollten selbst entscheiden, was geschehen würde. Und so machten sie sich auf zum Kampf. Der Kapitän lachte, es erklang von überall und durch sie alle hindurch:
„Ihr wagt es wirklich!
Aber so hatte ich Euch eingeschätzt…
FEUER!“
Die Kanonenpforten öffneten sich, Schwälle von Wasser schossen heraus. Und dann öffneten sich die Tore der Hölle.
Einen Wimpernschlag später schlugen Dutzende von Kugeln in der „Aeolus“ ein, die Fleute begann sofort zu sinken. Erschrocken rief Alice nach Jean, der oben im Krähennest hing. Die Jäger suchten ihr Heil vorne. Sie sprangen in Richtung der feindliche Galeone. Doch alle zu kurz, zu tief. Nur Don Amando gelang es, an der glitschigen Bordwand. Einen Herzschlag später schlugen die schwarzen Wasser der karibischen See über Francis, Neo, Imanacu, Alice und Leon. Die „Aeolus“ war gesunken. Aber auch die Galeone tauchte auf Kommando ab. Und so ging auch Don Amando unter.
Re: HeXXen II: Davy Jones‘ Kiste – bei Frank W. - Woche B - 09.09.24
Trommeln in der Nacht
Dunkelheit umfing sie. Rhythmische Trommeln erfüllten ihren Geist, durchdrang jede Faser der Jäger. Wie durch einen Schleier betrachteten sie den leuchtenden Himmel einer sternenklaren Nacht. Um sie herum bewegten sich Dutzende Männer und Frauen mit tiefschwarzer Haut, nur mit Fetzen von Kleidung bedeckt. Sie alle wiegten sich im gleichen Rhythmus. Einige tanzten frenetisch. Die Jäger überkam das Gefühl von Freiheit und Fröhlichkeit.
Dann zog ein Sog sie in eine andere Richtung, und schon standen sie an einem vom Meer umspülten Strand. Während eine kühle Brise über die Antlitze strich, mischte sich eine andere Melodie in das Rauschen der Wellen. Eine Spieluhr? Plötzlich erklang eine weibliche Stimme, vielleicht schon von einem gewissen Alter:
„Der Teufel wird dich zwingen, etwas für ihn zu tun.
Du wirst dich ihm nicht widersetzen können, aber deine Zeit wird kommen!
Habe Vertrauen in dich und deine Gefährten.
Ihr seid Wegbereiter des Schicksals, euer Eingreifen wird alles verändern.“
Mit diesen Worten zerfiel die Traumwelt, und wie Orkan stürmte die Realität wieder auf sie herein. Nach Luft ringend durchbrachen die Jäger die Wasseroberfläche. Zum Glück war da Treibgut, an denn sie sich festhalten konnten.
Ein Eiland
Es war ein Sandstrand mit wärmendem Sonnenschein. Um die Jäger herum regten sich die anderen Matrosen der „Aeolus“ und deren Passagiere. Alle Glieder schmerzten, aber sie hatten wieder festen Boden unter den Füßen. Es war ein eigentlich sehr schöner Sandstrand einer Insel. Im Inselinneren waren Palmen zu erkennen.
Der Strand war übersät von Wrackteilen, nicht nur von der „Aeolus“, sondern auch von vielen älteren Schiffen. Sie tasteten sich endlich selbst ab, ihnen fehlte nichts. Nun gut, sie waren körperlich unversehrt, aber ihre Waffen waren fort. Und die Palmen, sie sahen irgendwie bleich aus, fast wie Knochen. Aber dahinter sahen sie die gezackten Anzeichen von Bauten.
Alice suchte verzweifelt nach Jean, während Kapitän de Witt die Landung der Überlebenden organisierte. Auch Neo Nganga und Francis fehlten. Die Jäger weiteten das Suchfeld aus und wanderten weiter den Strand entlang. Der eigentliche Strand war nicht so lang, dann wurde es ein wenig felsiger. Immer wieder fanden sie Wrackteile. Nach zwei Stunden waren sie einmal herum. Auf ihrem Weg fanden sie auch die Gesuchten. Und noch zwei weitere Passagiere. Alice schloss ihr Mündel Jean wieder in die Arme. Auch fanden sich einige der Habseligkeiten, nur ihre Waffen blieben verschwunden.
Das Eiland war etwa zwei Kilometer lang in Nord-Süd-Richtung und nur etwa 700 Meter breit. Im Nordwesten war eine große Insel zu erkennen. Inamocu vermutete Curacao.
Die Toteninsel
Als sie ihre Erkenntnisse an Kapitän de Witt meldeten, wurde dieser kreidebleich. Sie könnten sich auf Klein Curacao befinden. Inamocu von der Nachbarinsel Bonaire entsann sich, war da nicht eine niederländische Seuchenkolonie? De Witt nickte. Hier waren früher Sklaven deportiert worden, die mit einer Seuche infiziert worden waren. Da sollte es spuken. Daher wurde sie Toteninsel oder Seucheninsel genannt.
Die Besatzung der „Aeolus“ wollte hier bestimmt nicht lange bleiben und machte sich ans Floßbauen. Blieb noch die Frage nach Wasser und Nahrung oder auch Nägel und Seile. Die Jäger wanderten ins Inselinnere. Nach fünfzig Schritten begann das Gehölz. Ein Dschungel von Palmen und dichtem Unterholz. Auffällig waren die Wrackteile mitten im Wald. Immer mehr Holzplanken, alte Kanonen, zerrissene Segel. Überall knarzte es, und hin und wieder brach etwas vom morschen Holz ab. Es war bald wie in Labyrinth, aus wenig Unterholz und viel Wrackteilen.
Sie fühlten sich beobachtet, aber wenn sie sich umsahen, war da nichts und auch keine Spuren. Ihr Rufen verhallte ungehört. Plötzlich standen zwölf bleiche, negroide Männer um sie herum. Sie waren ärmlich bekleidet wie die Sklaven und starrten die Jäger an. Gruselig war, dass man durch sie hindurch sehen konnte. Sie blieben stumm und deuteten in eine Richtung.
Vorsichtig wandten sie sich in die Richtung. Das Labyrinth wurde dichter. Da stapelten sich Schiffe. Schiff um Schiff. Bis auf lichte vierzig Meter Höhe. Ein verschlungener Weg führte hinauf. Es knarzte und schwankte. Ganz oben auf dem hölzernen Turm fand sich der Heckteil einer alten Fregatte – mit einer kompletten Kabine. Ein Licht schien heraus. Eine Tür. Ein Klopfen.
Dunkelheit umfing sie. Rhythmische Trommeln erfüllten ihren Geist, durchdrang jede Faser der Jäger. Wie durch einen Schleier betrachteten sie den leuchtenden Himmel einer sternenklaren Nacht. Um sie herum bewegten sich Dutzende Männer und Frauen mit tiefschwarzer Haut, nur mit Fetzen von Kleidung bedeckt. Sie alle wiegten sich im gleichen Rhythmus. Einige tanzten frenetisch. Die Jäger überkam das Gefühl von Freiheit und Fröhlichkeit.
Dann zog ein Sog sie in eine andere Richtung, und schon standen sie an einem vom Meer umspülten Strand. Während eine kühle Brise über die Antlitze strich, mischte sich eine andere Melodie in das Rauschen der Wellen. Eine Spieluhr? Plötzlich erklang eine weibliche Stimme, vielleicht schon von einem gewissen Alter:
„Der Teufel wird dich zwingen, etwas für ihn zu tun.
Du wirst dich ihm nicht widersetzen können, aber deine Zeit wird kommen!
Habe Vertrauen in dich und deine Gefährten.
Ihr seid Wegbereiter des Schicksals, euer Eingreifen wird alles verändern.“
Mit diesen Worten zerfiel die Traumwelt, und wie Orkan stürmte die Realität wieder auf sie herein. Nach Luft ringend durchbrachen die Jäger die Wasseroberfläche. Zum Glück war da Treibgut, an denn sie sich festhalten konnten.
Ein Eiland
Es war ein Sandstrand mit wärmendem Sonnenschein. Um die Jäger herum regten sich die anderen Matrosen der „Aeolus“ und deren Passagiere. Alle Glieder schmerzten, aber sie hatten wieder festen Boden unter den Füßen. Es war ein eigentlich sehr schöner Sandstrand einer Insel. Im Inselinneren waren Palmen zu erkennen.
Der Strand war übersät von Wrackteilen, nicht nur von der „Aeolus“, sondern auch von vielen älteren Schiffen. Sie tasteten sich endlich selbst ab, ihnen fehlte nichts. Nun gut, sie waren körperlich unversehrt, aber ihre Waffen waren fort. Und die Palmen, sie sahen irgendwie bleich aus, fast wie Knochen. Aber dahinter sahen sie die gezackten Anzeichen von Bauten.
Alice suchte verzweifelt nach Jean, während Kapitän de Witt die Landung der Überlebenden organisierte. Auch Neo Nganga und Francis fehlten. Die Jäger weiteten das Suchfeld aus und wanderten weiter den Strand entlang. Der eigentliche Strand war nicht so lang, dann wurde es ein wenig felsiger. Immer wieder fanden sie Wrackteile. Nach zwei Stunden waren sie einmal herum. Auf ihrem Weg fanden sie auch die Gesuchten. Und noch zwei weitere Passagiere. Alice schloss ihr Mündel Jean wieder in die Arme. Auch fanden sich einige der Habseligkeiten, nur ihre Waffen blieben verschwunden.
Das Eiland war etwa zwei Kilometer lang in Nord-Süd-Richtung und nur etwa 700 Meter breit. Im Nordwesten war eine große Insel zu erkennen. Inamocu vermutete Curacao.
Die Toteninsel
Als sie ihre Erkenntnisse an Kapitän de Witt meldeten, wurde dieser kreidebleich. Sie könnten sich auf Klein Curacao befinden. Inamocu von der Nachbarinsel Bonaire entsann sich, war da nicht eine niederländische Seuchenkolonie? De Witt nickte. Hier waren früher Sklaven deportiert worden, die mit einer Seuche infiziert worden waren. Da sollte es spuken. Daher wurde sie Toteninsel oder Seucheninsel genannt.
Die Besatzung der „Aeolus“ wollte hier bestimmt nicht lange bleiben und machte sich ans Floßbauen. Blieb noch die Frage nach Wasser und Nahrung oder auch Nägel und Seile. Die Jäger wanderten ins Inselinnere. Nach fünfzig Schritten begann das Gehölz. Ein Dschungel von Palmen und dichtem Unterholz. Auffällig waren die Wrackteile mitten im Wald. Immer mehr Holzplanken, alte Kanonen, zerrissene Segel. Überall knarzte es, und hin und wieder brach etwas vom morschen Holz ab. Es war bald wie in Labyrinth, aus wenig Unterholz und viel Wrackteilen.
Sie fühlten sich beobachtet, aber wenn sie sich umsahen, war da nichts und auch keine Spuren. Ihr Rufen verhallte ungehört. Plötzlich standen zwölf bleiche, negroide Männer um sie herum. Sie waren ärmlich bekleidet wie die Sklaven und starrten die Jäger an. Gruselig war, dass man durch sie hindurch sehen konnte. Sie blieben stumm und deuteten in eine Richtung.
Vorsichtig wandten sie sich in die Richtung. Das Labyrinth wurde dichter. Da stapelten sich Schiffe. Schiff um Schiff. Bis auf lichte vierzig Meter Höhe. Ein verschlungener Weg führte hinauf. Es knarzte und schwankte. Ganz oben auf dem hölzernen Turm fand sich der Heckteil einer alten Fregatte – mit einer kompletten Kabine. Ein Licht schien heraus. Eine Tür. Ein Klopfen.
Re: HeXXen II: Davy Jones‘ Kiste – bei Frank W. - Woche B - 09.09.24
„Herein!“
Davy Jones
Es war eine geräumige Kapitänskajüte, angefüllt mit unermesslichen Reichtümern. Schätze von Gold und Silber lagen einfach herum. In der Mitte stand ein großer Tisch mit jeder Menge Seekarten und Bücherstapeln.
Dahinter saß in einem bequemen Stuhl der schmalgesichtige Kapitän der Meeresgaleone. Er trug die Uniform einer englischen Marine, aber statt Troddeln an der Schulter hingen da kleine Köchelchen. Quer über die Brust trug er einen Gurt mit ganzen dreizehn Pistolen. Es war Davy Jones!
Kapitän Jones benötigte die Hilfe der Jäger. Das Versenken der „Aeolus“ war nur ein Test gewesen. Er brauchte Leute, die den Tod nicht fürchteten.
„Wenn Ihr Eure Leute wiedersehen wollt, dann folgt meinem Wunsch, erfüllt meinen Auftrag!“
Sollten sie wirklich dem berüchtigten Teufel der Meere trauen. Über Davy Jones gab es unzählige Geschichten. Gerüchte meinten, er wäre ein Dämon des Schwarzen Sturms von 1640. Sein Schlupfwinkel sollte auf einer kleinen Insel liegen. Vielleicht ja auf Klein Curacao, einem ehemaligen Seuchenhospizes. Sein Spruch sollte sein:
„Ihre Seelen für meine Kiste…
Ihre Leiber für meine Crew!“
Dem Davy Jones sein Schatz
Ihm war etwas gestohlen worden, ein altes Logbuch, direkt vom Tisch hier. Und das, obwohl die Geister die Insel so sorgsam bewachten. Das Buch zeigte den Ort tief am Grund der Karibischen See. Der Kapitän war sofort losgefahren, aber sein Schatz war fort.
Er verdächtigte die Andromedusen, Abkömmlinge eines albischen Volkes, den Schatz gehoben zu haben. Der Dieb des Logbuches hatte sie wohl angeheuert. Inamocu wusste von Legenden von Bonaire, dass die Tiefen, wie sie auch genannt wurden, Zemi, also Ahnengeister waren. Alice wusste, dass die Voodoo Priester sie als Loa anbetete. Sie waren das Meeresvolk, das Volk der Tiefe oder die Abscheulichen, Kelpi, Eachuisge. Sie lebten schon lange vor der Öffnung des Höllenportals. Auch Christopher Kolumbus hatte sie auf ihren Reisen erspäht. Der Legende nach wurde die Insel ihrer Vorfahren bei einem Vulkanausbruch vernichtet. Die meisten starben den Flammentod, nur wenige suchten ihr Heil im Wasser.
Davy Jones hatte für ihre Mission eine Schaluppe parat. Genau das Richtige, um bis nach Willemstad zu schaffen. Er versprach den Jägern, dass es den Überlebenden der „Aeolus“ an nichts mangeln würde. Und wenn er seinen Schatz hätte, dann dürften alle frei gehen. „Gutes Personal ist heute so schwer zu finden“, bemerkte der ehemalige Navy-Kapitän mit feinem Sarkasmus.
Eine ganz normale Münze
Sie inspizierten die Kajüte. Don Amando fand hier und da etwas Kreidestaub und eine einzelne Goldmünze. Es war ein britischer Guinee mit dem Konterfei von King William III, geprägt in Kingston auf Jamaika. Sie fiel ihm auf, denn es war eine ganz normale, leicht abgegriffene Münze. Ganz im Gegensatz zum ganzen funkelnden Goldschatz. Alice merkte an, dass so einfache Münzen gerne dem Fährmann über den Fluss Styx gegeben wurde – für eine sichere Passage. Normalerweise ins Reich der Toten. Davy Jones reichte ihnen einen ganzen Sack von Plündergut – im Wert von viertausend Gulden – angefüllt mit Kelchen, Besteck, Aztekenfiguren und Schmuck in Gold und Silber. Das war ein normaler Schatz und sollte als Starthilfe für ihre Jagd dienen.
Aufgefallen war dem Kapitän der Diebstahl vor einigen Wochen, das war dann also im März. Jetzt war es Ende Mai. Aber was genau sein Schatz war, wollte er nicht sagen. Es war jedenfalls nicht Gold. Es war etwas viel Mächtigeres, was viel Unheil anrichten konnte. Ja, und seine vielen Feinde waren sicherlich interessiert daran.
Alice fand draußen auf dem Oberdeck vereinzelt etwas Kreidestaub, aber es war nur wenig, tief in den Holzritzen. Don Amando vermutet, dass sich der Dieb mit Kreide eventuell als „Totes Material“ vor den Geistern getarnt hatte.
Davy Jones
Es war eine geräumige Kapitänskajüte, angefüllt mit unermesslichen Reichtümern. Schätze von Gold und Silber lagen einfach herum. In der Mitte stand ein großer Tisch mit jeder Menge Seekarten und Bücherstapeln.
Dahinter saß in einem bequemen Stuhl der schmalgesichtige Kapitän der Meeresgaleone. Er trug die Uniform einer englischen Marine, aber statt Troddeln an der Schulter hingen da kleine Köchelchen. Quer über die Brust trug er einen Gurt mit ganzen dreizehn Pistolen. Es war Davy Jones!
Kapitän Jones benötigte die Hilfe der Jäger. Das Versenken der „Aeolus“ war nur ein Test gewesen. Er brauchte Leute, die den Tod nicht fürchteten.
„Wenn Ihr Eure Leute wiedersehen wollt, dann folgt meinem Wunsch, erfüllt meinen Auftrag!“
Sollten sie wirklich dem berüchtigten Teufel der Meere trauen. Über Davy Jones gab es unzählige Geschichten. Gerüchte meinten, er wäre ein Dämon des Schwarzen Sturms von 1640. Sein Schlupfwinkel sollte auf einer kleinen Insel liegen. Vielleicht ja auf Klein Curacao, einem ehemaligen Seuchenhospizes. Sein Spruch sollte sein:
„Ihre Seelen für meine Kiste…
Ihre Leiber für meine Crew!“
Dem Davy Jones sein Schatz
Ihm war etwas gestohlen worden, ein altes Logbuch, direkt vom Tisch hier. Und das, obwohl die Geister die Insel so sorgsam bewachten. Das Buch zeigte den Ort tief am Grund der Karibischen See. Der Kapitän war sofort losgefahren, aber sein Schatz war fort.
Er verdächtigte die Andromedusen, Abkömmlinge eines albischen Volkes, den Schatz gehoben zu haben. Der Dieb des Logbuches hatte sie wohl angeheuert. Inamocu wusste von Legenden von Bonaire, dass die Tiefen, wie sie auch genannt wurden, Zemi, also Ahnengeister waren. Alice wusste, dass die Voodoo Priester sie als Loa anbetete. Sie waren das Meeresvolk, das Volk der Tiefe oder die Abscheulichen, Kelpi, Eachuisge. Sie lebten schon lange vor der Öffnung des Höllenportals. Auch Christopher Kolumbus hatte sie auf ihren Reisen erspäht. Der Legende nach wurde die Insel ihrer Vorfahren bei einem Vulkanausbruch vernichtet. Die meisten starben den Flammentod, nur wenige suchten ihr Heil im Wasser.
Davy Jones hatte für ihre Mission eine Schaluppe parat. Genau das Richtige, um bis nach Willemstad zu schaffen. Er versprach den Jägern, dass es den Überlebenden der „Aeolus“ an nichts mangeln würde. Und wenn er seinen Schatz hätte, dann dürften alle frei gehen. „Gutes Personal ist heute so schwer zu finden“, bemerkte der ehemalige Navy-Kapitän mit feinem Sarkasmus.
Eine ganz normale Münze
Sie inspizierten die Kajüte. Don Amando fand hier und da etwas Kreidestaub und eine einzelne Goldmünze. Es war ein britischer Guinee mit dem Konterfei von King William III, geprägt in Kingston auf Jamaika. Sie fiel ihm auf, denn es war eine ganz normale, leicht abgegriffene Münze. Ganz im Gegensatz zum ganzen funkelnden Goldschatz. Alice merkte an, dass so einfache Münzen gerne dem Fährmann über den Fluss Styx gegeben wurde – für eine sichere Passage. Normalerweise ins Reich der Toten. Davy Jones reichte ihnen einen ganzen Sack von Plündergut – im Wert von viertausend Gulden – angefüllt mit Kelchen, Besteck, Aztekenfiguren und Schmuck in Gold und Silber. Das war ein normaler Schatz und sollte als Starthilfe für ihre Jagd dienen.
Aufgefallen war dem Kapitän der Diebstahl vor einigen Wochen, das war dann also im März. Jetzt war es Ende Mai. Aber was genau sein Schatz war, wollte er nicht sagen. Es war jedenfalls nicht Gold. Es war etwas viel Mächtigeres, was viel Unheil anrichten konnte. Ja, und seine vielen Feinde waren sicherlich interessiert daran.
Alice fand draußen auf dem Oberdeck vereinzelt etwas Kreidestaub, aber es war nur wenig, tief in den Holzritzen. Don Amando vermutet, dass sich der Dieb mit Kreide eventuell als „Totes Material“ vor den Geistern getarnt hatte.
Re: HeXXen II: Davy Jones‘ Kiste – bei Frank W. - Woche B - 09.09.24
Aufbruch ins Ungewisse
In der Dämmerung kehrten die Jäger wieder zurück zum Strand und weihten Kapitän de Witt ein. Er selbst konnte ihnen nicht helfen. In der abgesoffenen „Aeolus steckte sein Vermögen, er hing buchstäblich auf dem Trockenen. Für Schaluppe hatte Davy Jones erlaubt, dass die Jäger drei der Offiziere von der „Aeolus“ mitnehmen durften sowie elf Matrosen.
Es dauerte eine Weile, bis sie sich entschieden hatten, welche Schiffsoffiziere sie mitnehmen sollten. Schließlich einigten sie sich auf Antoinette „Toni“ Leclercq, die ehemalige Bukanierin. Coral, die umtriebige Quartiermeisterin und Holger Torbensson, den Zimmermann. Die brachten elf Matrosen mit.
Kapitän de Witt würde die Überlebenden zusammenhalten, und Mr. Richardson würde auf den Schiffsjungen Jean aufpassen.
Am nächsten Morgen wanderte die Jagdcrew wieder ins Inselinnere. Die Geister deuteten ihnen den Weg durch die Wracks bis zu einem Versteck unter dem Bruchholz. Dort wurde die Schaluppe gelagert. Ein Mast, sechs Ruder, zwanzig Mann Besatzung und acht Meter lang. Bald war der Kahn über den Sand ins Wasser geschoben. Es ging Kurs West-Nord-West in Richtung Curacao.
Sie passierten wunderbar flaches Wasser, in dem Rochen sie eine Weile begleiteten. Die Südspitze von Curacao war unbewohnt. Aber da lag ein einzelnes, kleines Beiboot mit dem Kiel nach oben. Es war sicherlich der Jägerinstinkt, der sie beidrehen ließ. Als sie das Ruderboot umdrehten, fanden sie auf dem Bootboden ein feines Gespinst von von Linien. Hier war ein Symbol mit Kreide gezeichnet worden. Ein Veve aus der Voodoo-Symbologie. Es war Papa Legba, merkte der Voodoopriester an.
Sonst war hier gar nichts. Keine Menschenseele, nur Sand und Gestrüpp. Sie waren hier auf den niederländischen Antillen. Einer Kolonie der ehemaligen sieben vereinigten Provinzen – den untergegangenen Niederlanden. Der Gouverneur von Curacao regierte die Antillen, ein Verbund von sechs Inseln. Nein, es waren nur noch fünf, weil Bonaire sich befreit hatte. Die anderen Inseln waren stark befestigt, es gab Gefahren aller Orten. Auf Aruba wurde Gold gefunden, und auf Curacao befand sich der größte Sklavenmarkt.
Schließlich ließen die Jäger wieder Segel setzen, weiter nach Westen. Endlich – im Abendlicht – türmte sich vor ihnen die Festung mit der Stadt Willemstad auf. Unter ihr schmiegten sich niedrige Gebäude an einem Kanal. Zum Meer hin gab es Wachtürme und auch eine hinaufziehbare schwere Kette, die den Zugang zum eigentlichen Kanal abriegeln konnte.
Erkundigungen auf Curacao
Die Schaluppe legte im Hafen an. Jetzt, wo es dunkel war, war Willemstad noch voller Leben. Das Schatzgold ließen sie bei der Quartiermeisterin Coral, die Jäger aber schwärmten aus. Francis horchte sich um, wo man wohl ein Schiff kaufen konnte. Der Markt wurde beherrscht von drei gierigen Handelshäusern. Dann gäbe es noch den Zwölf-Messer-Jim, aber der war gerade untergetaucht und wurde von den Soldaten gesucht. Neo suchte Voodoo-Anhänger, vor allem welches des Loas Papa Legba, aber alle schienen im Untergrund zu leben. Die Niederländer verfolgten sie. Alice saugte das lokale Seemannsgarn auf. Der Sklavenmarkt befand sich gleich im Norden des Hafens. Ab und an flohen schwarzafrikanische Gefangene, und dann jagte sie „Der finstere Mann“. Ganz gruselig sollte der aussehen, riesig, mit Dreispitz und Ledermantel. Das Antlitz war mit einem Tuch verhüllt, und nie sprach er ein Wort. Inamocu sah sich einfach mal um, die Niederländer mochte der Bonairese nicht. Und Leon fand eine passende Herberge – die „Java Hure“. Dort gab es Schlafquartiere und eine gemütliche Schenke
In der Dämmerung kehrten die Jäger wieder zurück zum Strand und weihten Kapitän de Witt ein. Er selbst konnte ihnen nicht helfen. In der abgesoffenen „Aeolus steckte sein Vermögen, er hing buchstäblich auf dem Trockenen. Für Schaluppe hatte Davy Jones erlaubt, dass die Jäger drei der Offiziere von der „Aeolus“ mitnehmen durften sowie elf Matrosen.
Es dauerte eine Weile, bis sie sich entschieden hatten, welche Schiffsoffiziere sie mitnehmen sollten. Schließlich einigten sie sich auf Antoinette „Toni“ Leclercq, die ehemalige Bukanierin. Coral, die umtriebige Quartiermeisterin und Holger Torbensson, den Zimmermann. Die brachten elf Matrosen mit.
Kapitän de Witt würde die Überlebenden zusammenhalten, und Mr. Richardson würde auf den Schiffsjungen Jean aufpassen.
Am nächsten Morgen wanderte die Jagdcrew wieder ins Inselinnere. Die Geister deuteten ihnen den Weg durch die Wracks bis zu einem Versteck unter dem Bruchholz. Dort wurde die Schaluppe gelagert. Ein Mast, sechs Ruder, zwanzig Mann Besatzung und acht Meter lang. Bald war der Kahn über den Sand ins Wasser geschoben. Es ging Kurs West-Nord-West in Richtung Curacao.
Sie passierten wunderbar flaches Wasser, in dem Rochen sie eine Weile begleiteten. Die Südspitze von Curacao war unbewohnt. Aber da lag ein einzelnes, kleines Beiboot mit dem Kiel nach oben. Es war sicherlich der Jägerinstinkt, der sie beidrehen ließ. Als sie das Ruderboot umdrehten, fanden sie auf dem Bootboden ein feines Gespinst von von Linien. Hier war ein Symbol mit Kreide gezeichnet worden. Ein Veve aus der Voodoo-Symbologie. Es war Papa Legba, merkte der Voodoopriester an.
Sonst war hier gar nichts. Keine Menschenseele, nur Sand und Gestrüpp. Sie waren hier auf den niederländischen Antillen. Einer Kolonie der ehemaligen sieben vereinigten Provinzen – den untergegangenen Niederlanden. Der Gouverneur von Curacao regierte die Antillen, ein Verbund von sechs Inseln. Nein, es waren nur noch fünf, weil Bonaire sich befreit hatte. Die anderen Inseln waren stark befestigt, es gab Gefahren aller Orten. Auf Aruba wurde Gold gefunden, und auf Curacao befand sich der größte Sklavenmarkt.
Schließlich ließen die Jäger wieder Segel setzen, weiter nach Westen. Endlich – im Abendlicht – türmte sich vor ihnen die Festung mit der Stadt Willemstad auf. Unter ihr schmiegten sich niedrige Gebäude an einem Kanal. Zum Meer hin gab es Wachtürme und auch eine hinaufziehbare schwere Kette, die den Zugang zum eigentlichen Kanal abriegeln konnte.
Erkundigungen auf Curacao
Die Schaluppe legte im Hafen an. Jetzt, wo es dunkel war, war Willemstad noch voller Leben. Das Schatzgold ließen sie bei der Quartiermeisterin Coral, die Jäger aber schwärmten aus. Francis horchte sich um, wo man wohl ein Schiff kaufen konnte. Der Markt wurde beherrscht von drei gierigen Handelshäusern. Dann gäbe es noch den Zwölf-Messer-Jim, aber der war gerade untergetaucht und wurde von den Soldaten gesucht. Neo suchte Voodoo-Anhänger, vor allem welches des Loas Papa Legba, aber alle schienen im Untergrund zu leben. Die Niederländer verfolgten sie. Alice saugte das lokale Seemannsgarn auf. Der Sklavenmarkt befand sich gleich im Norden des Hafens. Ab und an flohen schwarzafrikanische Gefangene, und dann jagte sie „Der finstere Mann“. Ganz gruselig sollte der aussehen, riesig, mit Dreispitz und Ledermantel. Das Antlitz war mit einem Tuch verhüllt, und nie sprach er ein Wort. Inamocu sah sich einfach mal um, die Niederländer mochte der Bonairese nicht. Und Leon fand eine passende Herberge – die „Java Hure“. Dort gab es Schlafquartiere und eine gemütliche Schenke
Re: HeXXen II: Davy Jones‘ Kiste – bei Frank W. - Woche B - 09.09.24
Zuhause bei der „Java Hure“
Jetzt, wo sie eine Unterkunft hatten für sich und die Crew, kam Davy Jones’ Schatzgold zum Einsatz. Denn in den Fluten hatten sie ihre Waffen verloren. Und ein Jäger brauchte seine Ausrüstung. Da ging der Zehnt des Goldes dahin. Abends trafen sie sich in der „Java Hure“. Das Gasthaus war benannt nach den Konkubinen des ehemaligen Königs Wilhelm III der Niederlande. Die asiatischen Damen von der niederländischen Kolonie Java entpuppten sich als rachsüchtige Hexen, die in der Nordsee im Jahre 1695 den Leviathan beschworen hatten. Dieser Höllenfürst hatte die Niederlande in die nassen Tiefen gerissen.
Francis, der erfahrene Seefahrer, schlug ihnen einige passende Schiffe vor für ihre Suche nach dem Schatz des Davy Jones. Die Schaluppe hatte sie gerade nur bis nach Willemstad gebracht, sie war zu klein für die offene See. Passender wäre eine Brigg, oder besser noch eine Brigantine mit zwei Masten und jeder Menge Segelfläche. Ein Schoner war nicht kampfkräftig genug und eh nur eine kleinere Ausgabe ihrer alten „Aeolus“-Fleute. Sie verbrachten einen gemütlichen Abend und eine ruhige Nacht. Neo hatte eine Vision von einer Reise nach Saint Thomas auf den amerikanischen Jungferninseln nahe der großen Insel Puerto Rico. Vielleicht war es ein Fingerzeig seines Loa Papa Legba. Es war einen Versuch wert.
Besuch in der „Hängematte“
Den nächsten Tag verbrachten sie mit weiteren Recherchen. Alice hatte keinen Erfolg bei den Schiffs-Handelsherren. Daher schloss sie sich Leon und Neo bei ihren Kochexperimenten an, Ausrüstung für ihre Reise. Francis horchte sich um nach Piraten und wurde an die Kaschemme „Zur Hängematte“ im Hafen verwiesen. Am Nachmittag sammelten sie sich und betraten die Spelunke. Es war ein im Keller gelegenes Gewölbe mit an die einhundert Gästen. Es war eine laute Gesellschaft, nicht nur aus Menschen. Gerade wurde ein Papagei quer durch die Meute von einem struppigen Hund gejagt.
Francis horchte herum und wurde an einen Tisch an der Wand verwiesen. Dort saß, oder eher hielt Hof, ein hochgewachsener Mann mit golden wallendem Haar, feiner Kleidung und natürlich einem Dreispitz. Er war im Getuschel mit weiteren Seeleuten.
Kurzerhand schnappte Alice sich ein Tablett mit Rum-Krügen. Die Jäger steuerten den Tisch an und wurden von zwei bulligen Seebären aufgehalten. Mit Witz und Können gelang es ihnen, diese Klippe zu umschiffen, und sie erhielten eine Audienz beim Kapitän, Eric Janssen hieß er. Francis wählte die direkte Route: „Wir suchen ein Schiff!“.
Kapitän Janssen schmunzelte und lachte schallend. Bald lachte das ganze Gewölbe. Den Lärm nutzte Janssen und raunte leise: „Ihr seid Jäger?“ – „Ja!“ – „Kommt Morgen auf die ‚Antoinette‘ im Hafen, mit Euren Habseligkeiten.“ Ja, die Jäger und ihr Werkzeug benötigte der feine Kapitän, aber vorerst nicht ihre Crew. Schon lachte er weiter. Und die Audienz war beendet.
Der Slavenausbruch
Als sie durch den Hafendistrikt zurück zu ihrer Herberge. Da wurde es mit einem Male laut. Mehrere schwarze Gestalten, notdürftig mit Lumpen bedeckt, hetzten an ihnen vorbei. Ein Sklavenausbruch. Fünf versteckten sich unter einem Beiboot. Schon stiefelten drei Sklavenhalter mit ihren Peitschen herbei, aber Inamocu und Neo gestikulierten in eine andere Richtung. Auch die übrigen Jäger taten ihr möglichstes, sie abzulenken. Missmutig und auch ein wenig misstrauisch schoben die Peitschenschwinger ab, und nur vorsichtig lugten die verängstigten Sklaven hervor.
Eine Verständigung stellte sich als schwierig dar, immerhin ein paar Fetzen Spanisch halfen. Sie suchten einen gewissen Adam de Jong. Die Jäger suchten ihnen vorerst ein besseres Versteck hinter einigen Fässern und machten sich auf die Suche. Adam de Jong sollte ein Salzhändler im Osten von Willemstad sein. Punda war ein wohlsituierter Stadtteil. Nahe dem Fort Amsterdam lag das Handelskontor. Auch zu dieser späten Stunde arbeiteten noch einige freie Afrikaner.
Der Hausherr de Jong empfing sie mit frisch aufgesetzter Puderperücke und blauem Schlafmantel. Neben ihm stand ein ernst dreinblickender, dunkelgesichtiger Begleiter, der die Jäger misstrauisch ansprachen. Letztere berichteten vom Ersuchen der entlaufenen Sklaven. Aber versuchte man sie sofort abzuwimmeln. Es konnte ja auch eine Falle sein. Neo Nganga zeigte ihnen sein Brandzeichen, was ihn als ehemaligen Sklaven auswies. Die Gastgeber blieben unruhig und eher misstrauisch. Adam de Jong wollte lieber erst einmal ein, zwei Tage Erkundungen über die Jäger einholen. Solange müssten sie halt die Sklaven verstecken, vor den Wachen und vor dem finsteren Mann. Der Baccalus hieß er wohl. Vielleicht war ihr Quartier in der „Java-Hure“ ein passender Ort, und die Crew würde sich um sie kümmern.
Die Komplikationen türmten sich allmählich um die Jäger herum auf. Ihre eigentliche Jagd, dem Davy Jones seinen Schatz zu bringen, geriet irgendwie aus dem Fokus. Etwas, mit dem Alice so gar nicht einverstanden war. Sie war in Sorge um ihren Schützling Jean du Lac, der nun länger und länger auf der gruseligen Toteninsel ausharren musste. Allmählich köchelte es in ihr.
Jetzt, wo sie eine Unterkunft hatten für sich und die Crew, kam Davy Jones’ Schatzgold zum Einsatz. Denn in den Fluten hatten sie ihre Waffen verloren. Und ein Jäger brauchte seine Ausrüstung. Da ging der Zehnt des Goldes dahin. Abends trafen sie sich in der „Java Hure“. Das Gasthaus war benannt nach den Konkubinen des ehemaligen Königs Wilhelm III der Niederlande. Die asiatischen Damen von der niederländischen Kolonie Java entpuppten sich als rachsüchtige Hexen, die in der Nordsee im Jahre 1695 den Leviathan beschworen hatten. Dieser Höllenfürst hatte die Niederlande in die nassen Tiefen gerissen.
Francis, der erfahrene Seefahrer, schlug ihnen einige passende Schiffe vor für ihre Suche nach dem Schatz des Davy Jones. Die Schaluppe hatte sie gerade nur bis nach Willemstad gebracht, sie war zu klein für die offene See. Passender wäre eine Brigg, oder besser noch eine Brigantine mit zwei Masten und jeder Menge Segelfläche. Ein Schoner war nicht kampfkräftig genug und eh nur eine kleinere Ausgabe ihrer alten „Aeolus“-Fleute. Sie verbrachten einen gemütlichen Abend und eine ruhige Nacht. Neo hatte eine Vision von einer Reise nach Saint Thomas auf den amerikanischen Jungferninseln nahe der großen Insel Puerto Rico. Vielleicht war es ein Fingerzeig seines Loa Papa Legba. Es war einen Versuch wert.
Besuch in der „Hängematte“
Den nächsten Tag verbrachten sie mit weiteren Recherchen. Alice hatte keinen Erfolg bei den Schiffs-Handelsherren. Daher schloss sie sich Leon und Neo bei ihren Kochexperimenten an, Ausrüstung für ihre Reise. Francis horchte sich um nach Piraten und wurde an die Kaschemme „Zur Hängematte“ im Hafen verwiesen. Am Nachmittag sammelten sie sich und betraten die Spelunke. Es war ein im Keller gelegenes Gewölbe mit an die einhundert Gästen. Es war eine laute Gesellschaft, nicht nur aus Menschen. Gerade wurde ein Papagei quer durch die Meute von einem struppigen Hund gejagt.
Francis horchte herum und wurde an einen Tisch an der Wand verwiesen. Dort saß, oder eher hielt Hof, ein hochgewachsener Mann mit golden wallendem Haar, feiner Kleidung und natürlich einem Dreispitz. Er war im Getuschel mit weiteren Seeleuten.
Kurzerhand schnappte Alice sich ein Tablett mit Rum-Krügen. Die Jäger steuerten den Tisch an und wurden von zwei bulligen Seebären aufgehalten. Mit Witz und Können gelang es ihnen, diese Klippe zu umschiffen, und sie erhielten eine Audienz beim Kapitän, Eric Janssen hieß er. Francis wählte die direkte Route: „Wir suchen ein Schiff!“.
Kapitän Janssen schmunzelte und lachte schallend. Bald lachte das ganze Gewölbe. Den Lärm nutzte Janssen und raunte leise: „Ihr seid Jäger?“ – „Ja!“ – „Kommt Morgen auf die ‚Antoinette‘ im Hafen, mit Euren Habseligkeiten.“ Ja, die Jäger und ihr Werkzeug benötigte der feine Kapitän, aber vorerst nicht ihre Crew. Schon lachte er weiter. Und die Audienz war beendet.
Der Slavenausbruch
Als sie durch den Hafendistrikt zurück zu ihrer Herberge. Da wurde es mit einem Male laut. Mehrere schwarze Gestalten, notdürftig mit Lumpen bedeckt, hetzten an ihnen vorbei. Ein Sklavenausbruch. Fünf versteckten sich unter einem Beiboot. Schon stiefelten drei Sklavenhalter mit ihren Peitschen herbei, aber Inamocu und Neo gestikulierten in eine andere Richtung. Auch die übrigen Jäger taten ihr möglichstes, sie abzulenken. Missmutig und auch ein wenig misstrauisch schoben die Peitschenschwinger ab, und nur vorsichtig lugten die verängstigten Sklaven hervor.
Eine Verständigung stellte sich als schwierig dar, immerhin ein paar Fetzen Spanisch halfen. Sie suchten einen gewissen Adam de Jong. Die Jäger suchten ihnen vorerst ein besseres Versteck hinter einigen Fässern und machten sich auf die Suche. Adam de Jong sollte ein Salzhändler im Osten von Willemstad sein. Punda war ein wohlsituierter Stadtteil. Nahe dem Fort Amsterdam lag das Handelskontor. Auch zu dieser späten Stunde arbeiteten noch einige freie Afrikaner.
Der Hausherr de Jong empfing sie mit frisch aufgesetzter Puderperücke und blauem Schlafmantel. Neben ihm stand ein ernst dreinblickender, dunkelgesichtiger Begleiter, der die Jäger misstrauisch ansprachen. Letztere berichteten vom Ersuchen der entlaufenen Sklaven. Aber versuchte man sie sofort abzuwimmeln. Es konnte ja auch eine Falle sein. Neo Nganga zeigte ihnen sein Brandzeichen, was ihn als ehemaligen Sklaven auswies. Die Gastgeber blieben unruhig und eher misstrauisch. Adam de Jong wollte lieber erst einmal ein, zwei Tage Erkundungen über die Jäger einholen. Solange müssten sie halt die Sklaven verstecken, vor den Wachen und vor dem finsteren Mann. Der Baccalus hieß er wohl. Vielleicht war ihr Quartier in der „Java-Hure“ ein passender Ort, und die Crew würde sich um sie kümmern.
Die Komplikationen türmten sich allmählich um die Jäger herum auf. Ihre eigentliche Jagd, dem Davy Jones seinen Schatz zu bringen, geriet irgendwie aus dem Fokus. Etwas, mit dem Alice so gar nicht einverstanden war. Sie war in Sorge um ihren Schützling Jean du Lac, der nun länger und länger auf der gruseligen Toteninsel ausharren musste. Allmählich köchelte es in ihr.
Re: HeXXen II: Davy Jones‘ Kiste – bei Frank W. - Woche B - 09.09.24
Der Bacalou
Die Jäger holten sich bei Quartiermeisterin Coral einen Rat ein. Die kaufte mit nur 20 Dublonen halbwegs ansehnliche Kleider für die armen Schlucker. Zurück im Hafen wurden sie ausgestattet. Dann ging es im Tross durch die engen Hintergassen in Richtung der „Java Hure“. Hinten an einer Kreuzung erspähten sie einige Sklavenhäscher und eine hochgewachsene Gestalt, völlig in schwarzes Leder gekleidet. Vor den Häschern mochten sie sich noch verstecken, aber der lederne Dreispitz ruckte herum. Ein langer behandschuhter Finger deutete mit gespenstischer Geste direkt zu ihrem Versteck. Es war der Bacalou.
Vier Häscher rannten mit gezogenen Waffen auf sie zu. Zwei Schüsse von Leon, zwei schnelle Stiche von Inamocu und Francis gab ihnen den Rest. Der erste Streich war einfach. Aber nun war auch der Bacalou herangeschlendert und zog lasziv langsam seine Klinge. Mit der freien Hand wedelte er, und aus dem Rauch der Fackeln und Kochstellen formten sich gleich 9 verflucht Gespinste. Diese wehten auf die Jäger zu, umflossen sie. Die eisige Berührung schmerzte sie. Eine weitere Geste mit dem Lederhandschuh, und sie erzitterten voller Furcht. Ein Hieb mit der schweren Klinge, und der Seefahrer Francis sackte schwer durchgerüttelt auf ein Knie.
Seine Jägergefährten aber fingen sich rasch. Sie fegten alle Gespinste fort und schüttelten ihre Furcht ab. Leon hastete zum nahgelegenen Marktstand und hantierte mit der Markise. Der Bacalou aber hatte sich als nächstes Opfer Inamocu ausgesucht und stach schwer mit dem Säbel zu. Immer noch stumm deutete er fordernd auf die fünf zitternden Sklaven.
Den Jägern war klar, diesen Kampf konnten sie nicht gewinnen. Langsam wurden sie zu einer Gemeinschaft. Alice zog fast alle Gespinste an sich heran, um aufopferungsvoll ihren Gefährten genügend Freiheit zu verschaffen. Ihren Hieben konnten die Nebelschwaden nichts entgegen setzen. Dann ließ Leon den Marktstand auf den Bacalou krachen. Im letzten Moment setzte sich Inamocu ab. Und die Jäger nahmen samt der Sklaven die Beine in die Hand. Es dauerte segensreich lange Momente, bis der Bacalou sich befreit hatte und langsam hinter ihnen her marschierte. Fürs erste aber waren sie entkommen.
Die Gemeinschaft nahm große Umwege in Kauf, bis sie endlich ihre Herberge, die „Java Hure“ erreichten. Coral beruhigte die Jäger halbwegs, der Bacalou war zwar wie ein Bluthund, aber wohl eher auf kurze Distanz. Jetzt aber waren die Sklaven erstmal in Sicherheit. Die Matrosen und ihre Crew würden auf sie aufpassen. Und Coral erhielt den Spezialauftrag, das Schatzgold in brauchbare Dublonen umzutauschen.
Antoinette und Arabella
Am nächsten Morgen fanden sie sich auf der Galeone „Antoinette“ ein und wurden dort von Kapitän Eric Janssen willkommen geheißen. Er stellte sich als Mitglied der Piratenjägerflotte vor. Es gäbe da ein Problem mit der „Arabella de Castilho“. Das portugiesische Kaufmannsschiff war bei Maracaibo aufgebrochen und sollte in die südlichen Festlandkolonien verbracht werden. Francis war klar, was das bedeutete, aber die leicht naive Alice hatte verstanden, dass die „Arabella“ aufgebrochen worden war und somit Opfer von Piraten. Natürlich würde sie helfen, den Piraten beizukommen. Und auch Francis als verdeckter Pirat würde seine Prise bekommen, da rieb er sich schon die Hände. Denn Kapitän Janssen deutete an, dass ihn mehr die Ladung interessieren täte. Das Schiff wäre dann frei. Bald würde die „Arabella“ Curacao passieren. Aber ein Problem gab es da, wo die Jäger helfen sollten. Es gab da das Gerücht, dass an Bord ein Rachegeist sein sollte. Den sollten sie erledigen.
Die Jäger schlugen ein, ein jeder mit seiner eigenen Ansicht und Absicht. Sie verbrachten drei Tage an Bord mit nur mäßigem Wind, aber angenehmen Bordleben. Die Jäger mischten sich unter die Besatzung, halfen hier, bastelten dort. Dann tauchten am Horizont weiße Segel auf mit einem symmetrisch roten Kreuz – die „Arabella“.
Über zwei Stunden dauerte das Katz- und Mausspiel mit Segelschatten und Wegabschneiden. Währenddessen hatte sich die Mannschaft der „Antoinette“ bereit gemacht zum Entern. Endlich lagen die Schiffe längsseits. Enterhaken mit Taue verbanden die Schiffe untrennbar. Kauffahrer und Piraten kämpften erbittert – Mann gegen Mann und Frau gegen Frau.
Der Werjaguar
Da sprang die Hecktür auf. Blitzschnell raste etwas über das Deeck und griff ein Crewmitglied der „Antoinette“ an. Es war die Verschmelzung von Mensch und Jaguar. Alice wusste, es könnte ein Werwesen sein. Flugs kam ihr in den Kopf, dass es im europäischen Makovia ein Gebiet gab, welches von Werwölfen beherrscht wurde. Es sollte sogar an der gewachsenen Nordsee Wermöven geben. Der Werjaguar sollte wie sein ursprüngliches Raubtier ein Einzelgänger sein. In jedem Falle war es ein widernatürliches Wesen, Silber mochte vielleicht helfen.
Die Jäger holten sich bei Quartiermeisterin Coral einen Rat ein. Die kaufte mit nur 20 Dublonen halbwegs ansehnliche Kleider für die armen Schlucker. Zurück im Hafen wurden sie ausgestattet. Dann ging es im Tross durch die engen Hintergassen in Richtung der „Java Hure“. Hinten an einer Kreuzung erspähten sie einige Sklavenhäscher und eine hochgewachsene Gestalt, völlig in schwarzes Leder gekleidet. Vor den Häschern mochten sie sich noch verstecken, aber der lederne Dreispitz ruckte herum. Ein langer behandschuhter Finger deutete mit gespenstischer Geste direkt zu ihrem Versteck. Es war der Bacalou.
Vier Häscher rannten mit gezogenen Waffen auf sie zu. Zwei Schüsse von Leon, zwei schnelle Stiche von Inamocu und Francis gab ihnen den Rest. Der erste Streich war einfach. Aber nun war auch der Bacalou herangeschlendert und zog lasziv langsam seine Klinge. Mit der freien Hand wedelte er, und aus dem Rauch der Fackeln und Kochstellen formten sich gleich 9 verflucht Gespinste. Diese wehten auf die Jäger zu, umflossen sie. Die eisige Berührung schmerzte sie. Eine weitere Geste mit dem Lederhandschuh, und sie erzitterten voller Furcht. Ein Hieb mit der schweren Klinge, und der Seefahrer Francis sackte schwer durchgerüttelt auf ein Knie.
Seine Jägergefährten aber fingen sich rasch. Sie fegten alle Gespinste fort und schüttelten ihre Furcht ab. Leon hastete zum nahgelegenen Marktstand und hantierte mit der Markise. Der Bacalou aber hatte sich als nächstes Opfer Inamocu ausgesucht und stach schwer mit dem Säbel zu. Immer noch stumm deutete er fordernd auf die fünf zitternden Sklaven.
Den Jägern war klar, diesen Kampf konnten sie nicht gewinnen. Langsam wurden sie zu einer Gemeinschaft. Alice zog fast alle Gespinste an sich heran, um aufopferungsvoll ihren Gefährten genügend Freiheit zu verschaffen. Ihren Hieben konnten die Nebelschwaden nichts entgegen setzen. Dann ließ Leon den Marktstand auf den Bacalou krachen. Im letzten Moment setzte sich Inamocu ab. Und die Jäger nahmen samt der Sklaven die Beine in die Hand. Es dauerte segensreich lange Momente, bis der Bacalou sich befreit hatte und langsam hinter ihnen her marschierte. Fürs erste aber waren sie entkommen.
Die Gemeinschaft nahm große Umwege in Kauf, bis sie endlich ihre Herberge, die „Java Hure“ erreichten. Coral beruhigte die Jäger halbwegs, der Bacalou war zwar wie ein Bluthund, aber wohl eher auf kurze Distanz. Jetzt aber waren die Sklaven erstmal in Sicherheit. Die Matrosen und ihre Crew würden auf sie aufpassen. Und Coral erhielt den Spezialauftrag, das Schatzgold in brauchbare Dublonen umzutauschen.
Antoinette und Arabella
Am nächsten Morgen fanden sie sich auf der Galeone „Antoinette“ ein und wurden dort von Kapitän Eric Janssen willkommen geheißen. Er stellte sich als Mitglied der Piratenjägerflotte vor. Es gäbe da ein Problem mit der „Arabella de Castilho“. Das portugiesische Kaufmannsschiff war bei Maracaibo aufgebrochen und sollte in die südlichen Festlandkolonien verbracht werden. Francis war klar, was das bedeutete, aber die leicht naive Alice hatte verstanden, dass die „Arabella“ aufgebrochen worden war und somit Opfer von Piraten. Natürlich würde sie helfen, den Piraten beizukommen. Und auch Francis als verdeckter Pirat würde seine Prise bekommen, da rieb er sich schon die Hände. Denn Kapitän Janssen deutete an, dass ihn mehr die Ladung interessieren täte. Das Schiff wäre dann frei. Bald würde die „Arabella“ Curacao passieren. Aber ein Problem gab es da, wo die Jäger helfen sollten. Es gab da das Gerücht, dass an Bord ein Rachegeist sein sollte. Den sollten sie erledigen.
Die Jäger schlugen ein, ein jeder mit seiner eigenen Ansicht und Absicht. Sie verbrachten drei Tage an Bord mit nur mäßigem Wind, aber angenehmen Bordleben. Die Jäger mischten sich unter die Besatzung, halfen hier, bastelten dort. Dann tauchten am Horizont weiße Segel auf mit einem symmetrisch roten Kreuz – die „Arabella“.
Über zwei Stunden dauerte das Katz- und Mausspiel mit Segelschatten und Wegabschneiden. Währenddessen hatte sich die Mannschaft der „Antoinette“ bereit gemacht zum Entern. Endlich lagen die Schiffe längsseits. Enterhaken mit Taue verbanden die Schiffe untrennbar. Kauffahrer und Piraten kämpften erbittert – Mann gegen Mann und Frau gegen Frau.
Der Werjaguar
Da sprang die Hecktür auf. Blitzschnell raste etwas über das Deeck und griff ein Crewmitglied der „Antoinette“ an. Es war die Verschmelzung von Mensch und Jaguar. Alice wusste, es könnte ein Werwesen sein. Flugs kam ihr in den Kopf, dass es im europäischen Makovia ein Gebiet gab, welches von Werwölfen beherrscht wurde. Es sollte sogar an der gewachsenen Nordsee Wermöven geben. Der Werjaguar sollte wie sein ursprüngliches Raubtier ein Einzelgänger sein. In jedem Falle war es ein widernatürliches Wesen, Silber mochte vielleicht helfen.