Ein Blutmond
Es wurde nun finster. Der Mond ging auf. Er verscheuchte den Nebel. Aber es war ein roter Mond, ein Blutmond. Und es begann ganz zu leicht zu regnen – Blut zu regnen. Die Helden erschauerten. Nur Tsukiko kam der alte Kinderreim wieder in den Sinn.
„Eins, zwei - Nebel kommt vorbei…
Drei, vier – schließ ab Deine Tür ...
Fünf, sechs – Sommer Schleim und Dreck …
Sieben, acht – schlaf nicht ein bei Nacht …
Neun, zehn – Blutmond Geisterfeen - oh weh!“
Sie schauderte, vor allem die Hexe wirkte angefasst. Sie fürchtete den Mond, das düstere Rot, was in einer unendlichen Nacht enden mochte. “Ich habe da ein ganz mieses Gefühl…”.
Dem Druiden Lorcan war aufgefallen, dass Tiere eigentlich nicht sprechen konnten und das dazu noch so gut artikuliert. Ja, die Tausendfüßler hatten vernehmlich gezischt. Aber hier war noch mehr. Dazu kam diese abartige Gehässigkeit und Agressivität. Er untersuchte die Tierkadaver, aber da war alles normal. Korakai humpelte hinzu und war sich sicher – sie waren besessen gewesen.
Eine Mission
Tsukiko rief Sumika und Shiros Großfamilie zurück. Im Haus berichtete der Ziehvater, eigentlich sein Onkel, dass sie den Champion hier in Weidenau aufgenommen hatten. Auf der Familie läge ein Fluch. Offiziell wurde Shiro hierhin geschickt, weil daheim ein Räuberhauptmann drohte – und der Gott der Menschheit. Aber dieser Gott verstarb, und nun war die Zukunft offener geworden.
Der Onkel klärte aber auf, dass es gar keinen solchen Räuberhauptmann gegeben hatte. Vielmehr war der Celestial hierher geschickt worden, weil es eine Prophezeiung gab. Shiro hatte die Mission, hier die Menschen zu retten. Es musste wirklich etwas Großes vorgehen hier im beschaulichen Städtchen Weidenau.
Tsukiko beobachtete, wie ihr Fuchsfamiliar Daji um die Beine des Onkels strich. Nun schaute sie genauer hin und spürte, er erzählte nicht alles. Da war etwas Dunkles, was er zurückhielt. Sie musste es wissen.
Familien und Prophezeiungen
Daraufhin hub der Onkel an, genauer zu erzählen. Shiros Eltern waren vor gut fünf Jahren mit ihm auf die Reise gegangen und trafen dort auf den jungen Korakai. Der Tengu war weit im Westen an der Küste aus dem Ei geschlüpft. Seine Familie hatten eine Taverne betrieben. Der Vater war der Koch – und so war der Nestling nicht weit vom Stamm gefallen mit seinen kulinarischen Kreationen. In der Taverne hatte der noch nicht flügge Korakai höchst neugierig den Geschichten über Abenteuer gelauscht.
Sein Großvater wurde hier immer wieder von den reisenden Seefahrern gefragt, um Unheil abzuwenden. Denn man wusste doch, ein Tengu nahebei, das brachte Glück. Der Großvater hatte immer seinen Gehstock dabei, Khakkara geheißen. Diesen hielt er immer in der Hand, wenn er zu Ehren des Gottes Quanlai tanzte.
Eines Tages begleitete Korakai den Großvater auf der Fähre, um vom gegenüber gelegenen Ufer Arzneimittel zu holen. Zwar gab es die Anzeichen von Sturm, aber sie hatten ja zwei Tengu an Bord. Dennoch ging schief, was schiefgehen konnte. Der Sturm kam. Ein Windstoß schoss heran, die Fähre kenterte und Korakai wurde über Bord geschleudert. Hilfesuchend krampfte sich seine Hand um den Khakkara-Stab, aber dann zerbrach er und Korakai ging unter.
Der Tengu versank, er sank und sank, tiefer und tiefer. Er sah Visionen, da gab es unterwasser Götter und Geister. Nach unendlich langer Zeit tauchte er wieder auf. Der Sturm war überwasser vorüber, aber er hatte sich in Korakai eingenistet. Er zauste das Gefieder. Korakai suchte den Sturm zu beherrschen, vergebens. Die Unruhe stieg, die Lust auf Abenteuer wuchs. Also schnürte er seinen Ranzen und hatte mit dabei den zerbrochenen Stab des Großvaters.
Korakai begleitete Shiro und seine Eltern, bis sie schließlich nach Weidenau kamen. Das kleine Städtchen hatte es ihnen angetan. Anderthalb Jahre später zogen die Eltern des Celestials weiter auf einer wichtigen Mission – alleine. Der Onkel zog einen Brief hervor. Hier berichteten die Eltern von der Jagd auf einen Hexenzirkel. Von dreien wurde eine getötet und zweie entkamen. Doch diese hatten einen Fluch auf den abwesenden Sohn gewirkt. Shiro würde seine Mission schaffen, aber wenn er in dem Moment, wo er heim zu seinen Eltern käme, würde er sterben. Drei Jahre lebten Shiro und Korakai nun in Weidenau, Shiro als Wache und Korakai als Koch im dreifach gesegneten Gasthaus.
Tsukiko schauderte wieder. Das konnte nur ihr Hexenzirkel gewesen sein. Die alte Yamauba konnte die Zukunft sehen und das Schicksal weben, während die etwas jüngere Suzuka eine Alptraumhexe war. Die Nachthexe war getötet worden. Und der unvollständige Zirkel hatte sie als Ersatz entführt, bis sie entkommen und schließlich von Shiro gerettet worden war und so auch nach Weidenau gekommen war.
Es blieb die Frage, ob Shiro immer noch verflucht war. Vor einem Jahr nun war der Gott der Menschheit gestorben. Er war auch der Gott der Omen und Prophezeiungen. Daher war jetzt das Zeitalter der verlorenen Omen. Shiro war seines eigenen Glückes Schmied.
Die Brücke
Sie hatten viel zu verdauen, und draußen nieselte es immer noch hin und wieder Blut Daher beschlossen sie, die Nacht auf dem Hof von Shiros Onkel zu verbringen. Am nächsten Morgen, dem zweiten Sarenrae, hatte der Regen aufgehört. Aber nur, um dem allgegenwärtigen Nebel Platz zu machen. Sie begannen den Tag mit Gebeten, dem in sich kehren und guten Frühstücken. Dann zog sich die Gesellschaft mit den Geretteten zurück zu Dr. Dami. Shiro hatte seinen verborgenen Klumpen kaltes Eisen mitgenommen und reichte ihn seinem Schmied-Gönner Huo mit der Bitte, ihm eine Waffe gegen die Feenwesen zu schmieden. Tzukiko köchelte eine frische Portion Traumzeittee.
Dann brachen sie auf. Sie wanderten zurück zum Fischerboot und kehrten zum Südufer zurück. Nun näherten sie sich vorsichtig der Brücke mit der erloschenen Laterne und dem Thron des Gurgleguts. Lorcan pirschte durch den nahen Wald – von Baum zu Baum. Der diplomatische Korakai übernahm die Führung, während Hima Wari ins Fey übersetzte. Shiro und Tsukiko hielten sich vornehm einen Schritt zurück.
Korakai bot den mitgebrachten Wein als Tribut für den König der Brücke. Der sichtlich angetrunkene Buso erhob sich und lud sie willfährig ein, ihm ihren Wein zu opfern. Schrittchen für Schrittchen kamen sie näher und lobten den Wein in höchsten Tönen. Die zehn Jin-Kin amüsierten sich, Tian sprechend, und linsten spöttisch zum Baum, hinter dem Lorcan lauerte. Und auch Gurglegut näherte sich schwankend und reihernd. Er war so angefüllt, dass er sich gierig den Finger in den Hals steckte, um sich im hohen Bogen zu übergeben – einmal – zweimal – dreimal.
Schließlich stellte de Tengu in demütiger Geste die Flasche ab und zog sich etwas zurück. Gierig griff der Buso sie sich und setzte an. Die Jin-Kin feuerten von hinten an – “Trink! Trink! Trink!” In einem Zug war der Traumzeittee vertilgt. Kaum unten, merkte der einäugige Riese, dass da etwas nicht in Ordnung war. Er war in der ersten Phase der Traumzeit, er schwankte mehr, und ihm war wattig im Kopf. So zog er seinen Kukri-Dolch und zog sich zurück.
Zauber wurden gewirkt, Herausforderungen verkündet. Hima Wari vollzog auf flinken Wurzeln einen Sturmangriff auf den Buso. Tief im Schatten der Bäume gestikulierte Lorcan und zog erste Blitze an. Irritiert stierte Gurglegut auf die Leshi hinunter und schrumpfte das Plfanzenwesen. Die hüpfte herum gleich einem Kranich und stach mit Wurzeln geschickt zu, nur um sich sofort wieder in Sicherheit zurückzuziehen.
Endlich hatte Lorcan genügend Blitze gesammelt und schickte vom Horizont her eine donnernde Sphere auf den Buso. Der wurde von der Urmagie in Stücke zerfetzt. Die bislang nur munter zuschauenden Jin-Kin nahen nun reißaus. Solange die Magie des Schrumpfungszaubers hielt, durfte Hima Wari auf dem Rücken der flauschigen Füchsin Daji reiten.
Ein Licht in der Dunkelheit
Sie standen allein an der Ewigen Laterne. Sie war gut fünf Meter hoch und aus Granit geschaffen. Im Käfig der Laterne befand sidch eine Lotusblüte mit drei Münzen. Nacheinander legten sie die gesegneten Münzen der Daikitsu, des Ketephys und der Shizuru hinein. Dann entzündete sich die Laterne von selbst. Es verschwanden Blutmond und Nebel. Die grünlich schimmernden Phantome vergingen ebenso.
Sie wurden von den Göttern gesegnet, auf dass sie besser werden sollten.
+1 Item-Bonus auf Skill Checks
Shizuru - Diplomatie / Warefare Law
Daikitsu - Farming Law / Survival
Ketephys - Hunting Law / Stealth
Und natürlich hatten sie nun einen Stein im Brett beim alten Matsuki.
Auch fanden sie einiges an Beute:
- Kukri des Buso Gurglegut
- Lederrüstung des Buso aus gehärtetem Lederrüstung (3 Gold wert)
- Schatzhaufen mit drei alten Kupfermünzen (nun nicht mehr gesegnet)
- ein silbernes Szepter (15 Gold)
- ein seltsames Kartendeck mit magischen Symbolen. Es handelte sich um ein vollständiges 24-Karten-Cantrip-Set (20 Gold) Es war einst von einem Nethys-Anhänger geschaffen für Nicht-Magiewirker. Man musste nur das Kartendeck in einer Hand halten und den gewünschten Cantrip visualisieren, dann wurde ein Stufe 1 Zauber gewirkt (DC 15, Attack 5, Action 1). Die entsprechende Karte löste sich dann ins Nichts auf.
Nun schwanden in den Außenbezirken die Gefahren, und die ängstlichen Bürger von Weidenau trauten sich nach und nach heraus. Aber die Innenstadt war immer noch von bösartigen Monstern beherrscht. Zudem wurde ruchbar, dass das Herrenhaus im Norden, der Gouverneurspalast, einfach so verschwunden war. Das galt es zu untersuchen.
Season of Ghosts - Pathfinder 2 bei Timur - Woche A
Moderator: Vorstand
Re: Season of Ghosts - Pathfinder 2 bei Timur - Woche A - 02.09.24
Es geht weiter im ersten Trimester 2024
Re: Season of Ghosts - Pathfinder 2 bei Timur - Woche A - 02.09.24
Sommer – Kapitel II
Auf nach Nordhang, auf in die Innenstadt
Sie ruhten sich eine Nacht am Südufer aus im Dreifachgesegneten Gasthaus. Lorcan freute sich, als sein Wolfjunges, Niruun, sich zu dem Druiden gesellte. Großmütterchen Hu kam höchstpersönlich hinzu und lobpreiste die Helden und vor allem die glorreiche Führung von Shiro. Jetzt, ja jetzt ginge es an die Befreiung von ganz Weidenau. Und das war die Innenstadt. Die Einwohner von Nordhang hatten eifrig gesammelt, um die Helden zu unterstützen.
Und die Einwohner vom Südhang ebenso, machte sich der Alte Matsuki bemerkbar. Wir würden Weidenau befreien. Ja, mit „wir“ waren die Helden gemeint.
So wurde ein wertvoller Schatz überreicht von ganzen 10 Heiltränken und gleich 8 Potenz-Kristall-Talismanen. Letztere wurden an einer Waffe oder den Handwickeln befestigt und konnten bei Not einmalig zur Wucht aktiviert werden.
Ein letzter Blick zurück zum Südufer, dann überschritten sie die Dämmer-Brücke. Als erstes fiel ihnen da die Lücke auf. Das höchste Gebäude, der Palast des Gouverneurs, fehlte. Shiro als Wachmann drängte wiederum zur Garnison, die nicht weit davon entfernt lag. Also wandten sie sich am Nordhang angekommen gen Westen. Rechterhand, hinter einem Reisfeld lag der leere Platz. Linkerhand lagen die Stallungen und dahinter wäre dann gleich die Garnison.
Der leere Fleck
Überall waren die Spuren der Gewalt. Daji, Tsukikos Füchsin, schnupperte in Richtung der Stallungen. Ihr Fell sträubte sich, von dort schien großes Unheil zu drohen. Auch wenn ihr Ziel die Garnison war, die Augen der Gefährten wandten sich immer wieder zum leeren Fleck. Da, wo der Gouverneur Heh Shan-Bao normalerweise residierte, war nur eine leere Fläche. Nicht nur eine leere Fläche, es war, als hätte hier nie etwas gestanden. Keine Pfosten- oder Steinabdrücke. Neben dem bloßen Boden hier und da Grasbüschel.
Das einzige, was noch stand, waren die beiden Löwenstatuen, die vor dem Eingang standen. Sie waren aber arg ramponiert. Vor allem waren die Gesichter entfernt. So als sollten sie etwas nicht sehen dürfen. Magisch konnte Korakai aber nichts erkennen.
Weiter westlich der Reisfelder lagen einige offensichtlich verlassenen Anwesen von früheren Holzbaronen und der Shelyn-Schrein, wo die Herrin der Chrysanthemen verehrt wurde. Daneben lag das runde Theater, aus dem laute, kindliche Stimmen zu vernehmen waren. Hima Wari vermutete wieder diese bläulichen Gremlins. Irgendwie passte dazu der hier überall wachsende Blauregen.
Theater um das Theater
Auf dem Platz vor dem Theater hockten drei Personen, nein es waren gefesselte Einwohner. Da waren der Theaterleiter Kazuma Oono, dann der stadtbekannte Schauspieler Lang Lang Pho und eine reisende Schauspielerin. Sie waren allesamt gefesselt und geknebelt.
So waren sie gezwungen, einem gehässigen Schauspiel beiwohnen zu müssen. Auf der kreisrunden Bühne stolzierten drei Jin-Kin und machten provozierend und beiläufig bösartig klar, wie sie mit den Einwohnern von Weidenau umgegangen waren. Es lief alles auf Raub und Mord aus, mit einer aggressiven Bestialität. Aber als die Helden sich bemerkbar machten, nahmen die Monster reiß aus.
Die Befreiten erzählten, wie sie vor zwei Nächten überrascht wurden. Überall waren die Monster. Auch die Garnison wurde überfallen. Wachen wurden dort gefangen gesetzt. Und auch in das benachbarte Gefängnis wurden Gefangene gesteckt.
Sie hatten eine seltsame Kreatur gesehen. Sie trug eine Schürze, war aber ohne Kopf. Sie wanderte durch die Straßen in der dunklen Nacht. Dann gab es Trupps kleiner, dicklicher Wesen, die in Richtung des Badehauses marschiert waren.
Tsukiko bemerkte eine Eule, die sie von einem nahen Dach aus beobachtete. Aber da lächelte die reisende Schauspielerin und rief sie zu sich: „Tsukiko!“ Und die Eule setzte sich auf ihre Schulter. Die Hexe grummelte etwas. Da hatte wer „ihren“ Namen geklaut. Die Dame lächelte entschuldigend und machte eine seltsame Geste. Es war ein geheimes Zeichen der Hexen. Aber dann waren es doch wieder nur drei Schauspieler, die Angst hatten. Die Gefährten brachten sie rasch in Sicherheit über die Dämmer-Brücke ans Südufer.
Eine Falle
Dann mussten sie nur wieder zurück zum Theaterplatz. Dort befand sich der Eingang zur Garnison. Lorcan und Hima Wari bemerkten eine Bewegung in einem nahen Gebüsch. Es war Zheng Peng persönlich, der Hauptmann der Wache und Schwiegersohn von Großmütterchen Hu. Shiro machte sogleich Meldung. Aber der Hauptmann teilte ihnen mit, dass die Garnison von Jin-kin besetzt war.
Hima Wari und Lorcan lugten durch die kleinen vergitterterten Fenster in den Hauptraum. Da waren tatsächlich einige Gremlin zu erkennen im düsteren Raum. Da waren noch einige umgestürzte und zertrümmerte Möbel. Es war schwierig, etwas zu erkennen. Tsukiko linste durch das Schlüsselloch. Leise teilten sie ihre Erkenntnisse. Da war noch etwas. Ja, da war ein Seil gespannt. Es lief von der Tür bis hinter einen der Tische. Hima Wari erspähte eine gespannte Armbrust. Das passte zu den perfiden Halunken. Da mussten sie sich noch etwas einfallen lassen.
Auf nach Nordhang, auf in die Innenstadt
Sie ruhten sich eine Nacht am Südufer aus im Dreifachgesegneten Gasthaus. Lorcan freute sich, als sein Wolfjunges, Niruun, sich zu dem Druiden gesellte. Großmütterchen Hu kam höchstpersönlich hinzu und lobpreiste die Helden und vor allem die glorreiche Führung von Shiro. Jetzt, ja jetzt ginge es an die Befreiung von ganz Weidenau. Und das war die Innenstadt. Die Einwohner von Nordhang hatten eifrig gesammelt, um die Helden zu unterstützen.
Und die Einwohner vom Südhang ebenso, machte sich der Alte Matsuki bemerkbar. Wir würden Weidenau befreien. Ja, mit „wir“ waren die Helden gemeint.
So wurde ein wertvoller Schatz überreicht von ganzen 10 Heiltränken und gleich 8 Potenz-Kristall-Talismanen. Letztere wurden an einer Waffe oder den Handwickeln befestigt und konnten bei Not einmalig zur Wucht aktiviert werden.
Ein letzter Blick zurück zum Südufer, dann überschritten sie die Dämmer-Brücke. Als erstes fiel ihnen da die Lücke auf. Das höchste Gebäude, der Palast des Gouverneurs, fehlte. Shiro als Wachmann drängte wiederum zur Garnison, die nicht weit davon entfernt lag. Also wandten sie sich am Nordhang angekommen gen Westen. Rechterhand, hinter einem Reisfeld lag der leere Platz. Linkerhand lagen die Stallungen und dahinter wäre dann gleich die Garnison.
Der leere Fleck
Überall waren die Spuren der Gewalt. Daji, Tsukikos Füchsin, schnupperte in Richtung der Stallungen. Ihr Fell sträubte sich, von dort schien großes Unheil zu drohen. Auch wenn ihr Ziel die Garnison war, die Augen der Gefährten wandten sich immer wieder zum leeren Fleck. Da, wo der Gouverneur Heh Shan-Bao normalerweise residierte, war nur eine leere Fläche. Nicht nur eine leere Fläche, es war, als hätte hier nie etwas gestanden. Keine Pfosten- oder Steinabdrücke. Neben dem bloßen Boden hier und da Grasbüschel.
Das einzige, was noch stand, waren die beiden Löwenstatuen, die vor dem Eingang standen. Sie waren aber arg ramponiert. Vor allem waren die Gesichter entfernt. So als sollten sie etwas nicht sehen dürfen. Magisch konnte Korakai aber nichts erkennen.
Weiter westlich der Reisfelder lagen einige offensichtlich verlassenen Anwesen von früheren Holzbaronen und der Shelyn-Schrein, wo die Herrin der Chrysanthemen verehrt wurde. Daneben lag das runde Theater, aus dem laute, kindliche Stimmen zu vernehmen waren. Hima Wari vermutete wieder diese bläulichen Gremlins. Irgendwie passte dazu der hier überall wachsende Blauregen.
Theater um das Theater
Auf dem Platz vor dem Theater hockten drei Personen, nein es waren gefesselte Einwohner. Da waren der Theaterleiter Kazuma Oono, dann der stadtbekannte Schauspieler Lang Lang Pho und eine reisende Schauspielerin. Sie waren allesamt gefesselt und geknebelt.
So waren sie gezwungen, einem gehässigen Schauspiel beiwohnen zu müssen. Auf der kreisrunden Bühne stolzierten drei Jin-Kin und machten provozierend und beiläufig bösartig klar, wie sie mit den Einwohnern von Weidenau umgegangen waren. Es lief alles auf Raub und Mord aus, mit einer aggressiven Bestialität. Aber als die Helden sich bemerkbar machten, nahmen die Monster reiß aus.
Die Befreiten erzählten, wie sie vor zwei Nächten überrascht wurden. Überall waren die Monster. Auch die Garnison wurde überfallen. Wachen wurden dort gefangen gesetzt. Und auch in das benachbarte Gefängnis wurden Gefangene gesteckt.
Sie hatten eine seltsame Kreatur gesehen. Sie trug eine Schürze, war aber ohne Kopf. Sie wanderte durch die Straßen in der dunklen Nacht. Dann gab es Trupps kleiner, dicklicher Wesen, die in Richtung des Badehauses marschiert waren.
Tsukiko bemerkte eine Eule, die sie von einem nahen Dach aus beobachtete. Aber da lächelte die reisende Schauspielerin und rief sie zu sich: „Tsukiko!“ Und die Eule setzte sich auf ihre Schulter. Die Hexe grummelte etwas. Da hatte wer „ihren“ Namen geklaut. Die Dame lächelte entschuldigend und machte eine seltsame Geste. Es war ein geheimes Zeichen der Hexen. Aber dann waren es doch wieder nur drei Schauspieler, die Angst hatten. Die Gefährten brachten sie rasch in Sicherheit über die Dämmer-Brücke ans Südufer.
Eine Falle
Dann mussten sie nur wieder zurück zum Theaterplatz. Dort befand sich der Eingang zur Garnison. Lorcan und Hima Wari bemerkten eine Bewegung in einem nahen Gebüsch. Es war Zheng Peng persönlich, der Hauptmann der Wache und Schwiegersohn von Großmütterchen Hu. Shiro machte sogleich Meldung. Aber der Hauptmann teilte ihnen mit, dass die Garnison von Jin-kin besetzt war.
Hima Wari und Lorcan lugten durch die kleinen vergitterterten Fenster in den Hauptraum. Da waren tatsächlich einige Gremlin zu erkennen im düsteren Raum. Da waren noch einige umgestürzte und zertrümmerte Möbel. Es war schwierig, etwas zu erkennen. Tsukiko linste durch das Schlüsselloch. Leise teilten sie ihre Erkenntnisse. Da war noch etwas. Ja, da war ein Seil gespannt. Es lief von der Tür bis hinter einen der Tische. Hima Wari erspähte eine gespannte Armbrust. Das passte zu den perfiden Halunken. Da mussten sie sich noch etwas einfallen lassen.
Re: Season of Ghosts - Pathfinder 2 bei Timur - Woche A
Während Hima Wari ihnen von draußen Rückendeckung gab, fummelte Tsukiko am Türschloss und entschärfte die Falle. Shiro trat mutig vor in die Kaserne. Wie vermutet, tauchten einige Jin-Kin auf. Zum Glück ging der Bolzenschuss des einen knapp an den Helden vorbei. Lorcan erschoss ihn kurzerhand. Der zweite wurde von seinem Wolfsjungen Niruun angenagt und flüchtete in den dahinter liegenden Innenhof. Dieser war von einer Pergola umgeben und von üppig wachsendem Blauregen beschattet. Auch diese Goblins wurden von Shiro und seinen Gefährten ohne große Mühe überwältigt.
Der Gesichtslose
Doch was war mit Hauptmann Zheng Peng? Der hatte sich mit einem Bogen bewaffnet im Hintergrund gehalten. Als Lorcan sich suchend umdrehte, erschauderte er. Der Hauptmann zog sein Gesicht langsam ab, welches wie eine Honigmaske zerfloss. Dann stand dort ein Gesichtsloser.
Shiro warf sich sofort auf den neuen Gegner, während Korakai die letzten Jin-Kin verbritzelte. Lorcan schloss mit seinem großen Jagdbogen, und Tsukiko warf den mächtigen Wasserwerfer an. Ein kurzer, aber heftiger Nahkampf entspann sich. Der Gesichtslose schlug gewaltig auf den Champion ein, der aber standhaft blieb. Dann kam der Gegenschlag – und das Monster fiel tot zu Boden.
Während die anderen ihre Wunden pflegten, untersuchte die Hexe die Leiche des Gesichtslosen. Von der Gestalt her ein normaler Mann, auch mit Ohren. Allein, das Gesicht fehlte. Mit einem Dolch prüfte sie, dass es auch keine Augen- oder Mundhöhle gab. Da war nur Knochen dahinter.
Sie entsann sich einer Geschichte über die Tanuki, also die Waschbären, wo eine Gestaltwandlung einmal schiefgegangen war. Es handelte sich wohl um einen Fluch. Noppera-bo wurde das genannt. Die Gesichslosen konnten sich gut verstellen. Entlarven konnte man sie am ehesten, wenn man gute Fragen stellte, die nur der Richtige wissen konnte.
Weiter ging es zum Hauptgebäude. In diesem befanden sich sieben Zellen, die mit Eisengittern gesichert waren. Dort kauerten zehn Wachen und Hauptmann Zheng Peng. Sie waren alle sichtlich erschöpft. Shiro besprach sich sofort mit seinem Wachhauptmann, während Tsukiko die Gefangenen auf Magie untersuchte. Beide Prüfungen waren erfolgreich, und so ließen die Helden die Wachen frei.
Hauptmann Peng gratulierte Shiro zur heldenhaften Tat. Der hinzu gewucherten Hima Wari war er aber nur einen missgünstigen Blick zu. Die Leshi hatte offenkundig in der Vergangenheit einen schlechten Umgang gehabt.
Die Ausrüstung der Wachen und weitere interessante Dinge fanden sich in der Waffenkammer wieder. Hier konnten sich auch die Helden aufrüsten.
- diverse Rüstungen
- Armbrüste und Bolzen
- Schwerter und Keulen
- 4 lesser Frostbite-Bomben
- 1 Cold Iron Dolch
- 1 Cold Iron Buckler (beide waren besonders wirksam gegen Feenwesen)
- 1 silbernes Kurzschwert
Hinter dem Kasernengebäude fand sich Bambuskäfig, wo drei Einwohner befreit wurden. Sie warnten vor dem Teehaus, wo sich wohl viele Monster befanden. Damit war wohl das Cerulean, das Azurblaue Teehaus gemeint, was eigentlich verlassen war.
Zunächst aber suchten sie den Pferdestall auf. Von dort hatte die Füchsin Daji unheimliche Dinge gewittert. Es stank bestialisch. Als sie die Pforte öffneten, fanden sie zwölf verendete Pferde, alle von der Sommerhitze bereits voller Fliegen und Kakerlaken. Die Augen waren vor Grauen weit aufgerissen. Die Kadaver waren über und über mit Schnittwunden übersäht. Korakai vermutete daher den Grauen Schlächter als Übeltäter.
Es blieb noch viel zu erforschen und zu sichern in der Innenstadt von Weidenau. Zunächst aber evakuierten die Gefährten die Überlebenden zurück über die Dämmerbrücke ans Südufer. Dann machten sie sich auf nach Westen durch die Ladengasse. Vorbei kamen sie am Badehaus mit seinem hübschen Garten und dem Saatgut-Laden „Sperlingsruhe“. Die Füchsin Daji und der Wolf Niruun schnupperten vorsichtig voran.
Der graue Schlächter und die Parade des Kochgeschirrs
An einer Seitengasse ruckte die Füchsin alarmiert hoch. Die Gasse war mit Lampions geschmückt, und die Reste des Fests waren noch sichtbar. Hübsch waren die Kirschbäume mit ihren letzten Kirschblüten anzusehen. Aber ganz hinten erspähten die Helden diffuse Schemen.
Da schwebte ein Kami. Es war eine Schürze mit Bändern, die wie Tentakel hin und her peitschten. Es war der Graue Schlächter. Hinter ihm schwirrten zwei nebelartige Gebilde. Lorcan sah es silbern glitzern. Es war scharfes Besteck – Löffel, Gabeln und Messer, die hier durch die Luft wirbelten. Jetzt war ihnen klar, wie die armen Pferde in der Kaserne abgeschlachtet worden waren.
Kaum erblickt, verschwand der Graue Schlächter in einer Seitengasse. Die Helden tasteten sich beidseitig der Gasse voran, und das Kochgeschirr schepperte ihnen entgegen. Von irgendwo hinter den Dächern erklang eine Stimme:
„Wer geht da?
Wer will sich der Parade anschließen?
Die neuen Machthaber der Stadt feiern ihre Krönung!“
Aber keiner der Helden mochte mit dem Bösen gemeinsam marschieren. Nun erhielt die unsichtbare Stimme eine zunehmende Schärfe:
„Schergen! Greift diese impertinenten Herumtreiber an!“
Der Gesichtslose
Doch was war mit Hauptmann Zheng Peng? Der hatte sich mit einem Bogen bewaffnet im Hintergrund gehalten. Als Lorcan sich suchend umdrehte, erschauderte er. Der Hauptmann zog sein Gesicht langsam ab, welches wie eine Honigmaske zerfloss. Dann stand dort ein Gesichtsloser.
Shiro warf sich sofort auf den neuen Gegner, während Korakai die letzten Jin-Kin verbritzelte. Lorcan schloss mit seinem großen Jagdbogen, und Tsukiko warf den mächtigen Wasserwerfer an. Ein kurzer, aber heftiger Nahkampf entspann sich. Der Gesichtslose schlug gewaltig auf den Champion ein, der aber standhaft blieb. Dann kam der Gegenschlag – und das Monster fiel tot zu Boden.
Während die anderen ihre Wunden pflegten, untersuchte die Hexe die Leiche des Gesichtslosen. Von der Gestalt her ein normaler Mann, auch mit Ohren. Allein, das Gesicht fehlte. Mit einem Dolch prüfte sie, dass es auch keine Augen- oder Mundhöhle gab. Da war nur Knochen dahinter.
Sie entsann sich einer Geschichte über die Tanuki, also die Waschbären, wo eine Gestaltwandlung einmal schiefgegangen war. Es handelte sich wohl um einen Fluch. Noppera-bo wurde das genannt. Die Gesichslosen konnten sich gut verstellen. Entlarven konnte man sie am ehesten, wenn man gute Fragen stellte, die nur der Richtige wissen konnte.
Weiter ging es zum Hauptgebäude. In diesem befanden sich sieben Zellen, die mit Eisengittern gesichert waren. Dort kauerten zehn Wachen und Hauptmann Zheng Peng. Sie waren alle sichtlich erschöpft. Shiro besprach sich sofort mit seinem Wachhauptmann, während Tsukiko die Gefangenen auf Magie untersuchte. Beide Prüfungen waren erfolgreich, und so ließen die Helden die Wachen frei.
Hauptmann Peng gratulierte Shiro zur heldenhaften Tat. Der hinzu gewucherten Hima Wari war er aber nur einen missgünstigen Blick zu. Die Leshi hatte offenkundig in der Vergangenheit einen schlechten Umgang gehabt.
Die Ausrüstung der Wachen und weitere interessante Dinge fanden sich in der Waffenkammer wieder. Hier konnten sich auch die Helden aufrüsten.
- diverse Rüstungen
- Armbrüste und Bolzen
- Schwerter und Keulen
- 4 lesser Frostbite-Bomben
- 1 Cold Iron Dolch
- 1 Cold Iron Buckler (beide waren besonders wirksam gegen Feenwesen)
- 1 silbernes Kurzschwert
Hinter dem Kasernengebäude fand sich Bambuskäfig, wo drei Einwohner befreit wurden. Sie warnten vor dem Teehaus, wo sich wohl viele Monster befanden. Damit war wohl das Cerulean, das Azurblaue Teehaus gemeint, was eigentlich verlassen war.
Zunächst aber suchten sie den Pferdestall auf. Von dort hatte die Füchsin Daji unheimliche Dinge gewittert. Es stank bestialisch. Als sie die Pforte öffneten, fanden sie zwölf verendete Pferde, alle von der Sommerhitze bereits voller Fliegen und Kakerlaken. Die Augen waren vor Grauen weit aufgerissen. Die Kadaver waren über und über mit Schnittwunden übersäht. Korakai vermutete daher den Grauen Schlächter als Übeltäter.
Es blieb noch viel zu erforschen und zu sichern in der Innenstadt von Weidenau. Zunächst aber evakuierten die Gefährten die Überlebenden zurück über die Dämmerbrücke ans Südufer. Dann machten sie sich auf nach Westen durch die Ladengasse. Vorbei kamen sie am Badehaus mit seinem hübschen Garten und dem Saatgut-Laden „Sperlingsruhe“. Die Füchsin Daji und der Wolf Niruun schnupperten vorsichtig voran.
Der graue Schlächter und die Parade des Kochgeschirrs
An einer Seitengasse ruckte die Füchsin alarmiert hoch. Die Gasse war mit Lampions geschmückt, und die Reste des Fests waren noch sichtbar. Hübsch waren die Kirschbäume mit ihren letzten Kirschblüten anzusehen. Aber ganz hinten erspähten die Helden diffuse Schemen.
Da schwebte ein Kami. Es war eine Schürze mit Bändern, die wie Tentakel hin und her peitschten. Es war der Graue Schlächter. Hinter ihm schwirrten zwei nebelartige Gebilde. Lorcan sah es silbern glitzern. Es war scharfes Besteck – Löffel, Gabeln und Messer, die hier durch die Luft wirbelten. Jetzt war ihnen klar, wie die armen Pferde in der Kaserne abgeschlachtet worden waren.
Kaum erblickt, verschwand der Graue Schlächter in einer Seitengasse. Die Helden tasteten sich beidseitig der Gasse voran, und das Kochgeschirr schepperte ihnen entgegen. Von irgendwo hinter den Dächern erklang eine Stimme:
„Wer geht da?
Wer will sich der Parade anschließen?
Die neuen Machthaber der Stadt feiern ihre Krönung!“
Aber keiner der Helden mochte mit dem Bösen gemeinsam marschieren. Nun erhielt die unsichtbare Stimme eine zunehmende Schärfe:
„Schergen! Greift diese impertinenten Herumtreiber an!“
Re: Season of Ghosts - Pathfinder 2 bei Timur - Woche A
Die Parade des Kochgeschirrs – und der Kochschürze
Behäbig wirbelten die Besteckwolken näher, aber die Helden waren gewappnet und warfen Schwert und Zauber in den Kampf. Die letzten Messer und Gabeln warfen sich auf Shiro und Tsukiko, aber der Champion hatte seinen Schild parat. Korakais Elektrikschnips ließ das Besteck scheppernd zu Boden fallen.
Aber schon schwebte der Graue Schlächter über die Häuserdächer und stieß aus dem Hinterhalt auf sie herab. Die Schürze peitschte mit ihren Schleifen gen Shiro, der ordentlich durchgerüttelt wurde. Lorcan zückte seinen gewaltigen Bogen und ließ einen Pfeil von der Sehne.
Der Celestial funkelte mit seinen einschüchternden Augen, dass die Schürzenbändel zu schlottern begannen. Der erste Schlag ging noch daneben, aber der zweite Schlag schnitt gut durchs Tuch. Tsukiko tat es ihm gleich, indem sie ein herumliegendes Fleischermesser telekinetisch hinterher schleuderte.
Aber der Graue Schläger war noch nicht am Ende. Er schleuderte ihre Bändel kräftig gegen Shiro und umschlang ihn würgend. Der Celestial rang nach Atem. Noch einmal zog die Schürze fest zu, und es wurde dem Champion schwarz vor Augen. Shiro sank bewusstlos zu Boden, dem Tode nah. Lorcan war sofort zur Stelle. Er streckte seine Hand aus und stabilisierte den gefallenen Helden.
Tsukiko fixierte das größte Schlachtermesser auf dem Tisch neben sich an und schleuderte es gegen die blutige Schürze. Zerhackt sank der Graue Schlächter zu Boden in einen Knäul von Tuch und Blut. Lorcan eilte sofort herbei und heilte den Celestial. Als sie das Tuch in Brand setzten, fanden sie noch einige kleine Gegenstände.
2 Phiolen magisches Potenz-Öl – dickflüssig zum Auftragen, macht eine +1 striking Weapon oder +1 resilient Armor
2 Talismane - Opal-Anhänger
2 Talismane – Potenz-Kristalle für +1 striking Weapon, kann man an die Waffe hängen
Und ein silberner Dolch in einer mit Seide umwickelten Scheide (+1), den sich Tsukiko aneignete.
Die nahezu glücklichen Kappa
Ein wenig erholt wandten sich die Gefährten wieder der Ladengasse zu. Rechterhand lag das ausladende Badehaus „Der glückliche Kappa“. Das Foyer wirkte ordentlich und einladend wie immer.
Eine Gruppe von fünf Kappas – Schildkrötenwesen – hatte es sich im Teich des Badehauses gemütlich gemacht. Denn sie waren blutig vom Marsch durch die Innenstadt. Da entsann sich Korakai, da war doch die Rede gewesen von einer Karawane der Zwerge. Aber es waren nur die Kappa gewesen.
Hinter ihnen räumte der Besitzer, der Halbling De-Ge Hua, missmutig den Dreck weg. Er zog es vor, die Eindringlinge höflich als Gäste zu behandeln. Hauptsache, sie verhielten sich friedlich und verschütteten nicht das Heimatwasser, was sich in der Mulde auf ihrem Kopf befand. Denn dann, ja dann würde sich großes Unglück ereignen. So berichtete es der Druide seinen Gefährten. Und er wusste noch mehr über diese Wesen. Sie mochten es gerne Wettbewerbe sowie ihre Lieblingsspeise – Gurken.
Da entsann sich der Koch Korakai, dass es gleich gegenüber im Saatgutladen „Sperlingsruhe“ neben Krams auch ein Fässchen mit eingelegten Gurken gab. Rasch begaben sie sich dorthin. Hier war einiges umgeworfen. Aber da waren wirklich die Gurken. Doch da erspähten sie einen naseweisen Jin-Kin, der sie durch den Garten erspähte und sich rasch nach Norden aufmachte.
Romeo & Julia in Weidenau
Nach Westen fanden sie in einem kleinen Lagerhaus vier Einwohner, die Sanmi-Familie. Die waren dort von den Jin-Kin hier festgehalten worden. Sie sollten warten, bis die Jin-Kin oder der Graue Schlächter sie holen würden. Nun ja, so richtig eingesperrt waren sie nicht, aber hier im kleinen Lagerhaus fühlten sie sich vermutlich sicherer als auf den unsicheren Straßen.
Sie machten sich Sorgen um die Tochter Yu-Li und einen jungen Mann. Den kannten sie nicht, und er war auch mit einer Kapuze vermummt gewesen. Die Gremlins hätten die beiden mitgenommen.
Sie gestikulierten zum Lehmhaus weiter im Westen, zwei Häuser weiter als die „Sperlingsruhe“. Hier wohnte eigentlich die Matriarchin Nadoya Sanmi. Aber jetzt hatten wohl die Jin-Kin die Residenz übernommen.
Das Innere des Lehmhauses war vollkommen derangiert. Die Jin-Kin waren sichtlich betrunken und spielten Fangen mit gefundenen und erbeuteten Schmuckstücken. In einer Ecke kauerten zwei ängstliche Menschen.
„Oh, die Oni sind hier!“
„Nun, wenn Ihr es genau so wollt, dann sollt Ihr es auch so haben“, drohte ihnen Shiro, der einschüchternde Ober-Oni der Gruppe. Die Jin-Kin erschraken und hasteten zum Ausgang, aber der schien zu klemmen. Wohl wollten sie fliehen, aber die Gefährten waren sich einig. Diese Gremlins sollten nicht entkommen. Zu garstig, grausam und blutrünstig waren ihre Taten.
Shiro stürzte sich auf den ersten und teilte ihn in zwei Teile. Das erheiterte den Rest der Jin-Kin, die der Gewalt und des Alkohols frönten. Die meisten warfen sich mit kruden Keulen lässig in den Kampf, schlugen aber nur die Luft. So waren sie leichtes Spiel für die Helden. Den letzten erledigte Shiro.
Aber einer war schlau genug gewesen, die Tür zu öffnen. Hurtig nahm er die Beine in die Hand. Auf Staksen hastete der Tengu hinterher. Ein Elektrikschnips, aber noch lebte der Gremlin. Korakai kniff den Schnabel unwirsch zusammen. Shiro hastete hinter dem Flüchtenden her und ebenso Lorcans Wolf. Niruun biss den Jin-Kin in die Hacken, und der brach tot zusammen.
Die beiden eingeschüchterten Einwohner waren erleichtert und plapperten drauf los. Sie hatten die die Gremlins betrunken machen, um dann flüchten zu können. Aber die die Monster wären nur immer aufgedrehter gewesen. Es war wirklich Yu-Li Sanmi. Der junge Mann stellte sich als Yu-An vor. Aber auf genaues Befragen kam heraus, dass seine Großmutter die Großmutter Hu wäre, und sein Onkel der Hauptmann der Wache, Zheng-Peng. Also war er ein Hu, genauer Hu Le-Long. Er druckste herum, dass die Familie seiner Angebeteten, die traditionelle Familie Sanmi, wohl gegen den Bund.
Also wollte das geheime Liebespaar die Gelegenheit nutzen, um durchzubrennen. Tsukiko als Späße liebende Kitsune war entzückt von der Idee, aber der Rest der Gefährten war absolut nicht davon angetan. Das wäre nicht nur ungehörig und unhöflich, sondern auch viel zu gefährlich. Also fand sich ein Kompromiss. Sie würden zu einer Jagdhütte außerhalb der Stadt Weidenau flüchten. Mitnehmen würden sie ihre kompromittierenden Liebesbriefe und den hier aufgefundenen Schmuck. Den hatten die Jin-Kin zum größten Teil zusammen geklaut. Shiro fand aber eine Halskette, die seiner Familie gehörte. Auch ein zweites Kleinod, ein Ring, gehörte wem anderes. Den wollte Shiro aufbewahren, bis sie den Besitzer gefunden hatten. Aber der Rest war der Familienschatz der Sanmi, den konnte die Tochter ruhig aufbewahren.
Plötzlich witterte Daji in der Luft. Die Füchsin roch etwas. Auch Tsukiko roch etwas etwas und dann die anderen. Shiro roch nach Knoblauch. Und es wurde stärker. Bald roch es sehr intensiv nach verdorbenem Knoblauch. Es war der gefundene Ring, der offenkundig verflucht war. Der Ring klebte jetzt an dem Champion fest und kündigte ihn an. Vielleicht war es ja seiner einschüchternden Aura noch zuträglich. Aber irgendwas mussten sie hier unternehmen.
Behäbig wirbelten die Besteckwolken näher, aber die Helden waren gewappnet und warfen Schwert und Zauber in den Kampf. Die letzten Messer und Gabeln warfen sich auf Shiro und Tsukiko, aber der Champion hatte seinen Schild parat. Korakais Elektrikschnips ließ das Besteck scheppernd zu Boden fallen.
Aber schon schwebte der Graue Schlächter über die Häuserdächer und stieß aus dem Hinterhalt auf sie herab. Die Schürze peitschte mit ihren Schleifen gen Shiro, der ordentlich durchgerüttelt wurde. Lorcan zückte seinen gewaltigen Bogen und ließ einen Pfeil von der Sehne.
Der Celestial funkelte mit seinen einschüchternden Augen, dass die Schürzenbändel zu schlottern begannen. Der erste Schlag ging noch daneben, aber der zweite Schlag schnitt gut durchs Tuch. Tsukiko tat es ihm gleich, indem sie ein herumliegendes Fleischermesser telekinetisch hinterher schleuderte.
Aber der Graue Schläger war noch nicht am Ende. Er schleuderte ihre Bändel kräftig gegen Shiro und umschlang ihn würgend. Der Celestial rang nach Atem. Noch einmal zog die Schürze fest zu, und es wurde dem Champion schwarz vor Augen. Shiro sank bewusstlos zu Boden, dem Tode nah. Lorcan war sofort zur Stelle. Er streckte seine Hand aus und stabilisierte den gefallenen Helden.
Tsukiko fixierte das größte Schlachtermesser auf dem Tisch neben sich an und schleuderte es gegen die blutige Schürze. Zerhackt sank der Graue Schlächter zu Boden in einen Knäul von Tuch und Blut. Lorcan eilte sofort herbei und heilte den Celestial. Als sie das Tuch in Brand setzten, fanden sie noch einige kleine Gegenstände.
2 Phiolen magisches Potenz-Öl – dickflüssig zum Auftragen, macht eine +1 striking Weapon oder +1 resilient Armor
2 Talismane - Opal-Anhänger
2 Talismane – Potenz-Kristalle für +1 striking Weapon, kann man an die Waffe hängen
Und ein silberner Dolch in einer mit Seide umwickelten Scheide (+1), den sich Tsukiko aneignete.
Die nahezu glücklichen Kappa
Ein wenig erholt wandten sich die Gefährten wieder der Ladengasse zu. Rechterhand lag das ausladende Badehaus „Der glückliche Kappa“. Das Foyer wirkte ordentlich und einladend wie immer.
Eine Gruppe von fünf Kappas – Schildkrötenwesen – hatte es sich im Teich des Badehauses gemütlich gemacht. Denn sie waren blutig vom Marsch durch die Innenstadt. Da entsann sich Korakai, da war doch die Rede gewesen von einer Karawane der Zwerge. Aber es waren nur die Kappa gewesen.
Hinter ihnen räumte der Besitzer, der Halbling De-Ge Hua, missmutig den Dreck weg. Er zog es vor, die Eindringlinge höflich als Gäste zu behandeln. Hauptsache, sie verhielten sich friedlich und verschütteten nicht das Heimatwasser, was sich in der Mulde auf ihrem Kopf befand. Denn dann, ja dann würde sich großes Unglück ereignen. So berichtete es der Druide seinen Gefährten. Und er wusste noch mehr über diese Wesen. Sie mochten es gerne Wettbewerbe sowie ihre Lieblingsspeise – Gurken.
Da entsann sich der Koch Korakai, dass es gleich gegenüber im Saatgutladen „Sperlingsruhe“ neben Krams auch ein Fässchen mit eingelegten Gurken gab. Rasch begaben sie sich dorthin. Hier war einiges umgeworfen. Aber da waren wirklich die Gurken. Doch da erspähten sie einen naseweisen Jin-Kin, der sie durch den Garten erspähte und sich rasch nach Norden aufmachte.
Romeo & Julia in Weidenau
Nach Westen fanden sie in einem kleinen Lagerhaus vier Einwohner, die Sanmi-Familie. Die waren dort von den Jin-Kin hier festgehalten worden. Sie sollten warten, bis die Jin-Kin oder der Graue Schlächter sie holen würden. Nun ja, so richtig eingesperrt waren sie nicht, aber hier im kleinen Lagerhaus fühlten sie sich vermutlich sicherer als auf den unsicheren Straßen.
Sie machten sich Sorgen um die Tochter Yu-Li und einen jungen Mann. Den kannten sie nicht, und er war auch mit einer Kapuze vermummt gewesen. Die Gremlins hätten die beiden mitgenommen.
Sie gestikulierten zum Lehmhaus weiter im Westen, zwei Häuser weiter als die „Sperlingsruhe“. Hier wohnte eigentlich die Matriarchin Nadoya Sanmi. Aber jetzt hatten wohl die Jin-Kin die Residenz übernommen.
Das Innere des Lehmhauses war vollkommen derangiert. Die Jin-Kin waren sichtlich betrunken und spielten Fangen mit gefundenen und erbeuteten Schmuckstücken. In einer Ecke kauerten zwei ängstliche Menschen.
„Oh, die Oni sind hier!“
„Nun, wenn Ihr es genau so wollt, dann sollt Ihr es auch so haben“, drohte ihnen Shiro, der einschüchternde Ober-Oni der Gruppe. Die Jin-Kin erschraken und hasteten zum Ausgang, aber der schien zu klemmen. Wohl wollten sie fliehen, aber die Gefährten waren sich einig. Diese Gremlins sollten nicht entkommen. Zu garstig, grausam und blutrünstig waren ihre Taten.
Shiro stürzte sich auf den ersten und teilte ihn in zwei Teile. Das erheiterte den Rest der Jin-Kin, die der Gewalt und des Alkohols frönten. Die meisten warfen sich mit kruden Keulen lässig in den Kampf, schlugen aber nur die Luft. So waren sie leichtes Spiel für die Helden. Den letzten erledigte Shiro.
Aber einer war schlau genug gewesen, die Tür zu öffnen. Hurtig nahm er die Beine in die Hand. Auf Staksen hastete der Tengu hinterher. Ein Elektrikschnips, aber noch lebte der Gremlin. Korakai kniff den Schnabel unwirsch zusammen. Shiro hastete hinter dem Flüchtenden her und ebenso Lorcans Wolf. Niruun biss den Jin-Kin in die Hacken, und der brach tot zusammen.
Die beiden eingeschüchterten Einwohner waren erleichtert und plapperten drauf los. Sie hatten die die Gremlins betrunken machen, um dann flüchten zu können. Aber die die Monster wären nur immer aufgedrehter gewesen. Es war wirklich Yu-Li Sanmi. Der junge Mann stellte sich als Yu-An vor. Aber auf genaues Befragen kam heraus, dass seine Großmutter die Großmutter Hu wäre, und sein Onkel der Hauptmann der Wache, Zheng-Peng. Also war er ein Hu, genauer Hu Le-Long. Er druckste herum, dass die Familie seiner Angebeteten, die traditionelle Familie Sanmi, wohl gegen den Bund.
Also wollte das geheime Liebespaar die Gelegenheit nutzen, um durchzubrennen. Tsukiko als Späße liebende Kitsune war entzückt von der Idee, aber der Rest der Gefährten war absolut nicht davon angetan. Das wäre nicht nur ungehörig und unhöflich, sondern auch viel zu gefährlich. Also fand sich ein Kompromiss. Sie würden zu einer Jagdhütte außerhalb der Stadt Weidenau flüchten. Mitnehmen würden sie ihre kompromittierenden Liebesbriefe und den hier aufgefundenen Schmuck. Den hatten die Jin-Kin zum größten Teil zusammen geklaut. Shiro fand aber eine Halskette, die seiner Familie gehörte. Auch ein zweites Kleinod, ein Ring, gehörte wem anderes. Den wollte Shiro aufbewahren, bis sie den Besitzer gefunden hatten. Aber der Rest war der Familienschatz der Sanmi, den konnte die Tochter ruhig aufbewahren.
Plötzlich witterte Daji in der Luft. Die Füchsin roch etwas. Auch Tsukiko roch etwas etwas und dann die anderen. Shiro roch nach Knoblauch. Und es wurde stärker. Bald roch es sehr intensiv nach verdorbenem Knoblauch. Es war der gefundene Ring, der offenkundig verflucht war. Der Ring klebte jetzt an dem Champion fest und kündigte ihn an. Vielleicht war es ja seiner einschüchternden Aura noch zuträglich. Aber irgendwas mussten sie hier unternehmen.